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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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heiß wurde. »Das Essen ist super - Rippchen, Hähnchen, Maiskolben und Maisbrot. Habt ihr Hunger?«
    Ich schüttelte den Kopf - ich bekam auf einmal kein Wort mehr heraus.
    »Ich schon!«, krähte Dylan.
    »Na komm, dann schauen wir mal, ob wir was für dich finden, Kumpel. Aber zuerst möchte ich deiner Mom was zu trinken besorgen und sie meinen Freunden vorstellen.« Mit der Hand an meinem Ellbogen steuerte er mich durch den Raum und stellte mich etwa einem Dutzend Leute vor. Mir fiel auf, dass seine Freunde ganz unterschiedlichen Alters waren, von Mitte zwanzig bis sechzig. Und die meisten sahen aus wie Künstler. Definitiv keine Banker oder Rechtsanwälte in Sicht.
    »Das müssen mindestens fünfzig Leute sein. Du hast aber eine Menge Freunde für jemanden, der erst vor zwei Jahren nach New York gezogen ist.«
    »Nicht wirklich. Die beiden da drüben, das sind meine Geschäftspartner; etwa zehn Leute kommen aus meinem Apartmentblock. Hier kennt man sich eben noch. Und die trinken gern einen, tanzen gern, besonders an einem Sonntagnachmittag. Das hat sich direkt zu einer kleinen Tradition entwickelt, weiß nicht, wann das anfing.« Er winkte dem Barkeeper zu und schob einen Zehndollarschein über den Tresen. »Bobby! Ein Glas Chardonnay für die Lady hier, aber einen richtig guten. Sie kann’s brauchen.« Er zog einen Barhocker für mich heran und stellte mich dann zwei Burschen um die dreißig vor. »Nick, Charlie, hier ist sie endlich: Jamie Whitfield. Kümmert euch gut um sie und blamiert mich bitte nicht. Jamie, das sind meine unmöglichen Mitbewohner. Hab dir ja schon von ihnen erzählt. Bis auf eins: Dieser Dicke hier ist der Grund, warum wir uns kennen gelernt haben. Er kann also nicht ganz daneben sein.« Er lachte, schlug Charlie auf den Rücken und zog Dylan mit sich zum Billardtisch.
    Ich löcherte die beiden nervös mit Fragen. Ging Dylan ihm schon auf die Nerven? Überforderte ich ihn? Hatte er überhaupt noch Zeit für sein Computerprogramm? Was dachte er über uns? Hielt er uns für Spinner? Wusste er, wie wichtig er für uns war? Es lief nicht besonders gut. Ich merkte selbst, dass ich mich wie eine überkandidelte, reiche Hausfrau benahm. Und für diese Leute war ich das wohl auch.
    Charlie flüsterte Nick etwas ins Ohr und sagte dann zu mir: »Er, äh, findet Sie ganz in Ordnung.«
    Nur in Ordnung?
    Gwyneths beste Freundin, allein gelassen, tauchte neben mir an der Bar auf, trat auf die Fußstange und sagte: »Bobby, ein Amstel Light, bitte.«
    »Klar, Engelchen.«
    Sie besaß den Körper einer Tänzerin. Vielleicht war sie ja eine von der Sorte, die beim Liebesakt alle möglichen Verrenkungen machen konnte. Ihr Ellbogen berührte mich.
    »Hallo, ich bin Jamie. Sind Sie eine Freundin von Peter?«
    »Ja. Eine sehr gute sogar. Ich heiße Kyle.« Sie musterte mich von Kopf bis Fuß. »Woher kennen Sie Peter?«
    »Äh, Peter arbeitet für uns. In Manhattan.«
    » Die Jamie?«
    »Ja, genau die.«
    »Wow. Sie sehen ganz anders aus, als ich Sie mir vorgestellt habe.«
    »Wie haben Sie denn gedacht, dass ich aussehe?«
    »Ich weiß nicht, nicht so cool jedenfalls. Nicht so... normal . Er redet über Sie, wie...«
    »Wie denn?«
    »Ich weiß nicht, jedenfalls nicht, als ob Sie der Typ wären, der an einem Sonntagnachmittag in Red Hook Weißwein trinkt.«
    Mir gefiel die Richtung nicht, die das Gespräch nahm. »Als wäre ich zu... ja, was?«
    »Nicht zu irgendwas. Er bewundert Sie eben sehr, deshalb dachte ich, Sie wären irgendwie furchteinflößender, wie eine superintelligente Anwältin oder so. Dabei sehen Sie eher aus wie eine Studentin.«
    Ich liebte diese Frau.
    »Freut mich, dass ich hier nicht unangenehm auffalle, und es ist nett von Ihnen, das zu sagen, aber ich bin leider schon sechsunddreißig.«
    »Wow. Sieht man aber nicht.«
    »Danke. Woher kennen Sie Peter?«
    »Er wohnt unter mir. Wir hängen abends öfter zusammen ab. Und wenn er zu tun hat, gehe ich mit seinen Kumpels einen trinken. Was leider meistens der Fall ist.«
    »Hat er wirklich so viel zu tun?«
    »Machen Sie Witze? Der Mann ist ein Workaholic! Macht nie’ne Pause. Wie ein Hamster im Laufrad.«
    »Und Sie? Was machen Sie?«
    »Ach, ich bin die Ostküsten-Chefredakteurin von Wired .Vor Anzeigenschluss wird es immer recht hektisch, aber ansonsten ist es ein eher bequemer Job. Hab die meisten Abende frei.«
    »Sie haben sicher viele Verehrer.« Alles, um mehr Informationen aus ihr herauszulocken.
    »Aber nicht den, den ich

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