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Mr. Hunderttausend Volt!

Mr. Hunderttausend Volt!

Titel: Mr. Hunderttausend Volt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt
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City fahren. Babsy kennt dort jeden Trödelladen. Sie ist ein Ass im Handeln und Organisieren. Mit ihr bist du im Handumdrehen für ein paar Dollar möbliert. Das Wohnzimmer hat sie auch eingerichtet."
    "Ah – ja", sagte Jessica beeindruckt und beschloss spontan, Babsy auf gar keinen Fall auf ihre Einkaufstour mitzunehmen.
    Das Zimmer erwies sich als sehr geräumig und hell, ausgestattet mit einem breiten Bett, einem großen Einbauschrank, einem Tisch und zwei bequem aussehenden Sesseln, denen nur ein frischer Bezug fehlte.
    Mit ein paar Blumen, Bildern, netten Bezügen für die Sessel und etwas hübschem Krimskrams würde der Raum gewiss zu einem gemütlichen Heim werden.
    "Es gefällt mir." Jessica drehte sich zu Carol herum, die sie gespannt beobachtete. "Ich würde das Zimmer gerne nehmen. Aber du musst wissen, dass ich nur bis April des nächsten Jahres bleiben kann. Dann muss ich nach England zurück."
    "Schade." Carol zog eine Schnute, vergaß ihre Enttäuschung jedoch sofort wieder. "Ich habe doch gleich bemerkt, dass du irgendwie anders sprichst. Aber ich hielt dich eher für ein Mädchen aus Utah oder so. Hast du einen Job?"
    "Ja." Jessica nickte. "Ich arbeite halbtags in der Mensa der Universität. Ansonsten versuche ich so viel wie möglich zu erleben."
    "Dann bist du bei uns hundertprozentig richtig." Carol ergriff ihre Hand und zog Jessie ins Wohnzimmer zurück. "Babsy stammt aus Kentucky. Oh Mann, ich sage dir, das Nest aus dem sie ausgebrochen ist, findest du noch nicht mal auf einer geheimen Militärkarte. Als Babsy hier ankam, musste ich ihr erst erklären, wie ein Mobiltelefon funktioniert. Aber inzwischen hat sie sich eingelebt. Wir stellen immer etwas an. Babsy hat ja Jahre ihres Lebens nachzuholen."
    "Meinst du, sie ist damit einverstanden, dass ich hier einziehe?", nutzte Jessie rasch die Pause, die Carol brauchte, um Luft zu holen.
    "Klar doch!" Carol klang überzeugt. "Heißt das also, dass du hier wohnen willst?"
    Jessica beschloss, ihre ganzen Vorbehalte und ihr Streben nach Individualität auf den Müll zu werfen und den Mietvertrag abzuschließen.
    Als sie eine Stunde später, mit einem Strauß nasser Blumen aus Carols Garten, das Haus verließ, hatte Jessica ihre Unterschrift auf den Vertrag gesetzt, der sie für die kommenden neun Monate an dieses Haus und seine Bewohnerinnen band. Aber sie war glücklich. Sie hatte endlich ein Zuhause gefunden.
     
    *
     
    Joan ließ die Freundin nur unter deutlichem Protest gehen. Selbst die Blumen aus Carols Garten konnten sie mit Jessies Vorhaben versöhnen. Erst als Jessie ihr die neue Bleibe und die beiden Mitbewohnerinnen vorstellte, fand Joanna sich mit den Gegebenheiten ab und gab Jessica endlich ihren Segen.
    In den kommenden Tagen war Jessie damit beschäftigt, das Zimmer nach ihrem Geschmack herzurichten und gemütlich zu machen. Dazu fuhr sie mindestens zehnmal in die Innenstadt von Denver und besonders gerne nach Cherry Creek, um in den dortigen Läden, auf Wohltätigkeitsbasaren und in Boutiquen nach ausgefallenem Dekomaterial zu suchen.
    Als der Raum endlich zu ihrer Zufriedenheit ausgestattet war, lud Jessica ihre zwei Mitbewohnerinnen, das Ehepaar Lampster sowie ihre beiden besten Freunde Chrissy und Daniel zu einer kleinen Einweihungsparty ein, für die Carol ihre berühmten Teigtaschen zubereitete. Die Dinger waren so scharf, dass Jessie nach den ersten Bissen glaubte, ihr Mund bestünde nur noch aus rohem Fleisch. Doch nach ein paar weiteren mutigen Bissen gewöhnte sie sich an die Schärfe und futterte die Teufelsdinger mit gesundem Appetit.
    Joanna verzichtete vorsichtshalber auf den Genuss, als sie die Tränen in Jessicas und Daniels Augen sah. Aber ihr Mann George aß die Taschen, als wären sie mit Marmelade gefüllt.
    Babsy war es inzwischen gelungen, sich näher an Daniel heranzupirschen. Mit ihrem schönsten Lächeln beugte sie sich zu ihm und sagte: "Jessie hat so viel von dir und deiner Musik erzählt. Kannst du uns nicht mal was vorspielen?"
    Daniel schluckte den Rest seiner Teigtasche herunter, dann sah er ins Babsy`s blaue Augen. Und dann musste es wohl irgendwo in seinem Kopf 'Klick' gemacht haben, denn plötzlich bekam sein Blick etwas verträumt Entrücktes, das im Moment jedoch nur Babsy auffiel, deren Herz auf einmal ganz heftig klopfte.
    "Ich habe..." Daniel schluckte erneut. "Ich habe meine Gitarre nicht dabei."
    "Oh..." Babsy lächelte so charmant wie eine Messehostess. "Das macht nichts. Ich habe eine. Soll

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