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Mr Monk besucht Hawaii

Mr Monk besucht Hawaii

Titel: Mr Monk besucht Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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stand auf und ging zur Minibar.
    »Ich weiß, ich hätte Swift sofort zu Ihnen bringen sollen, aber ich war sehr skeptisch, was seine Unterhaltungen mit den Toten angeht.«
    »Weil es nicht möglich ist. Er ist ein Betrüger. Niemand kann mit den Toten reden«, sagte er, während er versuchte, die Minibar zu öffnen. »Es war richtig, dass Sie ihn nicht zu mir gebracht haben.«
    »Wirklich?«
    »Er hätte mich nur von meinen Ermittlungen abgelenkt, und die erfordern meine volle Aufmerksamkeit. Wo ist der Schlüssel für die Minibar?«
    »Den habe ich an der Rezeption abgegeben. Ich möchte mich nicht von den Sachen in Versuchung führen lassen.«
    »Ich brauche ein Tuch und eine Haarnadel.«
    Aus meiner Handtasche holte ich das Gewünschte und reichte es Monk. Mit dem Tuch befreite er meine Haarnadel von allen gefährlichen Bakterien.
    »Sie sagen, Swift sei ein Betrüger«, fuhr ich fort. »Aber zwei der Bilder, die er sah, bringen Lance Vaughan mit der Frau auf dem Boot in Verbindung. Ohne Swift hätten wir nicht erfahren, dass Lance mit der Frau ein Verhältnis hat.«
    »Also glauben Sie ihm jetzt?« Monk bearbeitete mit der Haarnadel das Schloss der Minibar. »Glauben Sie, dass er mit Geistern redet?«
    »Ich weiß nicht. Aber wenn diese beiden Bilder uns auf eine Spur geführt haben, vielleicht trifft das dann auf die anderen Dinge auch zu, von denen er gesprochen hat.«
    »Sie wollen ihm glauben«, sagte Monk.
    »Nein, das will ich nicht.«
    »Doch, das wollen sie. Darum glauben Sie lieber, dass er mit Geistern Kontakt aufnehmen kann, anstatt die offensichtlichste Erklärung für seine so zutreffenden Aussagen zu sehen.«
    »Die wäre?«
    »Swift muss Lance schon zuvor mit der Frau gesehen haben. Als er erfuhr, dass Helen ermordet worden war, fand Swift einen Weg, dieses Wissen in einer Form weiterzugeben, die den Eindruck untermauert, er könne mit den Toten reden. Auf diese Weise würde er seinem Ruf als Medium zusätzliche Nahrung geben.«
    Das Schloss der Minibar gab nach. Zufrieden lächelnd öffnete er sie. »Sehen Sie sich das an. Zwei Toblerone, und von allem anderen jeweils nur ein Stück.«
    »Vielleicht ist Toblerone einfach beliebter als alles andere.«
    »Sie sind so leichtgläubig«, gab Monk zurück und schloss die Minibar. »Aber um Sie so etwas Aberwitziges glauben zu lassen, dass die Geister zu ihm sprechen, musste Swift Sie erst einmal für sich gewinnen.«
    »Er hat mich überhaupt nicht für sich gewonnen«, protestierte ich.
    »Er hat irgendwie eine Schwachstelle von Ihnen erwischt. Er musste Sie dazu bringen, dass Sie ihm glauben«, sagte Monk. »Ich wüsste nur einen Weg, das zu erreichen. Er hat Ihnen eine Botschaft von Mitch überbracht.«
    »So leichtgläubig bin ich nun wirklich nicht.« Ich spürte, wie mir schon wieder Tränen in die Augen stiegen. Meine Gefühle ließen mich schmählich im Stich. »Sie sind der Einzige, dem ich jemals davon erzählt habe, was Mitch zugestoßen ist.«
    »Sie wissen nicht, was ihm zugestoßen ist«, widersprach Monk. »Sie wissen nur, was die Navy Ihnen gesagt hat.«
    »Die Navy sagte, er wurde über dem Kosovo abgeschossen, er überlebte den Absturz, geriet aber danach in Panik. Dabei kam er selbst um und brachte das Leben seiner Crew in Gefahr.«
    »Das heißt nicht, dass es auch wahr ist.« Monk setzte sich zu mir auf die Bettkante. »Die Einzigen, die wissen, was wirklich geschah, sind die beiden überlebenden Crewmitglieder. Es kann sein, dass sie lügen, um ihre Feigheit zu vertuschen und Mitch zum Sündenbock zu machen.«
    »Tatsache ist doch, Mr Monk, dass Swift all diese Dinge wusste. Nichts davon ist je an die Öffentlichkeit gelangt.«
    Monk schüttelte den Kopf. »Er wusste nur das, was Sie ihm gesagt hatten.«
    Die Tränen ließen sich nicht länger zurückhalten, doch das war mir egal. Ich fühlte mich viel zu wütend und zu verletzt. »Glauben Sie, ein Drink am Pool genügt, damit ich dem erstbesten attraktiven Mann die Geheimnisse verrate, die mir den meisten Schmerz bereiten?«
    »Sie wussten nicht, was Sie taten.«
    »Ich war nicht betrunken. Ich weiß, was ich gesagt habe.«
    »Dylan Swift arbeitet nach einer ganz ähnlichen Methode wie ich«, erklärte Monk. »Er sieht sich einen Menschen genau an, zieht gewisse Schlussfolgerungen und arbeitet dann damit, um einen dazu zu bringen, ihm zu erzählen, was er bisher noch nicht wusste.«
    »Ich habe ihm nichts gesagt«, beharrte ich schniefend.
    »Er holt es auch aus Ihnen heraus. Ich

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