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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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Leningrad, als über eine Million Kunstwerke aus der Eremitage in den Ural geschickt wurden, um sie dem Zugriff der Nazis zu entziehen.«
    »Touché!«, stöhnte Patsy, als habe er sie soeben penetriert.
    Meine Tochter war in Pembroke, bevor wir uns überhaupt um einen Platz beworben hatten.
     
    Das Dinner dagegen verlief weit weniger erfolgreich. Nach ein paar einleitenden Worten der Kuratoren konnte ich es kaum erwarten, wieder zu gehen. Christinas erstaunlich dummer Mann George wollte zum ersten Mal in seinem Leben mit einer richtigen Journalistin über das aktuelle Zeitgeschehen diskutieren. Seine Fragen waren naiv und kindisch, von der Art, die sich nicht beantworten ließ: »Wann wird der Aufstand im Irak zu Ende sein?« Oder: »Warum ist Hillary eine derart polarisierende politische Figur?«
    Phillip saß zu seinem Leidwesen ausgerechnet neben der Frau des Mannes, den er aus tiefstem Herzen hasste, Jack Avins. Ja, genau, der vom Hadlow Holdings Deal. Alexandra Avins, die Diamantohrringe in der Größe von Suchscheinwerfern im Ohr hatte, faselte ihm etwas von dem Streit vor, den sich der Architekt und der Bauherr ihres neuesten Ferienhauses im Sun Valley geliefert hätten. Phillip trug beim Verzehr der Vorspeise eine verkniffene Miene zur Schau, und ich wusste, dass sich das noch verschlimmern würde. Daher stand ich auf, ging um den Tisch herum und bat ihn um den nächsten Tanz. Alles nur, um von diesen fürchterlich langweiligen, aufgeblasenen, maßlosen Menschen, die an unserem Tisch saßen, wegzukommen.
    Er schlang den Arm um mich und führte mich selbstsicher über die Tanzfläche. Ich erlaubte mir einen Moment lang, mich seiner geschickten Führung zu überlassen, den Tanz mit diesem großen, attraktiven Mann zu genießen.
    Das zwanzigköpfige Orchester, allesamt in weißen Fracks, spielte »In the Mood«. Phillip wirbelte mich über die Tanzfläche, und seine gereizte Stimmung ließ allmählich nach. Er wusste genau, was für ein guter Tänzer er war. Wie auf Kommando begann die Band nun unser Hochzeitslied zu spielen: »Fly Me to the Moon«. Gestern hatte ich zum ersten Mal wieder mit meinem Mann geschlafen, und jetzt spielten sie auch noch diesen schicksalhaften Song. Unter weißen Birkenzweigen, im Schein tausender Kerzen. Phillip zog mich fester an sich.
    »Danke, dass du mich vor dieser Alexandra Avins gerettet hast. Ich kann ihren Mann, diesen aufgeblasenen Idioten, nicht mal anschauen, ohne dass mir die Galle hochkommt.«
    Ich flüsterte ihm ins Ohr: »Du warst unglaublich bei Patsy Cabot.«
    »Ich weiß.« Er schwang mich herum.
    »Woher wusstest du...?«
    »Ach, ist wie beim Schlussplädoyer. Ich habe mir von einem Assistenten eine kleine Mappe mit den wichtigsten Informationen zusammenstellen lassen.«
    Vielleicht, aber nur vielleicht, konnte ich es ja doch mit ihm aushalten.
    »Übrigens, du siehst großartig aus. Dieses Kleid, der Schmuck, und mit gestern Abend will ich gar nicht erst anfangen. Ich brauche nur dran zu denken und krieg schon einen Steifen.« Er drückte sich an mich. Ich spürte, dass er nicht übertrieb, was seinen Zustand betraf. Ich versuchte, mir einzureden, dass Peter mich ohnehin nicht so liebte, wie ein Ehemann seine Frau liebte, dass ich mir, was ihn betraf, nur etwas vormachte. Zum ersten Mal seit sechs Wochen fühlte ich mich wohl in Phillips Gegenwart. Ich dachte daran, dass der Sex gestern gar nicht so schlimm gewesen war. Und ja, der Mann war ein göttlicher Tänzer. Und die Kinder brauchten uns beide. Vielleicht, wenn ich die Augen ganz fest zumachte, könnte ich ja wieder …
    Er blickte sich im Saal um. »Mann, hier ist eine Menge Geld unterwegs. Lass uns George und Christina bald mal zum Abendessen einladen. Ich möchte, dass wir öfter Leute zu uns einladen. Das ist gut für dich.« Er gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich wollte die Pattens aber nicht im Haus haben. »Warte, tanzen wir mal dort rüber... Ich hab da einen Klienten gesehen.« Er dirigierte uns zum Rand der Tanzfläche und winkte einem Mann zu, der allein an einem Tisch saß. »Hallo, Phillip!«, rief der Mann. Phillip beugte sich vor und gewährte dem Mann einen kräftigen Händedruck; mit der anderen Hand hielt er mich männlich an sich gedrückt. »Das ist genau das, was ich meine. Mehr potenzielle Klienten. Weniger Journalisten, mehr von dieser kultivierten Bande hier.« Er wirbelte mich ein paar Mal herum.
    »Diese Leute sind nicht kultiviert, Phillip. Sie sind angeberisch und vulgär.

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