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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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Bänder. Wir haben sie auf Band, wie sie sagt: ›Du Hund!‹ Und ihn, wie er sagt: ›Ich will deinen versauten kleinen Hintern, diesen...‹«
    »Das könnt ihr nicht verwenden.«
    »Wir sind noch mit den Hausanwälten im Gespräch darüber, was wir wie verwenden können.«
    »Und habe ich nicht gehört, dass sich vier Audioexperten nicht darüber einigen konnten, ob es nun Hartleys Stimme auf dem Band ist oder nicht? Was ist damit?« Charles versuchte, mir einen Gefallen zu tun, indem er mich grillte, denn dann war ich besser auf den zu erwartenden Gegenwind vorbereitet, aber ich war so müde, dass er mich nur nervte.
    »Drei Experten haben uns bestätigt, dass es die Stimme von Hartley ist, nur der vierte wollte sich nicht festlegen«, fauchte ich ihn an. »Das heißt, die Mehrheit hat die Bänder autorisiert. Das wäre Punkt zwei. Du hast die Tonbänder doch gehört, du hast selbst gesagt, es klinge glaubwürdig!«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Friss mich nicht. Aber wir Homos sind nun mal penibel, und ich will doch bloß sichergehen, dass du nichts übersiehst. Also weiter.«
    Ich fuhr fort, meinen dritten Finger hochhaltend. »Wir besitzen ein Foto von den beiden, zusammen mit einigen seiner Helfer.«
    »Jamie, dieses Foto ist völlig unverfänglich, das sagt gar nichts.«
    Charles hatte recht.
    Mir wäre auch lieber gewesen, ich hätte ein Foto von den beiden, wie sie in einem Park herumknutschten oder so etwas.
    Abby legte eine Karte auf meinen Schreibtisch:
    AUGENZEUGE AUF FILM: DER BESTATTER
    Ich hielt mir die Karte an die Stirn. »Punkt vier: Ein Leichenbestatter aus dem örtlichen Bestattungsinstitut hat mir geschworen, die beiden zusammen gesehen zu haben und dass sie ganz offensichtlich ein Liebespaar gewesen wären. Wir haben das auf Film. Er hat wörtlich gesagt: ›Man hätte nicht sagen können, wo der eine aufhört und die andere anfängt.‹«
    Ich war seit dem Sommer mehrmals in Mississippi gewesen, in der Hoffnung, vielleicht noch ein paar Zeugen aufzutreiben, die die beiden zusammen gesehen hatten und Theresas Geschichte hätten untermauern können. Leider vergebens. »Und dieser Leichenbestatter ist derjenige, der...«
    Mein Telefon klingelte.
    Erik James war am Apparat. »Jamie, böse Überraschung. Die Rechtsverdreher da oben machen uns Schwierigkeiten wegen des Interviews.«
    »Oh.« Ich bedachte Abby und Charles mit einem Blick aus weit aufgerissenen Augen.
    »Das sind wirklich verdammte Hosenscheißer«, sagte Erik.
    Ich deckte die Sprechmuschel ab und flüsterte meinen Freunden zu: »Erik ist sauer.«
    Abby beugte sich vor und sagte lautlos: Wieso? Ich zuckte mit den Schultern und hob die Hand, um ihr zu bedeuten, sie solle ausnahmsweise mal die Klappe halten.
    Erik fuhr fort: »Die scheißen sich in die Hosen, weil Huey Hartleys Anhänger mobilmachen. Die spielen auf ihren Websites verrückt. Schießen aus allen Rohren auf Theresa, schreiben hasserfüllte Artikel, rufen zum Boykott auf...«
    »Na und?«
    »Nun, wie ich sagte, die Hausanwälte kriegen’s jetzt mit der Angst zu tun. Wir haben ein Treffen bei mir im Büro vereinbart. Um zwei. Können Sie kommen?«
    »Klar.«
    »Und bringen Sie Charles mit.«
    Ich legte auf. »Charles, du musst mit.«
    »Was wollen die jetzt schon wieder von mir?«
    »Man macht sich mal wieder wegen der Blogger in die Hosen. Zweite Story in diesem Monat. Erstaunlich, wie die in die Knie gehen.«
    »Die haben auch Grund, sich in die Hosen zu machen.« Charles war ungewöhnlich ernst geworden.
    »Was? Uns gibt’s seit über fünfzig Jahren!« Dass ich ihn daran erinnern musste! »Wie viele Leute lesen überhaupt auch nur die größeren Blogs? Zweitausend? Und uns schauen jeden Abend fünfzehn Millionen zu!«
    Charles war entsetzt. »Da irrst du dich aber gewaltig.«
    »Nein, du irrst dich. Nicht jeder ist so ein einsamer Computerfreak wie du. Meine Eltern wissen nicht mal, was Blogs sind.«
    »Hast du denn überhaupt schon welche gelesen?«
    »Klar, hab ich. Huffington Post, Media Bistro. Bloß ein paar seltsame Typen, die kleine Artikel schreiben, die keiner liest, außer sie selber.«
    Er setzte sich wieder aufs Sofa. »Du hast keine Ahnung , wovon du redest. Es gibt Millionen von Blogs, darunter buchstäblich Tausende wirklich guter - und die rücken uns ganz schön auf die Pelle. DailyKos von der linken, Hugh Hewitt von der rechten Seite...«
    Abby zückte eine Karte und las vor: »Ende 1999 gab es fünfzig Blogs, heute sind es fast fünfzehn

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