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Mr Monster

Mr Monster

Titel: Mr Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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anderen zu sein.
    Tja, jedenfalls an der Oberfläche. Irgendwo tief in mir lauerte Mr. Monster darauf, dass ich einen Fehler beging. Offenbar genau wie Forman.
    Ich verschanzte mich hinter der amtlichen Definition. »Eigentlich bin ich gar kein echter Soziopath. Ich habe eine Verhaltensstörung, die Krankheit ist also längst nicht so deutlich ausgeprägt. Die meisten in meinem Alter werden niemals Serienkiller.«
    »Fast nie«, wandte er ein. »Aber manchmal passiert es doch.«
    »Ich habe eine Therapie gemacht, um es in den Griff zu bekommen, ich befolge strikte Verhaltensregeln, damit ich nicht in Versuchung gerate. Ich war, was meine Beteiligung an diesem Fall angeht, völlig offen und habe Sie ständig informiert. Ich bemühe mich wirklich, zu den guten Jungs zu gehören, also verwenden Sie das jetzt bitte nicht gegen mich.«
    Forman starrte mich eine Weile an, viel länger, als ich es erwartet hätte, dann nahm er einen Notizblock und schrieb etwas auf.
    »Danke für den Hinweis auf den Mantel des Mörders.« Er riss den Zettel ab und reichte ihn mir. Darauf stand eine Telefonnummer. »Wenn dir wieder etwas einfällt, musst du nicht eigens herkommen. Ruf einfach an.«
    Er schickte mich weg, und ich hatte nicht das Geringste über die neue Leiche erfahren. Zuerst spielte ich mit dem Gedanken, noch einmal nachzuhaken, aber dann hielt ich es doch für allzu gefährlich. Immerhin ließ er mich ohne weitere Fragen gehen, also hatte ich ihn offenbar davon überzeugt, dass ich unschuldig war. Es war nicht sinnvoll, nach der Leiche zu fragen und seinen Verdacht erneut zu wecken.
    Ich nahm den Zettel, nickte und ging.
     
    »Wie konntest du das nur tun?«, rief Mom. Sie tigerte aufgebracht im Wohnzimmer auf und ab. Ich saß auf dem Sofa und wünschte mich weit weg. »Nach allem, was wir getan haben, nach den ganzen Regeln, der Therapie und so weiter. Alles nur, um dir zu helfen. Und jetzt hält Agent Forman dich für einen Verdächtigen.«
    »Genau genommen ist die Therapie daran schuld«, widersprach ich.
    »Nein, du bist es.« Sie blieb stehen und starrte mich streng an. »Wenn du dich nicht eingemischt hättest, dann wüsste das FBI nicht einmal, wer du bist.«
    »Ich wollte doch nur helfen«, wandte ich ein. Mir kam es so vor, als hätte ich das in den letzten fünf Monaten schon eine Million Mal gesagt. »Soll ich denn einfach nur hier herumsitzen?«
    »Ja«, bestätigte sie. »Ja, du sollst einfach nur hier herumsitzen. Du musst nicht jedes Mal alles in Ordnung bringen, was falsch ist, und du musst auch nicht mitten in der Nacht hinauslaufen, damit ein Killer dich umbringen kann.«
    Das war es also – sie hatte Angst, ich würde wieder einen Mörder jagen und dabei selbst umkommen. Wie oft hatten wir uns schon darüber gestritten? Ich verdrehte die Augen und wandte mich ab.
    »Weich mir nicht aus!«, rief sie und ging um mich herum, bis ich sie wieder sah. Flehend und mit großen Augen sprach sie weiter. »Ich verlange ja nicht, dass du niemandem helfen sollst – ich will doch, dass du ein guter Junge bist –, aber du sollst dich von gewissen Dingen fernhalten. Das verlangt sogar eine unserer Regeln: Wenn du an das Töten denkst, musst du an etwas anderes denken. An etwas anderes. Das heißt nicht, dass du mitten in der Nacht hinausläufst und dich einmischst!« Sie schnitt eine Grimasse. »Ich … kann gar nicht glauben, dass du das getan hast.«
    »Und ich kann nicht glauben, dass ich deiner Meinung nach untätig zuschauen soll, wie Menschen getötet werden.«
    »Darum geht es doch gar nicht!«, rief sie. »Es geht darum, dass du Schwierigkeiten aus dem Weg gehen sollst …«
    »Und das führt dann dazu, dass andere Leute aus ihren Schwierigkeiten nicht herauskommen«, widersprach ich. »Ich bin an diesem Abend hinausgegangen, um unsere Nachbarn vor einem Killer zu retten.«
    »Das war sehr tapfer, aber auch sehr dumm. Einen Killer jagen und jemanden aus einem brennenden Gebäude retten, das sind zwei ganz verschiedene Sachen.«
    »Soll ich einfach herumstehen und mir die Schreie anhören?«
    »Du kannst die Polizei rufen«, sagte sie. »Oder die Feuerwehr oder einen Krankenwagen. Lass Leute die Arbeit erledigen, die etwas davon verstehen.«
    »Mom, es war ein Monster. Die Polizei hat doch …«
    »John …«
    »Du hast es gesehen!«, kreischte ich. »Du hast es mit eigenen Augen gesehen, also tu nicht so, als wäre es nicht passiert! Es war ein Monster mit Zähnen und Klauen. Ich habe es aufgehalten, und du

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