Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck
tun?«, fragte ich, während ich meinen Wagen vor dem Avenue parkte.
»Deswegen rufe ich an«, sagte sie, und ihr Weinen verebbte. »Kannst du mich in St. Moritz treffen?«
Mein Verstand raste. St. Moritz? Lag das in Frankreich? Italien? Denk nach. Denk nach. Ich hab’s.
»Ich war seit Jahren nicht mehr in der Schweiz«, log ich. Ich war noch nie in der Schweiz gewesen.
»Großartig, komm mit, die Saison fängt gerade erst an«, schwärmte sie. Der Gedanke an eine Flirttour in einem luxuriösen Skiressort hatte sie aufgemuntert. »Ich fliege morgen. Ich schicke dir meine Daten zu dem Flug und dem Hotel. Und du solltest wissen, dass Scott dort sein wird. Bis bald.«
Sie legte auf, bevor ich nach Details fragen konnte. Scott würde dort sein? Was war mit Tatiana? Ich hatte sein Herz in Florida nicht erobern können, aber einer zweiten Chance, ihn für mich zu gewinnen, konnte ich nicht widerstehen. Ein Last-Minute-Flug in die Schweiz wäre nicht billig. Ich hatte nur noch dreitausendfünfhundert Dollar übrig und kaum Spielraum auf meiner Visakarte. Haute hatte mich für das Blog bezahlt, aber das war kaum mehr als ein Taschengeld. Ich dachte daran, Jennifer um eine Anzahlung für meine Austenstory zu bitten, aber dann wollte sie bestimmt ein Exposé sehen, und ich war zu deprimiert gewesen, eines zu schreiben. Florida hatte mich mehr gekostet als geplant. Ich hatte ein kleines Vermögen bezahlt, um Bernardo bei Laune zu halten. Aber wenn ich den Flug für weniger als dreitausendfünfhundert bekäme, könnte ich fliegen. Ich wäre völlig pleite, aber ich wäre wieder bei Scott. Er hatte den Charme, die Eleganz und Güte, die ich mir von einem Ehemann wünschte, und das ansehnliche Vermögen hätte Austen mit Stolz erfüllt.
»Meinst du das ernst?«, zischte Marianne halb verzweifelt, halb ungläubig. Sie war geschockt. »Du bist gerade erst aus Florida zurück! Ist es nicht an der Zeit, diese Scharade zu beenden?«
»Oder wenigstens eine Teilzeitstelle zu suchen, damit du alles überdenken kannst«, ergänzte Brandon versöhnlicher.
»Warum wegen dieses Scott-Typen um die halbe Welt fliegen? Er hat eine Freundin, ich bezweifle daher sehr, dass er sich so bald in dich verlieben und dich entführen wird«, fügte Marianne spitz hinzu.
Ich hatte ihnen alles über meine Floridareise erzählt, von Scott und dass zwischen uns echtes romantisches Potential bestand. Dann gab ich zu, dass Fawn mich nach St. Moritz eingeladen hatte, für mich völlig logisch. Doch obwohl ich ihnen klarmachte, dass Fawn und ich fest entschlossen waren, hielten Marianne und Brandon nichts von der Reise. Nur weil ich mein letztes Geld für ein Flugticket ausgäbe, hieße das noch lange nicht, dass ich meinen Märchenprinzen fände. Tatsächlich konnte ich keine Argumente dagegen vorbringen. Denn selbst mir kam es gewagt vor, mein letztes Geld für eine Reise auf der Suche nach einem reichen Mann auszugeben, auch wenn ich ein Ziel vor Augen hatte und ich die Liebe meines Lebens fände. Und doch war ich nicht bereit aufzugeben. Noch nicht. Weil Scott dort war, musste ich auch dort sein.
»Gibt es bei Haute oder irgendeiner anderen Zeitschrift eine offene Stelle?«, fragte ich höhnisch.
»Hast du deinen Artikel für Jennifer fertig?«, fragte Marianne und wich meiner Frage aus.
»Das ist noch ein Grund, in die Schweiz zu fliegen«, sagte ich triumphierend. »Die Reise muss unbedingt mit in die Story.«
»Quatsch«, raunzte Marianne. »Wir sind ein Mode-, kein Reisemagazin. Du findest alles, was du brauchst, hier in New York.«
»Mein Angebot, dir Jobs als Kostümassistentin bei Werbespots zu besorgen, steht noch«, schlug Brandon sanft vor.
Ich verdrehte die Augen, was die falsche Reaktion war.
»Was, bist du dir zu fein, um für deinen Lebensunterhalt zu arbeiten?« Jetzt war es an ihm, mich anzublaffen. »Herrgott, Kate! Du kannst nicht so weitermachen. Du hattest dein Abenteuer, jetzt ist es Zeit …«
Er hielt mitten im Satz inne.
»Zeit wofür?«, drängte ich ihn, obwohl ich genau wusste, was jetzt kam.
»Es ist Zeit, erwachsen zu werden.«
»Und was zu tun?«, schoss ich zurück. »Bei WalMart arbeiten? Als Aushilfe?«
»Wenn es sein muss«, sagte er unbewegt.
Ich sah Marianne Hilfe suchend an, aber sie nickte zustimmend. »Die Zeiten sind hart, Kate. Du kannst nicht dein letztes Geld ausgeben, um Männern hinterherzujagen, die dich nicht wollen. Der Artikel wird deine Ausgaben nicht decken. Fawn ist reich und kann es
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