Mr. Hunderttausend Volt!
getrocknet. Dabei waren die Teile völlig zerknittert und alle Lampen zu Bruch gegangen.
"Sieht aus, als wäre das heute nicht Carols Tag gewesen", stellte Babsy mit einem schiefen Lächeln fest. "Hoffentlich fühlt sie sich besser als ihr Auto aussieht."
"Ja, hoffentlich." Jessica hatte sich bereits umgedreht und strebte der Haustür zu.
Sie fand Carol im Wohnzimmer, lang ausgestreckt auf dem Fußboden liegend, neben sich eine angebrochene Packung Peanut-Crunchies, an denen sie gerade genüsslich knabberte.
Als Jessie und Babsy hereinkamen, hob sie nur kurz den Kopf und nickte den beiden zu, ehe sie sich ein neues Crunchy in den Mund steckte.
"Was ist passiert?", wollte Babsy aufgeregt wissen, während sie Carol umkreiste wie eine Katze einen ihr unbekannten und mysteriös erscheinenden Gegenstand. "Bist du okay?"
"Völlig." Carol grinste von einem Ohr zum anderen. "Es ist mir noch nie so gut gegangen wie heute."
Babsy blieb stehen und sah zweifelnd auf sie herunter. "Aber dein Auto sieht schlimm aus."
"Ja, stimmt." Carol schluckte die Reste des Plätzchens und drehte sich auf den Rücken. "Wenn ich euch erzähle, was mir passiert ist, lacht ihr mich aus. Aber was soll's? Ich habe den Mann meines Lebens kennen gelernt. Ach!" Schwärmerisch verdrehte sie die Augen. "Er ist einfach ein Traum. Ein Traum, sage ich euch!"
"Dann hast du seinen Wagen gerammt?" Babsy beugte sich vor und sah Carol ins Gesicht. "Du hast nicht aufgepasst und wahrscheinlich seinen superteuren Mercedes gerammt, stimmt's? Und dann hast du dich auf Anhieb in ihn verliebt. In den Mann, nicht in das Auto."
"Nein", fing Carol Babsys wildgewordene Fantasie wieder ein. Jessica sah ihr an, dass sie nur noch mit Mühe ein Lachen unterdrückte. "Ich habe nicht seinen superschicken, nagelneuen Mercedes gerammt."
"Den Mann selbst?", fiel Babsy ihr erregt ins Wort.
"Auch nicht." Carol sah kurz zu Jessica hinüber, die inzwischen auf dem Sitzkissen Platz genommen hatte und platzte endlich heraus: "Ich habe sein Klo gerammt!"
Stille.
"Ich – habe – sein – Klo – gerammt!", wiederholte Carol, jede Silbe betonend als die Freundinnen verdutzt schwiegen.
Babsy sah sie an, als wären ihr soeben Stoßzähne gewachsen, während Jessica, leise zunächst, dann aber immer lauter und herzlicher zu lachen anfing.
"Das glaube ich dir nicht!", versetzte Babsy beleidigt. Sie drehte sich um und ging zur Tür, die ganze Person eine einzige Anklage, mit zurückgeworfenem Kopf und wippender Lockenpracht. "Wenn du nicht drüber reden willst, sag es einfach und erzähl nicht solchen Unsinn." Sie hatte die Tür erreicht und sah zu Carol und Jessie zurück, die beide grinsten. "Ich stecke nie ungebeten meine Nase in Dinge, die mich nichts angehen, das solltest du allmählich wissen."
"Aber es ist wahr!", rief Carol, der inzwischen die hellen Lachtränen über die Wangen liefen. "Ich habe wirklich eine Kloschüssel überfahren. Sie stand mitten auf der Straße – oder besser, sie stand auf dem Parkplatz und ich habe sie umgefahren."
Babsy runzelte die Stirn.
"Das musst du uns jetzt aber ganz genau erzählen!" Ihr Ärger war verflogen. Sie kam zurück und ließ sich auf dem Sofa nieder. "Also?"
Carol musste immer noch lachen.
"Ich war heute Nachmittag nach dem Dienst noch rasch im Walmart", begann sie nach zwei Versuchen, die an ihrem Lachflash gescheitert waren. "Ich wollte uns noch eine Packung Grannys Cheesecake-Strawberry-Icecream besorgen. Außerdem hatte ich noch ein total wichtiges Telefonat mit einem Kollegen und war auch noch mit Mike Henderson verabredet. Also kurz, ich war im Stress."
"Das Klo...", drängelte Babsy ungeduldig.
Carol nickte.
"Dazu komme ich jetzt. Also, ich war im Stress. Rein ins Auto, ab zum Walmart, der Parkplatz proppenvoll. Mann, ich bin bald geplatzt. Dann entdecke ich aber doch noch eine Lücke zwischen einem Rover und einem Mitsubishi. Der Typ, dem der Rover gehört, hatte kräftig zugelangt. Er renoviert gerade und hat den ganzen alten Kram aus seinem Haus rausgeschmissen, einschließlich Waschbecken, Badewanne und Toilette." Hier musste Carol erneut lachen. "Na ja, die Badewanne und die anderen großen Sachen lässt er liefern, aber die Waschbecken und die Toilette..."
"Das Klo!", brüllte Babsy am Ende ihrer Geduld. "Komm endlich zur Sache und erzähl von diesem Klo!"
"Ja, ich mach ja schon", erwiderte Carol grinsend. "Also, der Einräumservice hatte alles ins Auto gepackt, aber der Typ war nicht zufrieden und hat
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