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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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mich daran, den Trainern zu sagen, dass Maury ein paar Football- und Hockeyspiele filmen wird.«
    »Mach ich.«
    Er nahm den Finger vom Knopf der Sprechanlage und blieb selbstzufrieden auf seinem Drehstuhl sitzen.

 
12
     
    Harry sortierte ihre eigene Post; das meiste warf sie in den Papierkorb. Sie verbrachte jeden Vormittag damit, Schließfächer vollzustopfen. Bis sie zu ihrer eigenen Post kam, hatte sie keine Geduld mehr, Spendenaufrufe, Kataloge und Reklamezettel zu sichten. Jeden Abend warf sie eine leinene Einkaufstasche, prallvoll mit ihrer Post, auf die Sitzbank des alten Ford-Transporters. Wenn sie an schönen Tagen nach der Arbeit zu Fuß nach Hause ging, schlang sie sich die Tasche über die Schulter.
    Die nächste Woche würde sie bei jedem Wetter zu Fuß gehen, weil nicht nur der Vergaser des Transporters den Geist aufgegeben hatte; eine Maus hatte zudem die Anlasserkabel durchgenagt. Mrs Murphy würde die Nagetierjagd verschärfen müssen.
    Harry graute vor der Rechnung. So verbissen sie sich auch bemühte, sie konnte mit den Kosten nicht Schritt halten. Sie lebte sparsam, hielt sich an ihr Budget, doch alles sorgfältige Planen nützte nichts, wenn die Telefongesellschaften die Gebühren in die Höhe schraubten, die Elektrizitätsgesellschaft die Preise anhob und die Bezirksregierung von Albemarle County nichts Besseres zu tun hatte, als die Steuern zu erhöhen.
    Harry fragte sich oft, wie Leute mit Kindern das schafften. Sie kamen wohl besser zurecht, wenn sie nicht im Postdienst tätig waren, dachte sie sich.
    Graue, regenschwere Wolken senkten sich tiefer und tiefer. Der erste dicke Tropfen platschte herab, als sie noch etwa drei Kilometer von zu Hause entfernt war. Tucker und Mrs Murphy liefen schneller. Pewter, die es hasste, nass zu werden, rannte voraus.
    »Ich habe diese Katze noch nie so schnell laufen sehen«, sagte Harry laut.
    Ein dunkelgrüner Chevrolet-Halbtonner steuerte langsam auf sie zu. Sie winkte, als Fair bremste.
    »Kommt, Kinder«, rief sie, und die drei Tiere rasten zu Fair.
    Wie aufs Stichwort öffnete der Himmel seine Schleusen in dem Moment, als Harry die Beifahrertür des Transporters schloss.
    »Hoffentlich hast du deinen Dünger ausgebracht.«
    »Noch nicht überall«, erwiderte sie.
    Er nahm vor einer Kurve das Gas weg, und sie fuhren schweigend weiter.
    »Du bist ja so schweigsam, Harry.«
    »Ich war in Gedanken. Entschuldige.«
    Sie fuhren direkt in den Stall. Harry sprang heraus und warf ihren Regenmantel über. Fair zog seine gelbe Regenjacke an, dann fuhr er den Transporter rückwärts heraus und parkte vor dem Haus, sodass Pewter hineinlaufen konnte. Er kehrte zum Stall zurück, um Harry beim Hereinbringen der Pferde zu helfen, die nur zu froh waren, gefüttert zu werden.
    Mrs Murphy und Tucker blieben im Stall.
    »Die Burschen schauen gut aus.« Fair lächelte zu Gin Fizz, Tomahawk und Poptart hinüber.
    »Danke. Manchmal vergesse ich, wie alt Tomahawk schon ist, aber ich vergesse ja auch, wie alt ich schon bin.«
    »Wir sind erst in den Dreißigern. Ein gutes Alter.«
    Sie schöpfte das Frischfutter heraus. »An manchen Tagen denke ich das auch. An manchen Tagen nicht.« Sie warf die Kelle in den Futtereimer zurück. »Fair, du musst mir nicht helfen. Es war schon ein Glück für mich, dass du vorhin die Straße entlangkamst.«
    »Viele Hände erleichtern die Arbeit. Du wirst heute Abend wohl nicht ausreiten.«
    Wie graue Eisenbleche verdeckte der Regen die Sicht auf das Haus.
    »Der Wetterbericht hat diesen Regen nicht angekündigt, und Miranda auch nicht.«
    »Ihr Knie hat versagt.« Fair lachte. Miranda prophezeite Regen, je nachdem, ob ihr Knie pochte oder nicht.
    Harry klatschte sich einen alten Cowboyhut auf den Kopf, ihren Regenhut.
    »Wir sollten schleunigst machen, dass wir ins Haus kommen.«
    »Könntest du mich nicht unter deinen Regenmantel nehmen?«, bat Mrs Murphy höflich.
    Als Harry das klägliche Miauen hörte, blieb sie stehen, hob die Katze auf und barg sie unter ihrem Mantel.
    »Auf die Plätze, fertig, los!«, trällerte Fair, als er die Lichter im Stall löschte.
    Er kam als Erster an der Hintertür an und hielt sie für Harry und die nasse Tucker auf.
    Auf der überdachten Veranda schüttelten sie das Wasser ab, hängten ihre Mäntel auf und putzten die Füße ab, dann eilten sie in die Küche. Der Regen hatte Kälte mitgebracht. Die Temperatur war um sieben Grad gestürzt und sank noch weiter.
    Harry kochte Kaffee, während Fair den Hund

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