Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
Vom Netzwerk:
kühlen Kopf bewahrst. Ich glaube, danach fand noch ein Treffen in kleinem Kreis statt, aber ich schätze, das hast du wohl auch verpasst.«
    »Ein Wunder, dass sie mich nicht rausschmeißen.«
    »Nur weil du die Top-Secret-Skandalstory des Jahrzehnts produzierst.«
    Charles kam hereingeschlendert, ließ sich wie üblich aufs Sofa plumpsen, schlug seine langen Beine übereinander und nahm einen Schluck von seinem Ginger Ale. Dann war er offenbar so weit, mich aufs Korn zu nehmen. »Na, mein Zuckerschnäuzchen, bist du bereit, dich frittieren zu lassen, wenn die Story raus ist?«
    »Hör auf damit.«
    Er machte flotte kleine Dirigierbewegungen mit der Schuhspitze. »Ich pass doch bloß auf dich auf, Kleine. Du, auf dem Weg zum Gipfel - während ich armes Würstchen meine kostbare Zeit mit Nichtigkeiten verplempern muss.«
    »Ich kann selbst auf mich aufpassen. Und ich will gar nicht erst wissen, womit du deine ›kostbare Zeit‹ verplemperst.«
    Mein Telefon klingelte.
    »Ich bin’s, Peter. Alles in Ordnung.«
    »Was ist passiert?« Ich drehte mich im Sessel zum Fenster um.
    »Dylan sitzt bei der Schulschwester. Er sagt, er hat Bauchweh.«
    »Aber heute früh ging’s ihm doch noch gut...«
    »J.W., dann hat er Ihnen also nichts von dem Fußballspiel erzählt?«
    »Was für ein Spiel?«
    Ich war frustriert und ohnehin schon geladen und hatte den Gedanken, dass mein Sohn Peter mehr anvertraute als mir, noch immer nicht verdaut. »Peter, ich hab zu tun. Ich weiß, ich hab immer zu tun, aber heute... Nein, Dylan hat mir nichts erzählt. Was für ein Spiel?«
    »Er hat es mir gestern nach der Schule erzählt. Sie haben mit Fußball angefangen. Im regulären Sportunterricht. Und er hat Angst. Er sagt, er will nicht an den Ball, weil er sich nicht gegen die Schienbeine treten lassen will. Und er denkt, er ist sowieso der schlechteste Spieler der Klasse. Er sagt, dass Fußball blöd ist. Und natürlich hat er kein Bauchweh. Ich meine, nicht richtig. Aber die Schwester hat mich angerufen, weil sie Sie nicht am Handy erreichen konnte, und möchte, dass jemand herkommt und ihn abholt.«
    »Peter, ich kann nicht. Unmöglich.«
    »Keine Sorge. Ich bin sicher, es macht ihm nichts aus, wenn ich komme.« Zum ersten Mal überhaupt hatte ich das Gefühl, dass es besser für meinen Sohn war, wenn ihn eine andere Person tröstete. Und ich traute Peter zu, mit der Situation richtig umzugehen.
    »Da wäre ich Ihnen von Herzen dankbar. Ich rede dann mit ihm, wenn ich nach Hause komme.«
    »Bitte nicht.«
    »Natürlich werde ich mit ihm reden!«
    »Nein, lassen Sie mich das machen. Ich bringe ihn nach Hause. Wir werden uns ein bisschen Popcorn machen und in seinem Zimmer Schach spielen und reden. Tun Sie mir einen Gefallen und sprechen Sie ihn nicht darauf an, bevor wir beide miteinander geredet haben. Okay?«
    »Na gut. Wenn Sie unbedingt wollen. Aber Sie sagen mir, wie es lief. Und nochmals danke. Bye.« Ich legte auf und starrte aus dem Fenster. Ich war froh, dass Peter sich so gut mit meinem Sohn verstand, aber es passte mir gar nicht, dabei am Spielfeldrand sitzen und zusehen zu müssen.Wenn er nicht so ein verdammter Charmebolzen gewesen wäre, hätte ich vehementer protestiert.
    »Manny, der Retter in der Not?« Charles schaute mich mit einem abscheulichen Grinsen an.
    »Was?«, fauchte ich ihn an.
    »Nichts. Bloß komisch, dass dein Macho-Manny die ganze Zeit hier anruft.«
    »Würdest du bitte endlich erwachsen werden? Also, womit musst du deine Zeit verschwenden?«
    »Rate.«
    »Keine Ahnung.«
    »Das Jane Goodall Institute. Die großen Menschenaffen könnten bis zum Jahr 2015 ausgestorben sein. Ich fliege zum Gombe-Nationalpark.«
    »Na toll, du gehst auf Safari, und ich erkunde die Pampa von Mississippi.«
    »Ist das Interview immer noch für nächsten Donnerstag geplant?«
    »Jep.«
    »Und, hast du alle Leckereien gekriegt?«, wollte Charles wissen. »Letztes Mal, als wir geredet haben, fehlten dir wohl noch ein paar.«
    »Klar hab ich alle.« Ich begann an meinen Fingern aufzuzählen. »Punkt eins: Sie wird sich vor unsere Kamera stellen und jede Einzelheit ihrer sexuellen Beziehung mit Hartley erörtern.«
    »Aber damit steht doch bloß ihr Wort gegen seins. Und er bestreitet alles«, fuhr Charles mich an. Er war auf der Westminster in Atlanta gewesen und in Yale, und dort lernt man, wie man andere zur Schnecke macht. Er tat immer, als wüsste er mehr als ich, was - leider - meistens stimmte.
    »Na ja, da wären noch die

Weitere Kostenlose Bücher