Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
Vom Netzwerk:
Alan.« Immer noch keine Reaktion von meinem Mann. »Warum benimmst du dich so seltsam, Phillip? Dies ist unser Zuhause.«
    »Ich? Du benimmst dich seltsam! Wer war der Typ mit der Gasmaske?«
    »Das erkläre ich dir später. Was machst du um diese Zeit schon zu Hause?«
    »Ich suche ein paar Papiere. In meinem Arbeitszimmer.«
    »Und dieser Alan hilft dir dabei?«
    »Ja, er hilft mir dabei. Genau. Sind wir jetzt fertig? Entschuldige, Schätzchen, ich hab wirklich zu tun. Könntest du mich jetzt vielleicht in Ruhe lassen? Ach ja, und bring uns doch bitte zwei Cola Light. Mit Zitrone. Aber nicht in der Cola, sondern daneben.«
    »Wie lang werdet ihr hier sein?«
    »Den ganzen Tag. Ach ja, und sag den Kindern bitte nicht, dass ich hier bin, sie würden nur stören. Ich denke, bis acht sind wir hier fertig.« Puh. Das reichte gerade, um Peter Dylan vorzustellen und ihnen ein wenig Zeit zu lassen, einander kennen zu lernen. Und wenn Phillip wieder rauskäme, würde Peter schon weg sein. Mein Mann zog seine Nase zurück und schob die Türen mit einem Knall zu. Ich hörte, wie von innen der Schlüssel im Schloss umgedreht wurde. Wie er es vorausgesagt hatte, tauchte er stundenlang nicht wieder auf. Und eine Cola bekam er auch nicht.
    »So! Jetzt bin ich ganz für Sie da! Keine Unterbrechungen mehr, und sollte es eine Anthrax-Attacke sein!«
    »Das macht doch nichts.« Er nahm den Beutel mit Cipro zur Hand. »Sie sind aber gut vorbereitet.«
    »Ach, wissen Sie, es ist nur, ich hatte einen Nervenzusammenbruch nach dem Angriff auf das World Trade Center. Wenn man in New York lebt und Kinder hat, dann kann man es schon mit der Angst kriegen.«
    »Ich verstehe das.«
    »Also, zurück zu Dylan. Er ist superschlau. Und er kann ganz schön gerissen sein. Sagt gern Dinge, die einem die Sprache verschlagen. Er hasst es zu verlieren.«
    »Ich auch.«
    »Und dieses Basketballspiel hat ihn ganz schön umgehauen.«
    »Sie erwähnten es bereits.«
    »Nun ja, das war auch eine große Sache.«
    »Für Sie oder für ihn?«
    Ich versuchte, nicht nervös zu werden. Mir gefiel Peters forsche, ehrliche Art, aber sie brachte mich auch ganz schön durcheinander. »Dylan ist jetzt vorsichtiger geworden, mehr als mir lieb ist. Er wird bald zehn, aber er braucht trotzdem noch jemanden, der ihm die Hand hält. Er mag nicht gern zu irgendwas gedrängt werden, wenn er noch nicht dafür bereit ist.«
    »Wer drängt ihn denn? Sie?«
    »Sein Vater.«
    »Und Sie lassen das zu?«
    Wow. Dieser Bursche meinte es ernst. Er brachte mich aus der Fassung, aber ich war auch beeindruckt von der Art, wie er sofort zum Kern einer Sache vorstieß. »Das ist bei seinem Dad eine Statusfrage. Um ehrlich zu sein, Phillip drängt ihn, verfolgt die Sache dann aber nicht weiter. Ich meine, er liebt seinen Sohn über alles, aber er arbeitet eben sehr, sehr hart.«
    »Könnte ich vielleicht mit Mr. Whitfield reden? Sie können mich ja später vorstellen, wenn Sie nicht gerade telefonieren. Vielleicht habe ich dann ja keine Gasmaske auf.« Er grinste. »Oder auch erst in ein paar Tagen. Wissen Sie, ich könnte ihn dann selbst anrufen. Mal sehen, was er von seiner Sicht aus zu Dylan zu sagen hat.«
    Ich überlegte fieberhaft, ob es angebracht war, ihm zu verraten, dass mein Mann von unserem neuen Manny noch gar keine Ahnung hatte. »Das wird nicht gehen.«
    »Verstehe.«
    »Nein, das würde wirklich nicht gehen.«
    Da ging Peter plötzlich ein Licht auf. »Er weiß gar nichts von mir, stimmt’s?«
    Ich versuchte, nicht zu grinsen. »Nun ja...«
    »Verstehe. Und - haben Sie vor, es ihm irgendwann in absehbarer Zeit mitzuteilen?« Er lehnte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Händen zurück.
    »Natürlich werde ich’s ihm sagen. Aber ich muss ihn erst darauf vorbereiten. Er ist, äh, sagen wir, dem Konzept gegenüber aufgeschlossen. Hören Sie, bitte versprechen Sie mir, dass Sie nicht das tun, was Sie mit diesem Boss in Ihrer alten Arbeitsstelle gemacht haben. Ich weiß, dass ich die Sache richtig handhabe. Sobald Dylan Fortschritte macht, wird Phillip hellauf begeistert sein, das verspreche ich. Er ist ein Mensch, der gern Resultate sieht.«
    »Gut. Einverstanden.«
     
    Unsere Wohnung besaß drei Schlafzimmer: eins für Dylan, eins, das sich Gracie und Michael teilten, und das große Elternschlafzimmer - alle zusammen formten eine Ecke des hinteren Teils unserer großen Apartmentwohnung. Phillips Ankleidezimmer teilte sich eine Wand mit unserem Schlafzimmer, die andere

Weitere Kostenlose Bücher