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Mr Monster

Mr Monster

Titel: Mr Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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dort zwangsläufig Spuren hinterlassen hatte. Was fiel mir sonst noch ein?
    Kurz danach hatte ich alle drei Handys zerstört und versteckt: Mrs. und Mr. Crowleys Apparate und Dr. Neblins Handy. Hätte ich nun auf einmal eins der Stücke zufällig gefunden, hätte ich es mitnehmen und als Teil von Crowleys Gerät identifizieren können … aber das war auch keine gute Idee. Niemand außer der Polizei und mir wusste, dass die Telefone ein wichtiger Teil der Ermittlungen waren. Das war nicht einmal meiner Mom bekannt. Wenn ich jetzt auf einmal ein Handy ablieferte, geriet ich nur in Verdacht.
    Was sonst? Was konnte ich Forman erzählen? Ich hatte den Killer nur sehr unzulänglich als große dunkle Gestalt beschrieben, die weder an Mr. Crowley noch an einen Dämon denken ließ. Außerdem hatte ich mein eigenes Verhalten geschildert – wie ich Mr. Neblins Leiche hinter Crowleys Schuppen versteckt und gehofft hatte, der Killer werde mich nicht entdecken. Ich hatte die Laute beschrieben, die der Killer von sich gegeben hatte, woraufhin meine Mutter aus dem Haus gelaufen war und mich entdeckt hatte – ein ersticktes Brüllen. So viel wusste die Polizei bisher schon, und das war so ziemlich alles, was ich ihr gefahrlos erzählen konnte. Alles andere würde mich als Lügner oder gar als Kriminellen entlarven.
    Also musste ich in der Version, die ich zu Protokoll gegeben hatte, neue Einzelheiten finden. Wenn es unverfänglich war, dass ich den Killer von meinem Schlafzimmerfenster aus bemerkt hatte, dann war es ebenso unverfänglich, wenn mir ein weiteres Detail einfiel – beispielsweise der Mantel, den er getragen hatte. Ich brauchte etwas Konkretes und suchte im Internet in den Angeboten mehrerer Versandhäuser, bis ich einen passenden Herrenmantel gefunden hatte: ein dickes, robustes Kleidungsstück, wie Farmer es gern trugen, von schlichter Form und aus widerstandsfähigem Stoff. Bei einem großen Mann im Dunkeln hätte es beeindruckend ausgesehen. Außerdem war es weder mit Verbrämungen noch einer Kapuze versehen, wodurch der Mantel besonders auffällig gewesen wäre. Und so wäre es leicht nachvollziehbar, dass ich bisher nicht weiter darüber nachgedacht hatte.
    Jetzt wusste ich, was ich Forman erzählen konnte. Ich wollte nicht länger warten, sondern stieg in mein Auto und fuhr zur Polizeiwache.
    »Hallo, John«, sagte die Empfangsdame Stephanie. Seit Januar war ich so oft da gewesen, dass sie und viele andere Cops mich vom Aussehen her kannten. Über Stephanie wusste ich natürlich nicht viel, weil ich es geflissentlich vermied, sie näher anzusehen. Auf jeden Fall war sie sehr attraktiv, und meine Regeln in Bezug auf das Anstarren von Frauen waren ebenso strikt wie jene, die mit den Mädchen in der Highschool zu tun hatten.
    »Hallo«, sagte ich. »Ist Forman da?«
    »Ja.« Sie sprach leiser als sonst, als sei sie schüchtern. Wahrscheinlich war sie nach dem aufregenden Wochenende einfach nur müde. Sonst arbeitete sie samstags und sonntags nicht, aber so eine Leiche bescherte ihr wohl eine Menge Überstunden. »Er ist stark beschäftigt«, sagte sie. »Musst du dringend mit ihm reden?«
    »Ja. Er hat mich gebeten, mich bei ihm zu melden, wenn mir zum Fall des Clayton-Killers noch etwas einfällt, und jetzt ist mir etwas eingefallen. Ich weiß, wie viel hier gerade los ist, aber er meinte, ich soll gleich kommen, sobald ich etwas Neues weiß.«
    »Alles klar«, sagte Stephanie. »Unterschreib mal hier.« Am Rand meines Gesichtsfelds nahm ich wahr, dass sie sich einen Telefonhörer zwischen Ohr und Schulter klemmte. Mit einer Hand wählte sie, und mit der anderen klickte sie mit der Maus etwas auf ihrem Bildschirm an. »Hallo, Agent Forman, hier ist John Cleaver, er möchte Sie sprechen.« Es gab eine Pause. »Er sagt, Sie hätten ihn gebeten, sich zu melden. Anscheinend hat er sich an etwas Wichtiges erinnert.« Sie sah mich fragend an, und ich nickte. »Danke, ich schicke ihn rein.« Dann legte sie auf und deutete auf seine Tür. »Er hat nur ein paar Minuten Zeit, aber du kannst sofort reingehen.«
    Ich nickte und betrat das Büro, ein ehemaliges Konferenzzimmer neben dem Haupteingang. Forman schaute kurz auf, als ich eintrat, dann konzentrierte er sich wieder auf die Papiere, die vor ihm aufgestapelt waren. Wie immer lag die Arbeitsfläche voller Akten und Papiere.
    »Setz dich doch, John. Du hast also etwas Neues für mich?«
    »Ja«, bestätigte ich, als ich am anderen Ende des Tischs einen Stuhl gefunden

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