Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck
es ihm geschäftlich ging, dachte ich, dass ein Teil davon mir zustände. Schließlich waren wir verheiratet gewesen. Dein Großvater hatte Erfolg. Er konnte uns ein Haus und ein Auto kaufen, und sein Geld stellte sicher, dass du und Ann eine gute Ausbildung bekamt. Ich war entschlossen, dass es für euch anders laufen sollte.«
Eine Weile schwiegen wir. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, ich liebte meinen Großvater, aber durch Nanas Beichte wirkte unser Leben mit ihm wie eine Lüge.
»Du bist also nur wegen des Geldes mit ihm zusammen gewesen?«, sagte ich, als bräuchte ich eine Bestätigung, obwohl es so offensichtlich war.
»Das könnte man sagen, aber es klingt so furchtbar aus deinem Mund«, sagte sie, jetzt etwas weicher. »Natürlich mochte ich ihn. Aber er war auch eine Nervensäge.« Sie lächelte, in der Hoffnung, ich würde sie verstehen. Das tat ich nicht. »Er war meine letzte Chance, meinem Leben mehr Sicherheit zu geben.«
Wir haben nie wieder darüber gesprochen, und ich habe Iris oder Ann nie davon erzählt. Aber der Plan meiner Großmutter hatte nicht wie erhofft funktioniert. Am Ende gab es kein großes Erbe. Edwards Firma hatte hohe Schulden, und nachdem sie verkauft und Rechnungen bezahlt worden waren, blieben meiner Großmutter ein paar Tausend, das Haus und das Auto, das wir in der Garage eines Nachbarn versteckten, damit die Schuldeneintreiber es nicht sahen. Sie konfiszierten später seinen hellblauen Cadillac. Sie schleppten ihn eines Morgens ab, als ich zur Schule ging. Er hing schon am Haken, bevor ich die Chance hatte, das Sinatraband herauszuholen. Ich habe den ganzen Weg zur Schule geweint.
»Hast du dich je gefragt, warum die Frauen in unserer Familie solches Pech mit Männern haben?«, fragte ich Ann, als ich meinen Koffer für die Schweiz packte. »Unsere Großeltern, Mom und Dad, ich und du und …«
»Ich habe mir immer wieder dieselbe Frage gestellt.« Sie lachte. »Und nie eine Antwort darauf gefunden.«
»Wenigstens warst du verheiratet. Niemand wird dich je eine alte Jungfer nennen.«
»Das Wort benutzen die Leute heute doch gar nicht mehr, oder?«, fragte Ann zweifelnd.
»Nur als Beleidigung«, sagte ich. »Außerdem lieber allein und eine alte Jungfer als unglücklich verheiratet.« Der Masterplan meiner Großmutter hatte ihr nicht den erhofften Geldsegen gebracht. Ich schwor mir, bei der Wahl meines Ehemannes auf jeden Fall mehr auf die finanzielle Sicherheit zu achten. Ich wollte nicht denselben Fehler machen. »Eigentlich gibt es keinen Grund, in unserem Alter zu heiraten, außer wegen des Geldes.«
»Geld ist aber nicht alles«, erwiderte Ann schlicht.
»Als Nächstes erzählst du mir noch, dass man sich Glück nicht kaufen kann«, antwortete ich, um die Situation etwas aufzulockern. Ich hatte fertig gepackt, warme Kleidung, Stiefel und Schals und natürlich mein Chanelkleid.
»Das kann man nicht«, beharrte sie. »Du bist nicht glücklich.«
»Ich bin nicht reich«, schnaubte ich. »Mit Geld kann man vielleicht kein Glück kaufen, aber sich verdammt gut vom eigenen Unglück ablenken.«
»Geld hätte Nana nicht gerettet«, sagte Ann. Das war unfair.
»Nein, das nicht«, sagte ich langsam und weigerte mich, ihr in die Augen zu sehen.
»Kate, mir gefällt nicht, wie du dich verändert hast, seit wir das Haus verloren haben«, sagte sie ernst. »Du bist von Geld besessen und davon, einen Mann zu finden, der Geld hat. Einen Artikel darüber zu schreiben ist eine Sache, aber du versuchst, es umzusetzen. Das sieht dir gar nicht ähnlich.«
»Vielleicht habe ich all die Jahre falschgelegen, als ich versucht habe, Liebe und nur Liebe zu finden«, entgegnete ich. »Was kann ich denn vorweisen? Ein gebrochenes Herz und einen Versager als Exfreund, der mir nicht mal mein Geld zurückbezahlen kann oder will. Keine starke Schulter, an der ich mich ausweinen kann, wenn ich meinen Job oder meine Großmutter verliere. Männer und Frauen sollten nicht nur aus Liebe und Leidenschaft heiraten, wir brauchen einander, um in dieser Welt zu überleben, genau wie bei Austen. Du liegst also falsch, Ann. Ich bin so. Ich bin einfach nur aufgewacht, das ist alles. Und ich liebe dich, und ich liebe Mom, und ich will sicherstellen, dass keine von uns je wieder ohne Zuhause oder ohne Geld dasteht.«
Ich schleppte meinen Koffer nach draußen, wo eine Limousine der Fluggesellschaft wartete. Ann begleitete mich.
»Viel Glück in Chicago«, sagte ich und meinte es ernst.
»Ich
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