Mr Monk besucht Hawaii
und stellten unseren Wagen auf dem Parkplatz neben einem anderen Mustang Cabrio ab. Monk stieg aus und sah sich das Fahrzeug gründlich an.
»Das ist Brians Mietwagen«, sagte er.
»Die Hälfte aller Wagen auf diesem Parkplatz sind Mustangs. Wie können Sie sich da so sicher sein?«
»Es gibt eine kleine, praktische Erfindung, die auch als Nummernschild bekannt ist.«
»Sie haben sich das Kennzeichen gemerkt?«
»Und die Identifikationsnummer für das Fahrzeug«, fügte Monk an. »Außerdem erkenne ich die drei Beulen und den Kratzer wieder.«
»Schön für Sie.«
»Man hat die Windschutzscheibe und das Verdeck ersetzt.« Er sah durch das Seitenfenster ins Wageninnere. »Der Sitz hat keinen Fleck mehr.«
»Dann haben sie den gereinigt. Das sollte Sie doch freuen, oder?« Ich ging in Richtung Lobby.
»Aber es war ein Fleck, der nicht mehr rausging«, rief Monk mir nach.
»Offenbar ging er doch raus.« Ich ging weiter.
Er eilte mir nach. »Ich glaube, man hat den Sitz ausgetauscht.«
»Kann sein.«
»Warum machen sie sich die Mühe, einen Sitz auszutauschen, wenn es ihnen auf der anderen Seite egal ist, dass der Teppichboden völlig verschmutzt und der Wagen verbeult ist?«
»Ich weiß nicht, Mr Monk. Aber wen interessiert das schon?«
»Es ist etwas, worüber man sich Gedanken machen kann.«
Es gab sicher eine Million anderer Dinge, über die ich mir lieber Gedanken gemacht hätte. Aber es wäre sinnlos gewesen, Monk das zu sagen, immerhin war er jemand, der sich die Identifikationsnummer eines fremden Mietwagens merkte.
Wir durchquerten die Lobby in Richtung der Aufzüge, als wir von einem kleinen Hawaiianer in seidenem Hawaiihemd, langer Hose und eleganten Lederschuhen abgefangen wurden.
»Entschuldigen Sie, Mr Monk, kann ich Sie kurz sprechen?« Er reichte ihm die Hand. »Mein Name ist Martin Kamakele, ich bin der Hotelmanager.«
Er schüttelte Monk die Hand, und ich hatte ein Tuch griffbereit, bevor er danach verlangen konnte.
»Sie haben das Sagen über den Bestand in den Minibars«, erklärte Monk und wischte sich die Hand ab.
»Ja, das fällt auch in meinen Aufgabenbereich. Wie ich gehört habe, sollen Sie dem Reinigungspersonal im vierten Stock die Anweisung gegeben haben, die Handtücher und Badetücher zu falten, anstatt sie zu rollen.«
»Sie müssen mir dafür nicht extra danken.«
»Ich verstehe, dass Sie gefaltete Handtücher bevorzugen, und es ist uns sehr daran gelegen, dass Sie einen angenehmen Aufenthalt in unserem Haus haben«, sagte Kamakele. »Aber wir können nicht alle Handtücher im Hotel falten.«
»Nur so kann man ein Handtuch behandeln.«
»Es ist die zeitraubendste Methode. Ein Handtuch zu falten dauert dreimal länger als es zusammenzurollen. Unser Reinigungspersonal muss einen sehr engen Zeitplan einhalten. Weil die Zimmermädchen sich an Ihre Anweisung hielten, sind sie zwei Stunden ins Hintertreffen geraten.«
»Müssen die Zimmermädchen auch in jede Minibar eine überzählige Toblerone legen?«
»Wir werden gern Ihre Handtücher falten, aber alle anderen werden wir wie gewohnt zusammenrollen.«
»Aber ich werde wissen, dass sie gerollt sind«, wandte Monk ein. »Wie können Sie von mir erwarten, dass ich in einem Gebäude ruhig schlafe, in dem sich überall nur gerollte Handtücher befinden?«
Kamakele warf mir einen Hilfe suchenden Blick zu, aber ich reagierte nicht darauf. Das war eine Sache zwischen ihm und Monk.
»Ich weiß nicht, was ich Ihnen sagen soll, Sir.«
»Sagen Sie mir, dass Sie die Handtücher falten werden«, beharrte Monk.
»Tut mir leid.«
Nun sahen die beiden mich an, weil sie nicht weiterwussten. Seufzend wandte ich mich an den Manager. »Hören Sie, diese Sache mit den Handtüchern macht es für Mr Monk sehr schwierig, sich zu konzentrieren. Ich weiß nicht, ob es Ihnen bekannt ist, aber er arbeitet eng mit dem Kauai Police Department zusammen, um den Mord an Helen Gruber aufzuklären. Er ist ein sehr bekannter Detektiv.«
»Mr Monks Ruf ist mir vertraut«, erwiderte Kamakele. »Bevor ich herkam, hatte ich den gleichen Posten im Belmont Hotel in San Francisco.«
»Dann wissen Sie auch, wie schnell er arbeitet, wenn er in Ruhe nachdenken kann. Er könnte den Mord aufklären, bevor auf dem Festland überhaupt jemand davon erfährt, dass er sich ereignet hat. Aber wenn er abgelenkt wird … tja, dann können sich die Ermittlungen über Wochen erstrecken, und dann hätte die negative Publicity genug Zeit, um sich zu verbreiten. Wer
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