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Mr Monk besucht Hawaii

Mr Monk besucht Hawaii

Titel: Mr Monk besucht Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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Wenn wir nicht anhielten, würden wir jeden Augenblick mit ihm kollidieren.
    »Schnell!«, rief Monk.
    Ich gab ihm einen anderen Schläger, den er zwischen Gaspedal und Sitz einklemmte. Dann sprang er ganz gelassen aus dem Golfwagen und landete auf dem weichen Rasen.
    Von seiner Aktion völlig überrascht, benötigte ich erst einen Augenblick, um zu begreifen, dass ich jetzt allein im Wagen war. Ich konnte noch gerade rechtzeitig abspringen, ehe er die Straße erreichte und dann geradewegs auf den Transporter zuhielt.
    Der Paketbote lenkte zu heftig, um dem Golfwagen auszuweichen, der Transporter neigte sich bedenklich zur Seite und kippte schließlich um. Funkensprühend rutschte er über den Asphalt, schließlich rammte er eine Palme, die seine Vorwärtsbewegung abrupt stoppte.
    Der führerlose Golfwagen erwischte eine Lücke zwischen zwei anderen Häusern und war auf dem Weg zurück zum Golfplatz.
    Monk und ich sprangen auf und rannten zu dem Paketwagen, dann zogen wir den Boten heraus. Er hatte ein paar Prellungen und Schnittwunden abbekommen, aber er würde überleben. Nachdem wir ihn auf den Rasen gelegt hatten, nahmen wir bei uns selbst eine Bestandsaufnahme vor. Meine Knie waren aufgeschrammt, und Monk hatte ein paar Grasflecken auf seiner neuen Hose, aber davon abgesehen ging es uns gut.
    »Vielen Dank«, sagte ich zu Monk.
    »Was ist denn?«
    »Sie sind aus dem Wagen gesprungen!«
    »Natürlich«, gab er zurück. »Ich wollte doch nicht ums Leben kommen.«
    »Und was ist mit mir? Sie hätten mir sagen können, dass Sie abspringen.«
    »Sie haben mich doch gesehen, oder nicht?«
    »Darum geht es nicht«, sagte ich. »Bevor ein Fahrer aus einem fahrenden Wagen springt, ist er verpflichtet, zunächst seine Passagiere davon in Kenntnis zu setzen.«
    »Das sehe ich nicht so.«
    »Das ist allgemein üblich.«
    In diesem Moment kam Kealoha angerannt, schweißgebadet und völlig außer Atem.
    »Warum haben Sie das gemacht?«, brachte er keuchend heraus.
    »Er wollte fliehen«, antwortete Monk.
    »Wir sind hier auf einer Insel«, schnaufte der Lieutenant. »Er war in einem Postwagen unterwegs. Wohin sollte er denn entkommen?«
    »Oh«, gab Monk nur zurück.
    Ich blickte gerade zufällig in Richtung Golfplatz und bekam noch mit, wie unser Golfwagen in den See fuhr und sofort versank – mitsamt unseren Golfschlägern.
    Ich war froh, dass wir die Sachen nicht auf meine, sondern auf Monks Kreditkarte ausgeliehen hatten.
     
     
    Obwohl tatsächlich Einbruchswerkzeug und Diebesgut im Postwagen gefunden wurden, hoffte ich, dass der Totalschaden an zwei Fahrzeugen, der Verlust von drei Taschen mit Golfschlägern und die Empörung der Golfplatzleitung Kealoha davon abhalten würden, Monk weitere ungelöste Fälle unterzuschieben.
    Monk dagegen störte sich nicht an dem durch seine Aktion entstandenen Schaden. Er hatte ein einziges Loch auf dem Golfplatz gespielt und sich danach auf Verbrecherjagd begeben, was ihn in eine so überschwängliche Stimmung versetzte, dass er sich unbedingt noch ein paar Fälle vornehmen wollte.
    Ich dagegen wollte nichts weiter, als mich in eine Hängematte legen. Die Aufregung genügte mir für diesen Tag.
    Zum Glück gab es nichts weiter zu ermitteln, solange Kealoha nicht mehr über Lance Vaughan und Roxanne Shaw herausgefunden hatte. Ich ging davon aus, erst einmal meine Ruhe zu haben, immerhin würde der Lieutenant wegen des Vorfalls am Morgen einiges an Papierkram zu erledigen haben.
    Mit Verspätung aßen wir im Poipu Beach Park zu Mittag. Bei Brenneke's Deli kauften wir Thunfisch-Sandwiches. Monk ließ sich die Brotrinde abschneiden und lieh der Verkäuferin sein Maßband aus, damit sie das Sandwich auch ganz sicher in zwei gleiche Hälften teilte. Dann nahmen wir unser Essen mit auf die andere Straßenseite und setzten uns an einen der verstreut aufgestellten Picknicktische auf dem Rasenstück, das zum Strand führte.
    Dort drängten sich Familien mit ihren Kindern, sofern die sich nicht gerade im Wasser vergnügten. Im Sand aalte sich eine große, dicke Mönchsrobbe und posierte unwissentlich für mindestens zwei Dutzend Touristen mit Kameras.
    »Sie wissen, was das für ein Tier ist?«, fragte ich.
    »Eine Mönchsrobbe.«
    »Ich habe gehört, dass das die einzige Robbenart ist, die ihren Fisch sauber macht, bevor sie ihn isst.«
    »Wollen Sie damit auf etwas Bestimmtes hinaus?«
    »Nicht dass ich wüsste«, gab ich zurück.
    Nachdem wir gegessen hatten, fuhren wir zum Hotel zurück

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