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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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Bildschirme und schaltete nervös zwischen den Sendern hin und her - Ton ein,Ton aus. Er sah aus wie der Vorsitzende der Vereinigten Stabchefs in seinem mit blinkenden Lämpchen und Landkarten übersäten Pentagon-Bunkerraum. So wie er dreinblickte, hätte man meinen können, zwei SS-20 befänden sich in direktem Anflug auf die Hauptstadt des Landes. Ich konnte nicht aufhören zu denken: Dieser Mann ist ein Ex-Marine. Das sind harte Burschen. Er dürfte nicht so die Nerven verlieren. Als ich an seinem Schreibtisch vorbei zur Sitzecke ging, sah ich, dass sein rechtes Knie stakkatoartig zuckte.
    Erik, Goodman, Charles und ich kamen einer nach dem anderen in sein Büro, und wir setzten uns aufs Sofa, um die Bildschirme sehen zu können. Es war wie zu Monicas Zeiten: überall Theresa, vierundzwanzig Stunden, Tag und Nacht. Das Geschwätz der Talkshow-Moderatoren und Politikexperten wurde zu einem Rauschen in meinen Ohren, und ich barg das Gesicht in den Händen. Ich hatte das alles so satt. Meine Peter-Stoppuhr befand sich in meiner Hosentasche. Ich hielt mich daran fest, um mir Mut zu machen.
     
    Zweiter Punkt: Nancy, hat NBS irgendwas bewiesen?
    Ja und nein. Es steht ihr Wort gegen Hartleys.Wir müssen seine Reaktion abwarten, aber es hat diese Geschichte immerhin vorangebracht: die Reisebelege, die Fotos der beiden, das alles beweist, dass ...
     
    Und nun unsere Zusammenfassung um zwölf: Unser Reporter steht immer noch vor Huey Hartleys Zentrale in Jackson, Mississippi, doch bis jetzt haben wir keine Reaktion auf die Anschuldigungen erhalten ...
     
    Im Namen meiner Partei und meines Kongresskollegen, Huey Hartley, möchte ich hiermit feststellen, dass diese Nation zum Untergang verurteilt ist, wenn die Medien weiterhin ...
     
    Maguire baute sich vor seinen Truppen auf. »Mich stört Folgendes: Mich stört die konzertierte Reaktion im Internet. Das verheißt nichts Gutes für uns, für diesen Bericht oder für das Nachrichtengeschäft im Allgemeinen.« Er lief auf und ab, auf und ab. Dann klickte er sich eine ganze Zeitlang mit seiner Maus von Site zu Site. »Und es gefällt mir nicht, dass man uns liberal nennt, denn das stimmt einfach nicht. Ich bin eingefleischter Republikaner. Ich bin kein gottverdammter Hillary-Apostel. Kann die Frau nicht ausstehen. Und diesen Schwächling John Kerry genauso wenig.« Er fuhr sich über die Stirn, zog dann ein Taschentuch heraus und wischte sich damit den ganzen Schädel ab. »Die gefallen mir gar nicht, diese kleinkarierten, radikalen Blogger, die sich irgendwo auf dem Land verstecken. Die kotzen ihren Mist ins Internet, und die Leute glauben ihnen noch! Man muss sich das Vertrauen der Öffentlichkeit erst mal verdienen, finde ich. Respekt vor erfahreneren, älteren Kollegen haben. Den Wahrheitsgehalt einer Aussage überprüfen. Für eine Organisation arbeiten, die das Vertrauen der Öffentlichkeit verdient! Man kann sich nicht einfach einen gottverdammten Computer kaufen und meinen, man wäre ein Journalist!«
    Erik hatte einen harten Sturz von Wolke sieben hinter sich. Betrübt sagte er: »Heutzutage schon, Bill. Und das sollten wir uns besser klarmachen, wenn wir uns von denen nicht abhängen lassen wollen. Man muss seine Feinde kennen, Mann. Das weißt du als alter Soldat besser als jeder andere hier.«

30. Kapitel
    Eine schöne Bescherung
    Es juckte mich am ganzen Körper: hinter den Ohren, an der Kopfhaut, unter den Achselhöhlen. Ich saß auf dem Fußboden und rieb unauffällig meinen Rücken an dem seidenen Kordelsaum des Sofas, an dem ich lehnte. Seine Blicke ignorierend streckte ich mich, dehnte meinen Nacken, aber es half alles nichts: Ich war so angespannt, ich hätte schreien können.
    Peter saß auf einer Ottomane am anderen Ende des Zimmers und ließ mich nicht aus den Augen. Sein Blick verströmte, trotz des unbewegten Pokergesichts, sexuelle Energie in meine Richtung, ungeachtet der rund vierzig Personen, die sich außer uns noch in dem riesigen Wohnzimmer aufhielten. Ich senkte den Kopf, zupfte konzentriert an den Fransen des riesigen Aubussonteppichs. Selbst das erregte mich. Als ich aufblickte, war er verschwunden.
    Eine Horde Kinder, angezogen wie für die Eröffnungsszene des Nussknackers , saß am Boden und feierte Anthonys Geburtstag, Susannahs und Toms Sohn. Michael und Gracie saßen ganz vorn in der ersten Reihe. Auf einer Seite des Zimmers standen die Erwachsenen, meist Mütter in schicken Hosen und Ballerinas, Kaschmirpullis lässig um die

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