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Mr. Joenes wundersame Reise

Mr. Joenes wundersame Reise

Titel: Mr. Joenes wundersame Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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die Felder, die Berge und überhaupt die Natur liebe und mich am liebsten mit Ackerbau, Fischen oder der Jagd beschäftige. Um mir dies zu ermöglichen, unterdrücke ich meine Abneigung vor gewissen sexuellen Aktivitäten.«
    Joenes fand das sehr erstaunlich, und er dachte über die Schwierigkeiten nach, mit denen man sich auseinandersetzen mußte, wenn man eine utopische Gesellschaft gründen wollte. Seine Überlegungen wurden von Laka gestört, welche es sich bequem gemacht hatte und sich mit der Situation abzufinden begann. Indem sie ihre Gefühle in strenger Zucht hielt, umarmte sie Joenes und zog ihn an sich.
    Doch nun empfand Joenes keine Leidenschaft mehr. Sie hätte ebensogut ein Baum oder auch eine Wolke sein können. Sie war ihm im Moment vollkommen gleichgültig. Sanft löste er sich aus ihrer Umarmung. »Nein, Laka, ich will mich nicht gegen Ihre natürlichen Empfindungen vergehen.«
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    »Aber das müssen Sie!« schrie die junge Frau.
    »So ist es hier Sitte!«
    »Da ich nicht zu Ihrer Gemeinschaft gehöre, brauche ich diesem Gebot nicht zu folgen.«
    »Ich nehme an, das kann man auch so sehen«, meinte Laka. »Doch alle anderen Professoren nehmen diese Sitte wahr, und sie unterhalten sich erst bei Tageslicht über Für und Wider dieser Angewohnheit.«
    »Was sie tun, ist deren Sache«, sagte Joenes und ließ sich nicht umstimmen.
    »Es ist allein meine Schuld«, klagte Laka. »Ich hätte meine Gefühle besser unter Kontrolle halten sollen. Aber wenn Sie wüßten, wie ich um Selbstbeherrschung gebetet habe!«
    »Daran zweifle ich nicht im geringsten«, sagte Joenes. »Doch die Geste der Gastfreundschaft haben sie ja gemacht, und insofern ist der Sitte wohl Ge-nüge getan worden. Vergessen Sie das nicht, Laka, und jetzt können Sie wieder zu Ihrem Mann zu-rückkehren.«
    »Ich müßte mich schämen«, sagte Laka. »Die anderen Frauen würden wissen, daß etwas nicht stimmt, wenn ich schon vor Tagesanbruch wieder in mein Zelt ginge, und sie würden mich ausla-chen. Wahrscheinlich würde auch mein Mann wü-
    tend werden.«
    »Aber ist der denn nicht eifersüchtig und aggressiv, wenn Sie das hier machen?«
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    »Natürlich ist er das«, versicherte Laka. »Welcher Mann wäre das nicht? Doch andererseits ist er auch sehr lernbegierig und hat einen tiefen Respekt vor den Sitten von Chorowait. Allein deshalb besteht er darauf, daß ich mich den Regeln unterwerfe, selbst wenn es ihm das Herz fast aus der Brust reißt.«
    »Er muß sehr unglücklich sein«, bedauerte Joenes den Mann seiner Besucherin.
    »Sie irren sich, mein Mann ist einer der Glücklichsten in unserer Gemeinde. Mein Mann glaubt, daß wahres Glück ein spirituelles Erlebnis ist und daß man den Geist nur erfährt, wenn man Schmerzen erleidet. Demnach macht dieser Schmerz ihn glücklich, zumindest schildert er es mir so. Außerdem befolgt er Dr. Broigns Ratschlag und wurde im Laufe der Zeit so der beste Schwimmer und Läufer der Gemeinschaft.«
    Joenes hatte eine gewisse Abneigung dagegen, Lakas Mann Schmerzen zuzufügen, auch wenn er dadurch glücklich wurde. Andererseits wollte er aber auch Laka nicht wehtun, indem er sie nach Hause schickte. Und er wollte sich selbst keine Un-annehmlichkeiten verschaffen, indem er vielleicht etwas tat, was ihm zuwider war. Es schien aus dieser Zwickmühle keinen problemlosen Ausweg zu geben, also bot Joenes Laka an, sich in eine Ecke der Hütte zu legen und sich dort auszuschlafen.
    Wenigstens ersparte er ihr damit die Peinlichkeit, sich vor den anderen Frauen eine Blöße zu geben.
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    Laka küsste ihn auf die Stirn, wobei ihre Lippen eiskalt waren. Dann häufte sie ein paar Tannenzweige in einer Ecke auf und schlief ein. Joenes lag noch lange wach, doch dann fielen auch ihm die Augen zu.
    Aber in dieser Nacht sollte noch eine Menge geschehen. In den frühen Morgenstunden schreckte Joenes plötzlich hoch, wußte aber nicht, was ihn geweckt hatte. Der Mond war längst untergegan-gen, und die Finsternis war schier undurchdring-lich. Die Grillen und das Kleingetier der Wälder hatten jegliche Aktivität eingestellt. Es herrschte Totenstille.
    Joenes fühlte, wie sich eine Gänsehaut über seinen Rücken spannte. Er wandte sich zur Tür in der Überzeugung, Lakas Mann wäre gekommen, um ihn umzubringen. Joenes hatte die ganze Nacht an diese Möglichkeit gedacht, da er Dr. Broigns Therapie zur Triebbewältigung nicht ganz trauen wollte.
    Doch dann begriff er, daß es kein eifersüchtiger Ehemann war, der das

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