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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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Network?«
    »Was für ein Tape? Was soll das heißen?« Ich spürte, wie mir Magensäure ätzend die Speiseröhre hochschoss.
    »Ich weiß nicht, was das heißen soll«, antwortete Erik gereizt. »Alles, was ich verdammt noch mal weiß, ist, dass Facts News Network damit angibt, ein Videoband von Theresa Boudreaux bekommen zu haben. Von wem genau ist unbekannt. ›RightIs-Might. org‹ stand auf dem Absender. Diese Facts-News-Network-Typen lachen sich doch jedes Mal ins Fäustchen, wenn die ›Mainstream-Medien‹ oder die ›liberale Medienelite‹ baden gehen. Die haben uns seit dem Theresa-Interview nonstop attackiert, versuchen, sie als Lügnerin hinzustellen, als rachsüchtige Psychopatin, die Hartley kaum gekannt hat.«
    »Wo ist Charles?«, fragte ich panisch.
    »Er ist hier.« Unverständliches Gerede im Hintergrund. »Und Jamie, Sie und ich, wir stecken gemeinsam da drin, vergessen Sie das nicht. Wir sind ein Team, und wir werden das auch gemeinsam, als Team, durchstehen. Wir stecken beide in dieser Scheiße. Ich lass Sie nicht im Stich.« Meine Zunge war auf einmal so trocken, dass sie an meinem Gaumen klebte. Ich schaute zu einem Dienstmädchen und bedeutete ihm, mir etwas zu trinken zu bringen, aber die Frau tat so, als ob sie mich nicht verstünde.
    Ich brauchte Block und Bleistift. Fieberhaft riss ich die Schublade des Dielenschränkchens auf. Nichts. Nur Klarsichtplastikboxen in säuberlich unterteilten Holzfächern. Auf den Aufklebern stand zum Beispiel »Gästeaccessoires: Zahnstocher«. Ich machte die Box auf, und ja, da lagen Zahnstocher - aber natürlich keine gewöhnlichen Zahnstocher, weit gefehlt. Sie waren mit winzigen Perlmuscheln verziert. Als ich das sah, kam ich mir sofort wieder fürchterlich unzulänglich vor, obwohl es total krank war, wenn man bedachte, was für Probleme ich im Moment am Hals hatte. Aber in unserem Haus fand man nicht mal Geburtstagskerzen, wenn man sie brauchte.
    Jemand tippte mir auf die Schulter. »Alles in Ordnung?« Peter stand hinter mir, einen Haufen klitschnasser Leinenservietten in der Hand. Er schüttelte die Glasscherben in den Papierkorb.
    Ich schüttelte den Kopf. Er trat hinter mich und versuchte mitzuhören. Seine Brust streifte meinen Rücken.
    »Stellen Sie mich auf Lautsprecher, Erik«, bat ich in möglichst festem, professionellem Ton.
    »Wir sind hier, Jamie«, sagte Charles.
    »Was glaubst du, Charles?« Ich hoffte inständig, dass er sagen würde, es wäre bloß ein alberner Blödsinn, um uns nervös zu machen.
    Aber das sagte er nicht.
    Stattdessen sagte er: »Ich glaube, wir sitzen ganz tief in der Scheiße. Das ist es, was ich glaube.«
    Erik sagte sofort: »Also, jetzt machen Sie mal halblang. Die wird sicher nicht achtundvierzig Stunden nach der Ausstrahlung des Interviews alles wieder zurücknehmen. Die hat vor zwanzig Millionen Zuschauern die Hosen runtergelassen.«
    »Spielt keine Rolle«, erwiderte Charles.
    »Wieso nicht, Charles? Wieso nicht? Vielleicht ist es bloß...«
    »Weil es keine Rolle spielt, darum.« Charles schwieg einen Moment. »Da kommt was ganz Übles auf uns zu. Diese RightIsMight. org-Typen sind ein ganz bösartiger Haufen. Mann, die bringen ihre Blogs anonym, und genau deshalb können die jetzt so was mit uns machen. Und selbst wenn niemand weiß, wer die sind, in den konservativen Staaten liest sie jeder.«
    »Was ist auf dem Band?«, fragte ich.
    Erik beantwortete meine Frage. »Alles, was wir im Moment wissen, ist, dass das RightIsMight.org-Logo auf dem Umschlag klebte und dass diese Mistkerle von Facts News Network seit einer halben Stunde die Trommel rühren. Es kommt in sieben Minuten, um siebzehn Uhr. Gerade rechtzeitig, um es zur Hauptstory in den Abendnachrichten zu machen.« Er hielt inne. »Ist da, wo Sie sind, ein Fernseher, Jamie? Ach ja, wo sind Sie eigentlich?«
    »Ich... ich bin in der Nähe des Büros. Ich hatte etwas Wichtiges zu erledigen«, antwortete ich knapp, aber innerlich zitterte ich wie Espenlaub. »Ich seh’s mir hier an. Ich könnte sowieso nicht rechtzeitig im Sender sein. Wartet einen Moment, ich suche mir nur rasch einen Fernseher.«
    »Ich glaube, es steht einer nebenan, im Büro von Susannahs Mann«, flüsterte Peter mir zu. Wurde ich allmählich verrückt, oder hatte er gerade meinen Nacken entblößt und diese empfindliche Stelle geküsst?
    Er führte mich zu einer grünen Samtcouch, griff nach der Fernbedienung und begann hektisch durch die Kanäle zu zappen.
    »Facts News

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