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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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nichts. Komm bitte raus, ich will’s wiedergutmachen. Ich hab das nicht so gemeint mit dem Abdullah.«
    »Darum geht es nicht.«
    Pause. »Ich will gar nicht, dass Susannah mir einen bläst. Zwischen ihr und mir ist nichts. Sie ist deine Freundin. Sie wollte mir nur ein paar ihrer Neuerwerbungen zeigen. Und wir haben über unsere Familien geredet. Meine Mutter hat doch tatsächlich mal für einen Sommer das Haus ihrer Tante in Plymouth gemietet.«
    »Phillip, lass mich bitte allein. Es hat nichts mit dir zu tun. Ich will nur in Ruhe ein Bad nehmen.«
    Ich zog mich aus und schlüpfte in einen Frotteemantel, der an der Tür hing. Dabei fiel mir Phillips Squashjacke ins Auge, die ebenfalls dort hing und heruntergefallen war, als ich den Mantel vom Haken nahm. Ich hob sie auf und beschloss spontan, seine Taschen zu durchsuchen. Ich traute ihm zur Zeit einfach nicht. Ich konnte mir nicht ernsthaft vorstellen, dass er mich betrügen würde, aber heute Abend war ich ein wenig unsicher geworden.
    Da war etwas in der Innentasche. Ein dicker weißer Umschlag.
    »Schätzchen, bitte. Ich hätte das über Susannah nicht sagen sollen, das war geschmacklos. Es tut mir leid. Ich liebe dich. Jetzt komm, lass mich rein.«
    Auf dem dicken weißen Umschlag stand: GERICHTLICHE VORLADUNG. Mir stockte der Atem. Die Vorladung war für »Laurie Petitt,Whitfield & Baker, von: US Bezirksstaatsanwalt, südlicher Bezirk«. Laurie Petitt war seine Assistentin. Der Text verschwamm vor meinen Augen. Irgendwas über Patente … Grund zu der Annahme, dass vertrauliche Patent-Informationen von Adaptco Systems weitergegeben wurden... Adaptco Systems, eine kleine Internetfirma und Klient von Whitfield & Baker. Aber nicht Phillips Klient.
    Phillips Kanzlei wurde vorgeworfen, Top-Secret-Informationen über das Produkt an Hamiltech, Phillips wichtigsten Klienten, weitergegeben zu haben. Hamiltech. Hamiltech. Phillips wichtigster Klient. Ich rannte zur Toilette und erbrach die Kaviartörtchen.
    »Jamie, ist dir schlecht? Mach auf, damit ich dir helfen kann!«
    »Lass mich in Ruhe!«
     
    Eine Stunde später tauchte ich im Bademantel mit nassen Haaren und rotgeweinten Augen wieder auf. Das Licht im Schlafzimmer brannte, und das Bett war unberührt. Ich setzte Wasser auf, um mir einen Ingwertee zu machen, der meinen Magen beruhigen sollte. Ich wollte Phillip im Moment nicht auf diese Sache ansprechen, ich musste mich auf meine Sendung konzentrieren. Ich betete es im Geiste herunter, immer wieder: Lass es sein, sag nichts. Lass es sein. Spar’s dir für Donnerstag, für nach der Sendung auf. Ich würde warten. Ich besaß eine enorme Willenskraft.
    Phillip tauchte in der Küche auf, in tadellos gebügeltem Pyjama und roten Samtpantoffeln. Auf dem einen prangte ein schwarzer Scotchterrier, auf dem anderen ein weißer.
    »War’s der Hummer?«
    Ich rührte stumm meinen Tee um.
    »Hör zu, Jamie, es tut mir aufrichtig leid, dass ich diese Bemerkung über Susannah gemacht hab, das war würdelos.« Er versuchte, sich von hinten an mich ranzukuscheln, drückte sein Gesicht in mein Haar und seine Lenden an meinen Hüftknochen. Ich spürte, wie er steif wurde. »Die Einzige, die mir einen blasen soll, bist du. Nichts ist schöner, als wenn du mich ein bisschen verwöhnst.«
    Ich drehte mich zu ihm um. »Was zum Teufel hat diese Vorladung in deiner Squashjacke zu bedeuten?«
    »Was für eine Vorladung?«
    Ich blickte nach unten: Sein Schwanz fiel in sich zusammen wie ein Schlauchboot, aus dem die Luft rausgelassen wurde. »Die Vorladung des Bezirksstaatsanwalts, die Vorladung, in der man deiner Kanzlei Weitergabe von Geschäftsgeheimnissen vorwirft. Phillip, würdest du wirklich so weit gehen, nur um Hamiltech nicht zu verlieren? Was geht da vor, Phillip? Wieso hast du mir nichts gesagt?«
    »Bist du verrückt geworden? Glaubst du wirklich, ich würde... Glaubst du wirklich, ich...« Er strich mir das Haar aus dem Gesicht. »Schätzchen, es ist nichts, gar nichts. Ein Missverständnis, nichts weiter. Das hat mit mir überhaupt nichts zu tun.«
    »Ganz bestimmt nicht?«
    »Diese Vorladung ist für Laurie. Sie macht die Kopien. Glaub mir, das ist ein Missverständnis.«
    »Ein Missverständnis ? Eine Vorladung vom Staatsanwalt?«
    »Ach, die schnüffeln doch ständig in der Kanzlei herum - und auch bei anderen, die wie wir mit großen Geschäften und Fusionen zu tun haben.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Schatz.« Oberlehrerstimme. »Adaptco ist ein Klient,

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