Mr Monk besucht Hawaii
in Auftrag gegeben hat und sie dann zündete.«
»Gibt es irgendetwas, was Trudy Ihnen sagen könnte, damit Sie ihn finden?«
Monk hielt in seiner Bewegung inne und sah mich an. »Es sprechen keine Geister aus dem Jenseits zu uns. Dylan Swift ist ein Betrüger.«
»Aber nehmen wir einmal an, er könnte mit Trudy reden«, gab ich zurück. »Welchen Rat sollte sie Ihnen geben?«
»Wie ich mein Leben ohne sie führen soll.«
»Ich meine in Bezug auf den Mörder.«
Er zuckte mit den Schultern und drehte den Kopf hin und her. »Sie könnte mir sagen, warum sie in diesem Parkhaus war, wen sie treffen wollte und an welcher Story sie arbeitete.«
»Würde es Ihnen wehtun, mit Swift zu reden?«
»Sagen Sie es mir«, konterte er. »Tut es weh?«
»Ich fühle wieder den Verlust. Es ist ein alter Schmerz. Aber eigentlich fühle ich mich jetzt besser.«
»Nichts hat sich geändert«, meinte Monk.
»Vielleicht habe ich mich geändert.«
»Er hat Ihnen nur das gesagt, was Sie sowieso glauben wollen.«
»Und wenn schon!«, meinte ich. »Vielleicht musste ich das ja hören. Nur weil die Navy sagt, Mitch sei ein Feigling gewesen, heißt das nicht, dass es auch wahr ist. Ich weiß besser als jeder andere, wie er wirklich war. Swift hat beschrieben, was sich im Kosovo wirklich ereignet hat.«
»Das wissen Sie nicht.«
»In meinem Herzen weiß ich es. Ich musste es nur von jemandem gesagt bekommen. Ob Swift es sich ausgedacht hat oder nicht, ich glaube daran.«
Monk legte zwei weitere Erdnüsse in eine Schale, dann bemerkte er, dass nur noch ein paar leere Hüllen auf dem Tisch lagen, aber keine Nuss mehr.
Vor mir lag nicht eine einzige Schale mit dazugehörigen Nüssen. Offenbar hatte ich während der Unterhaltung alle anderen Nüsse aufgegessen, ohne es zu bemerken.
»Hoppla«, sagte ich. »Sie gewinnen.«
»Sie haben den Anfängerfehler gemacht und sich in Versuchung führen lassen.«
»So geht es mir immer«, seufzte ich.
Es klopfte an der Tür, und prompt schien sich Monk zu versteifen. Offenbar meinte er, Swift sei zurückgekehrt.
»Wer ist da?«, rief er.
»Der Lieutenant«, antwortete Kealoha.
Sichtlich erleichtert sackte Monk in sich zusammen, während ich zur Tür ging, um unseren Besucher hereinzulassen. Der Regen hatte zwar aufgehört, aber Kealoha war dennoch bis auf die Haut nass geworden, was ihm jedoch nichts auszumachen schien. Er kam herein und sah sich etwas verwundert um.
»Wenn Sie einen Fall übernehmen, dann versetzen Sie sich wohl völlig in das Opfer hinein«, meinte er.
»Es ist nicht so, wie es aussieht«, entgegnete ich.
»Dann sind Sie nicht in den Bungalow der Ermordeten umgezogen?«
»Das ja, aber es hat nichts mit dem Mord zu tun«, erklärte ich. »Es liegt daran, dass Mr Monk im Hotel nicht schlafen kann, wenn nur seine Handtücher gefaltet sind, während alle anderen aufgerollt in ihren Zimmern liegen. Da das Hotel wegen des Mordes diesen Bungalow vorläufig nicht vermietet bekommt und hier alle Handtücher gefaltet sind, konnten wir hierher umziehen.«
Kealoha sah mich sekundenlang an. »Sie sagen das, als wäre das für Sie völlig selbstverständlich.«
»Im monk'schen Sinne, ja«, erwiderte ich.
»Es ist einfach nur gesunder Menschenverstand«, warf Monk ein. »Aber das wissen Sie beide ganz genau. Sie wollen mich nur ein wenig auf den Arm nehmen.«
»Was gibt's, Lieutenant?«
»Ich habe Hintergrundinformationen über Roxanne Shaw«, sagte Kealoha. »Sie arbeitet als Friseuse in einem Schönheitssalon in Cleveland. Auf Verdacht habe ich Helen Grubers Kreditkartenabrechnungen abgefragt und festgestellt, dass sie seit Jahren alle zwei Wochen zu Rose ging.«
»Zu Rose?« Ich warf Monk einen bedeutungsvollen Blick zu, doch er ignorierte mich.
»So heißt der Schönheitssalon«, erwiderte Kealoha.
Eine Rose mit blutigen Dornen war eines der Bilder, das Swift von Helen Gruber bekommen haben wollte. Ich war noch immer skeptisch, aber das ließ mit jedem Mal nach, wenn sich eine weitere von Swifts Aussagen bewahrheitete.
»Dann kannten sich Lance und Roxanne, bevor sie nach Hawaii kamen«, sagte Monk.
»Das macht sie aber noch nicht zu Mördern«, wandte der Lieutenant ein.
»Lance heiratet reiche Frauen, damit er nach deren Tod das Vermögen kassieren kann«, überlegte ich. »Er hat Helen mit Roxanne betrogen. Was, wenn Helen davon erfahren hatte?«
»Was wäre dann gewesen?«, fragte Kealoha.
»Sie hätte sich von ihm scheiden lassen, und er hätte keinen Cent von
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