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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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Und unintelligent und langweilig.«
    »Da bin ich anderer Meinung. Ich glaube, du rebellierst bloß wieder.«
    Ich hörte auf zu tanzen. »Ich rebelliere nicht, Phillip. Ich bin nur hier, weil ich Gracie den Besuch der Pembroke School ermöglichen will.«
    »Ach ja?«
    »Ja. Ich kann diese Leute nicht ausstehen.«
    »Du hast ein Kleid gekriegt, tollen Schmuck, du wirst fotografiert, du machst dich prima.«
    »Ich bereue es bereits.«
    »Es ist doch immer dasselbe! Du bist nicht mehr in Kansas. Hör auf, dagegen anzukämpfen.« Er zog mich fester an sich. »Lass einfach mal gut sein, mach mit.«
    »Das hat nichts damit zu tun, ob ich aus New York stamme oder nicht. Ich mag diese Leute einfach nicht. Ich mag ihnen nicht zu nahe kommen.«
    »Darf ich dich noch einmal daran erinnern, dass du fotografiert wurdest, du Society-Schmetterling?«
    Ich versteifte mich. Er merkte nichts.
    »Ich will gar nicht, dass dieses Foto veröffentlicht wird. Ich bin nicht gern der willige Komplize in irgendjemandes Werbekampagne.«
    »Habe ich dich nicht erst kürzlich in einem dieser Hochglanzmagazine gesehen, in einem weißen Ballkleid, an der Seite der bekanntesten Society-Ladys von New York? Und das vor dem Hintergrund von Rieseneiern? Hab ich, oder hab ich nicht?«
    »Das war ein schwerer Fehler.«
    »Scheint dir aber zu dem Zeitpunkt eine Menge Spaß gemacht zu haben, gib’s zu.« Er tätschelte meinen Hintern. Er glaubte, wenn er anfinge, mich zu necken, wäre alles wieder wie früher. Aber mich machte das nur wütender. Ich war noch nicht bereit, ihn von seinem Sünderstühlchen herunterzulassen.
    »Aber jetzt nicht mehr, vertrau mir.«
    »Okay. Ich vertrau dir ja. Aber ich finde es gut, dass du versuchst, ein bisschen besser mit diesen Leuten auszukommen. Das ist gut für uns als Paar. Ich meine, es wird gut sein, wenn wir diese Krise mal hinter uns haben. Mir gefällt’s hier, ich hab meinen Spaß. Trotz Jack Avins.«
    »Das hat vorhin aber ganz anders ausgesehen. Deshalb tanzen wir ja.«
    »Egal. Spaß hin oder her, ich glaube, ich habe geschäftlich ein bisschen was erreicht. Könnte sein, dass ich diesen Kerl an unserem Tisch dazu überredet habe, eine große Transaktion über uns abzuwickeln. Vielleicht bringt uns der heutige Abend ja ein hübsches Sümmchen ein.«
     
    Wieder daheim, nestelte Phillip gereizt am Verschluss seiner Fliege herum. Der dramatische Glamour der »Weißen Nächte«, der die Stimmung meines Mannes vorübergehend gehoben hatte, bewirkte nun prompt das Gegenteil. »Jack Avins ist ein Arschloch.« Er schlüpfte aus seiner Frackhose und hängte sie penibel über einen Bügel.
    »Du solltest dich endlich von dieser einen Geschichte freimachen.«
    »Und seine Frau hat Mundgeruch. Hilf mir doch mal.« Ich half ihm, wie eine gehorsame Gattin, seine Fliege aufzubekommen.
    »Ich bin dir wirklich dankbar für die Patsy-Cabot-Sache.«
    »Gern geschehen«, brummte er mürrisch.
    »Tut mir leid, dass es dir nicht gefallen hat, Phillip. Wir hatten ja auch nicht vor...«
    »Ich kann diesen Jack Avins nicht ausstehen.«
    »Das ist klar und deutlich bei mir angekommen.«
    »Nicht zu fassen, dass er am selben Deal wie ich gearbeitet hat und ein eigenes Flugzeug besitzt.«
    »Jack Avins leitet einen Riesenfonds. Sein Vater...«
    »Und was krieg ich? Meinen lausigen Stundensatz.« Phillip schüttelte den Kopf. »Das ist nicht richtig. Ich hab mehr bei diesem Deal geleistet als er. Ohne mich hätte er das nicht geschafft.«
    »Phillip, wir haben so viel...«
    »Haben wir nicht, Jamie.«
    »Doch, haben wir.«
    »Ich war die ärmste Sau in diesem Saal. Ich muss gegen die Strömung anschwimmen, immer wieder.« Er war sauer auf mich, weil ich anderer Meinung war. »Du begreifst es einfach nicht, oder?«
    Oh doch, viel zu gut.
    »Kapierst du denn nicht?« Er riss sich die Socken herunter, ballte sie zusammen und schüttelte sie vor meiner Nase. »Ich schufte wie ein Ackergaul und stoße trotzdem überall nur an Grenzen. Ich kann ja nicht mal...«
    »Das stimmt doch gar nicht.«
    »Doch, allerdings! Ich will grenzenlos sein wie die Leute an unserem Tisch, wie alle dort.« Er riss sich das Hemd herunter und warf es zornig in den Wäschekorb in seinem Ankleidezimmer.
    »Phillip, was willst du damit sagen? Wir haben so viel...«
    »Folgendes: Ich will ein Flugzeug. Take-off!« Er rannte mit ausgebreiteten Armen im Zimmer herum. »Ich will, dass der Pilot zu mir sagt: ›Wo soll’s hingehen, Sir?‹, und ich will ihm antworten:

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