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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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Wir haben das von unserer Rechercheabteilung überprüfen lassen. Die Sachen sind unglaublich. Und keiner weiß, dass wir sie haben.«
    »Tja...«
    »Tja was, Sherlock? Das ist eine große Sache, von der du keine Ahnung hattest. Und ja, tut mir leid, aber wer bist du schon, dass du glaubst, mir sagen zu können, wie ich meinen Job zu machen habe?« Jetzt war ich wieder im Gleichgewicht, hatte die Demütigung, die die Erwähnung meines unmöglichen Mannes bei mir hinterlassen hatte, erfolgreich verdrängt. »Was du außerdem nicht weißt, ist, dass wir einen Augenzeugen haben, der die beiden zusammen gesehen hat - und zwar eindeutig als Pärchen. Wir haben Fotos, wir haben Bandaufnahmen, und trotzdem werden wir betonen, dass dies nur ihre Seite der Geschichte ist. Wir sind bloß die kleine Sendung, in der sie sich mal aussprechen kann.«
    »Die kleine Sendung! Du machst wohl Witze! Ihr legitimiert ihre Geschichte vor einem Millionenpublikum!«
    Ich versuchte es mit einer anderen Taktik, obwohl er das eigentlich gar nicht verdiente. »Weißt du was, Peter? Das ist wie mit Tonya Harding. Erinnerst du dich? Die Eiskunstläuferin, die Nancy Kerrigan...«
    »Ja, ja. Ich weiß, wer Tonya Harding ist. Ich weiß sogar, dass sie mit Boxen angefangen hat.«
    »Okay, prima. Sie war sozusagen mein erster ganz großer ›Fang‹ als Produzentin, das ist jetzt mehr als zehn Jahre her. Ich habe sie in ihrer Trainingshalle aufgesucht, habe ihr wochenlang beim Pirouettendrehen zugesehen, hab sie angefleht, mit NBS zu reden. Und weil ich länger in dieser saukalten Halle saß als jeder andere Journalist, hab ich die Story schließlich für Goodman gekriegt. Das bedeutet nicht, dass wir ihre Seite legitimiert haben. Das bedeutet nicht, dass es richtig war, was sie gemacht hat. Aber Amerika brannte darauf, ihre Seite der Geschichte zu hören - und mein Job war es, sie für uns an Land zu ziehen. Natürlich sind mir die seriösen Politstorys lieber, aber manchmal muss man eben ein bisschen im Schmutz wühlen, wenn man Erfolg haben will.«
    »Ich sitze nicht auf einem hohen moralischen Ross - darum geht’s mir gar nicht. Du kannst so viele Schundstorys machen, wie du willst, aber sei vorsichtig.«
    »Das bin ich doch!«
    »Hör auf mich. Ich finde es bewundernswert, was du alles schaffst: die Kinder, der anspruchsvolle Job - und dann noch so ein Ehemann...«
    »Peter! Hör auf damit!«
    Er war klug genug, das Thema nicht weiter zu vertiefen. »Was ich sagen will... Manches fällt durchs Raster: eine Geburtstagsparty, das abendliche Zubettbringen der Kinder. Okay. Aber zu übersehen, dass mit dieser Verrücken was nicht stimmt, das ist etwas anderes. Diese Geschichte könnte möglicherweise ein einflussreiches Mitglied des Kongresses stürzen. Des Kongresses der Vereinigten Staaten! Und sich in so einem Punkt zu irren ist eine ernste Sache.«
    »Also wirklich. Theresa Boudreaux geistert doch schon seit Wochen durch sämtliche Klatschspalten und Nachrichtensendungen. Soll man etwa sagen, nein danke, wir sind nicht interessiert, wenn sich einem die Möglichkeit bietet? Diese Leute sind bereits da draußen, wir machen sie nicht. Es geht nur darum, wer sie am Ende kriegt! Und in dieser Sache habe nun mal ich das Rennen gemacht.«
    Selbst das schien ihn nicht sonderlich zu beeindrucken.
    »Und jetzt muss ich aber wirklich zu meinem Meeting.«
    »Musst du nicht.«
    »Sicher muss ich.«
    »Du hast dein Handy dabei. Ruf einfach an und sag ab und bleib noch ein bisschen hier mit mir sitzen.«
    »Spinnst du?«
    »Das Gleiche könnte man von dir behaupten.«
    »Wieso?«
    »Du weißt genau, wieso.«
    »Du hast recht. Ich kann’s nicht. Ich habe da ein klitzekleines Interview vorzubereiten. Und ich hab ein Meeting mit meinem Boss. Und mein Boss bezahlt mich dafür, dass ich zu Meetings erscheine.«
    »Sag einfach, du kommst später.«
    »Geht nicht.«
    »Zu schade. Geradezu traurig finde ich das.«
    »Wieso?«
    »Dass du das nicht kannst.«
    »Was?«
    »Im Büro anrufen und mal ein Meeting absagen und einfach hier bei mir sitzen und den Vormittag genießen. Du würdest das gar nicht aushalten. Nervlich.«
    »Doch, würde ich wohl.«
    »Gut! Dann tu’s.« Er grinste. Er wusste, dass er mich in seiner albernen Falle hatte.
    Ich zögerte. Ließ den Blick über die herrliche Umgebung schweifen. Konnte es sein, dass Peter doch was von mir wollte?
    Oder wollte er bloß den Tag mit einer neuen Freundin verbringen?
    »Hey, ich bin nicht blöd. Ich weiß, was

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