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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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fischen.«
    »Ihr fischt? In New York? Warum hast du mir das nie erzählt?«
    »Weil der Junge auch mal was machen muss, ohne dass seine Mom es weiß. Wir sagen dir absichtlich nichts. Aber das hier ist sein liebster Ort im ganzen Park. Hast du gewusst, dass das Wetter im Central Park, das man im Lokalradio hört, hier im Turm gemessen wird? Einmal haben wir diesen netten Parkaufseher getroffen, und der hat uns mit hinauf zur Wetterstation genommen - wir mussten eine Leiter raufklettern. Dylan fand es toll. Er lernt auch gern was über die Tiere im Park, deshalb bringen wir meistens ein Fernglas mit.«
    »Willst du damit sagen, dass mein neunjähriger Sohn das Zeug zum Ornithologen hat?«
    Peter lachte. »Weiß ich nicht. Wir beobachten auch gern die Leute. Aber meistens sitzen wir einfach bloß da. Und reden. Glaubst du, du könntest das auch hinkriegen?«
    »Na gut. Ich bin ganz ruhig. Ich versprech’s.« Ich holte tief Luft, um mir Mut zu machen. »Aber ich muss jetzt wissen, warum du mich hierhergebracht hast.«
    Da wandte er mir den Kopf zu und blickte mir tief in die Augen. Einen Moment lang glaubte ich schon, er würde mich jetzt gleich küssen. »Jamie.«
    Großer Gott. Er hatte mich beim Vornamen genannt. Gleich küsst er mich! Und was soll ich dann machen? Wow. Gleich werde ich von unserem Manny geküsst!
    »Jamie.«
    Ich glaube, ich habe mich sogar ein wenig zu ihm hingebeugt.
    »Wie sicher bist du dir, dass Theresa Boudreaux die Wahrheit sagt?«
    Ich zuckte zurück. »Herrgott noch mal! Sind wir etwa deswegen hierhergekommen?«
    »Na ja, ich...«
    »Bloß deswegen?« Gott, ich kam mir so blöd vor. »Das hast du mir doch schon gesagt!« Ich wollte aufstehen, aber er hielt mich am Arm fest.
    »Bitte.«
    »Was?«
    »Wir sind noch nicht fertig.«
    »Schön. Was noch?«
    »Nichts noch. Hey, vergiss das erst mal. Ich hab dich vor allem deshalb hergebracht, damit du die gute Luft und die schöne Aussicht genießt. Diesen wunderbaren Ort hier.« Er deutete auf einen hohen Baum unweit von uns, dessen ausladende Zweige den Turm streiften. Ich fand, dies war nicht der geeignete Zeitpunkt für eine Naturkundestunde. »Das ist eine Rottanne, das dort unten am See ist ein großer Blaureiher, da ist ein Vogelnest und dahinten ein großes Baseballfeld. Und wenn du dich so weit beruhigen kannst, dass du das alles siehst, dann kannst du vielleicht auch den Abstand gewinnen, den du brauchst.«
    Er wollte mich gar nicht küssen. Hatte wahrscheinlich nie die Absicht gehabt. Gott, Jamie, wach auf! Hör mit diesen romantischen Träumereien auf!
    »Was meinst du - Abstand wovon?«
    »Na, von allem.«
    »Meinst du privat oder beruflich?«
    »Ich meinte deinen Beruf. Aber wenn du das Private mit einbeziehen willst, gern. Ich warte schon lange auf so eine Gelegenheit. Dein Mann. Mit dem hast du’s ja nicht gerade leicht.«
    »Peter!«
    »Na, stimmt doch! Sicher, die Kinder lieben ihn. Du hast ihn geheiratet. Was ich sagen will...«
    »Nein. Du sagst jetzt kein Wort mehr über Phillip.« Ich wusste selbst, wie unmöglich mein Mann war. Das ging so weit, dass ich mir Sorgen machte, Peter könnte den Respekt vor mir verlieren. Noch so eine grausige Zutat zu dem Gefühlseintopf, der in mir brodelte. »Und wenn du glaubst, es hilft, mich daran zu erinnern, dann irrst du dich gewaltig.«
    »Ich wollte damit bloß zum Ausdruck bringen, dass ich auf deiner Seite bin. Dass ich weiß, wie schwer du es hast.«
    »Da rede ich doch lieber über meinen Beruf.«
    »Na schön. Theresa.«
    »Du bist nicht der Erste, der denkt, dass sie lügt«, sagte ich, mit meinem Gefühlswirrwarr ringend - der Enttäuschung darüber, dass er mich gar nicht hatte küssen wollen. »Ich find es ja rührend, dass du dich so für meine Arbeit interessierst, aber...« Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Ich war jetzt schon volle zwei Stunden zu spät dran.
    »Um rührend geht’s mir nicht. Ich mache mir Sorgen um dich. Du bist manchmal zu nachgiebig, zu angepasst. Zum Beispiel, was diese überkandidelten Park-Avenue-Ziegen betrifft. Darüber haben wir ja schon geredet.«
    »Allerdings. Und ich war anderer Meinung als du.«
    »Und du neigst dazu, es deinem Mann ständig recht machen zu wollen.«
    Jetzt reichte es mir allmählich. Er war in einen Bereich vorgestoßen, wo er bei mir auf Granit stieß. »Wenn du mal verheiratet bist, wirst du selbst merken, dass es besser ist, an einem Problem zu arbeiten, als gleich das ganze Boot zum Kentern zu bringen.«
    »Alles,

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