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Mr. Fire und ich (Band 8)

Mr. Fire und ich (Band 8)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 8) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Jones
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Gut geschlafen?“
    „Wie spät ist es?“, frage ich orientierungslos.
    „Fast 16 Uhr. Ich habe uns einen kleinen Imbiss heraufbringen lassen. Hast du Hunger?“
    Mein Magen antwortet geräuschvoll an meiner Stelle. Um meine Verlegenheit zu verbergen, stürze ich mich auf das Feingebäck. Daniel setzt sich neben mich.
    „Wie geht es Sarah?“, erkundigt er sich.
    „Sie wird sich schnell wieder erholen, aber ich hoffe vor allem, dass sie mit Tom gesprochen hat.“
    „Kommt Zeit, kommt Rat. Ihre Geschichte wird sich weiterentwickeln, sie ist eben noch sehr jung …“
    Ich nicke und beiße in ein Törtchen.
    „Julia, ich muss mit dir reden.“
    Ängstlich wende ich den Blick zu Daniel.
    „Es geht um Clothilde. Ich habe lange nachgedacht … Es ist wichtig, dass du verstehst, welche Rolle sie in meinem Leben gespielt hat“, beginnt er.
    „Ich höre.“
    Obwohl ich große Angst vor dem habe, was du mir sagen wirst …
    „Clothilde und ich kennen uns seit unserer Kindheit. Unsere beiden Familien haben schon seit mehreren Generationen beruflich miteinander zu tun. Zu Zeiten meines Großvaters haben sie sich vertragen, aber seit meine Mutter das Kommando übernommen hat, ist unser Umgang mit der Konkurrenz und insbesondere mit dem Hause Saint-André viel aggressiver geworden.“
    In der Tat erinnere ich mich, gelesen zu haben, dass Diane Wietermann nicht davor zurückschreckt, die Kreationen von Saint-André öffentlich schlechtzumachen.
    „Ich mag solche Verhaltensweisen nicht“, fährt er fort. „Meiner Meinung nach gibt es genug Platz für alle Talente, gerade in der Luxusbranche. Das ist eine Frage der Generationen … Clothildes Onkel Benoît de Saint-André, der das Unternehmen vor ihr geleitet hat, hat mehrere Male versucht, Tercari feindlich zu übernehmen. Meine Mutter hat immer gegen dieses Vorhaben gekämpft. Mit allen Mitteln.“
    Was soll das heißen?
    Daniel ist offenbar unbehaglich zumute. Er schenkt sich noch einen Kaffee ein und lässt sich Zeit, bevor er wieder das Wort ergreift.
    „Als das Verhältnis meiner Eltern, sagen wir … abgekühlt war, hat sich meine Mutter in ein Abenteuer mit Benoît de Saint-André gestürzt. Clothilde und ich haben die beiden auf Benoîts Yacht ertappt.“
    „Zusammen?“, frage ich erstaunt.
    „In einer Position, die kaum Zweifel an der Art ihrer Beziehung zugelassen hat. Sie glaubten, sie wären allein …“
    „Oh …“
    „Clothilde war tief schockiert über das Benehmen ihres Onkels. Ich wiederum war wütend, so sehr, dass ich meine Mutter auf der Stelle zur Rede gestellt habe.“
    Es stimmt, dass Diane alles andere als pflegeleicht ist …
    „Zuerst hat sie gebrüllt, dass mich das alles nichts anginge. Dann hat sie mir aber doch gestanden, dass sie sich so benahm, um Benoît de Saint-André daran zu hindern, Tercari an sich zu reißen.“
    „Du meinst, er hat sie erpresst? Das ist gemein!“, erwidere ich schockiert.
    „Nicht wirklich, nein“, sagt Daniel, ohne mich anzusehen. „Tatsächlich hat sie versucht, ihn zu manipulieren.“
    Diese Einstellung entspricht allerdings dem Charakter Diane Wietermanns …
    „Clothilde und ich waren seit einigen Jahren immer wieder zeitweise in Kontakt. Wir waren immer im selben Umfeld, sahen dieselben Personen und so fanden wir es selbstverständlich, uns in unserer Jugend zusammenzutun. Aber das klappte nicht so richtig.“
    „War sie … die Erste … Also, ich meine …“
    „Ja. Und ich war ihr erster Liebhaber, auch wenn sie schnell weitere gefunden hat!“, erklärt Daniel ein bisschen zu schroff.
    Was ist das für ein Gefühl in seinen Augen? Eifersucht? Wut? Wie soll ich das verstehen?
    „Aber wir sind immer wieder aufeinander zugegangen. Sodass unsere Eltern, das heißt meine Mutter und ihr Onkel, sich irgendwann in den Kopf gesetzt haben, dass wir heiraten sollen.“
    „War das, bevor ihr die Beziehung zwischen ihnen entdeckt habt?“
    „Ja. Sie haben angefangen, uns wie Marketingobjekte zu behandeln. Artikel wie den, den du gelesen hast, hat die Klatschpresse zu dieser Zeit jede Woche veröffentlicht.“
    „Wie schrecklich“, murmle ich zynisch. „Zu jeder Spendengala gehen zu müssen!“
    „Mach dich bitte nicht lustig“, versetzt Daniel streng. „Wir hatten keinerlei Intimsphäre. Damals haben wir uns das gefallen lassen. Die Idee mit der Hochzeit gefiel Clothilde; und ich … ich dachte ehrlich, sie würde eine gute Ehefrau abgeben.“
    Wenn Clothilde eine „gute Ehefrau“ ist,

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