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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Hause Spannungen gibt.«
    »Danke, Ed. Ich hoffe, ich habe Sie nicht gestört.«
    »Sie haben mich nicht gestört.« Er machte eine kurze Pause und sagte dann beiseite: »Ist gut, Schatz.« Darauf wandte er sich wieder an Harry. »Doris lässt grüßen.«
    Harry verabschiedete sich von Ed, drückte auf die Gabel und dachte einen Moment nach.
    »Möchtest du ins Kino gehen?«
    »Bei diesem Wetter setze ich keinen Fuß vor die Tür.«
    Der Regen prasselte noch heftiger auf das Blechdach. »Wie Gewehrkugeln.«
    »Ich hab mir The Madness of King George ausgeliehen. Den könnten wir uns ansehen.«
    »Popcorn?«
    »Klar.«
    »Wenn du dir eine Mikrowelle kaufen würdest, könntest du das Popcorn viel schneller zum Platzen bringen.« Er las die Anleitung auf der Rückseite der Packung.
    »Ich kaufe keine Mikrowelle. Der Transporter braucht neue Anlasserkabel – die Mäuse haben sie durchgenagt –, und neue Reifen braucht er auch, und ich schiebe sogar das vor mir her, bis ich auf dem Schlauch fahre.« Sie knallte einen Topf auf den Herd. »Und er braucht einen neuen Vergaser.«
    Nach dem Film hoffte Fair, sie würde ihn zum Bleiben auffordern. Er machte eine Bemerkung nach der anderen darüber, wie rutschig die Straßen seien.
    Schließlich sagte Harry: »Du kannst im Gästezimmer schlafen.«
    »Ich hatte gehofft, ich könnte mit dir schlafen.«
    »Nicht heute Nacht.« Sie lächelte, mied es, seine Gefühle zu verletzen. Da sie auch ihre eigenen Gefühle mied, war das so weit ganz praktisch, fürs Erste zumindest.
    Am nächsten Morgen wagte sich Fair nach draußen, um die Zeitung zu holen. Der Regen fiel ohne Unterlass. Fair flitzte zurück in die Küche. Als er die Plastikumhüllung entfernte und die Zeitung aufschlug, fiel ein 25x30 Zentimeter großes, schwarz umrandetes Blatt Papier, eine Beilage, auf den Boden. Fair hob es auf. »Was zum Teufel ist das denn?«

 
13
     
    »Maury McKinchie verstarb im Alter von siebenundvierzig Jahren am 3. Oktober plötzlich und unerwartet in seinem Haus«, murmelte Fair, dann las er laut, dass Maury sich um den Film verdient gemacht hatte und dass er an der University of Southern California für hervorragende Leistungen im Football ausgezeichnet worden war. Er spähte zu Mrs Murphy hinüber, die auf die Zeitung gesprungen war, um sie selbst zu lesen.
    Die beiden Menschen und die Katze standen da und lasen das Beiblatt. Pewter ruhte auf der Anrichte. Sie war interessiert, aber Murphy war zuerst hinaufgesprungen. Warum den Tag mit einem Streit beginnen? Tucker raste um den Tisch herum und setzte sich schließlich auf den Fuß ihrer Mutter.
    »Was ist los?«, fragte Tucker.
    »Tucker, Maury McKinchie ist tot«, antwortete Mrs Murphy.
    »Miranda«, sagte Harry, nachdem sie den Hörer abgenommen hatte, »ich hab’s gerade gelesen.«
    »Hören Sie, ich habe Maury McKinchie vor nicht mal zehn Minuten auf dem Weg zwischen meinem Haus und dem Postamt joggen sehen!«
    »Das ist ja verrückt.« Harrys Stimme war ruhig. »So verrückt wie sein Rattenschwanz.« Sie meinte das kurze Pferdeschwänzchen, das Maury im Nacken trug. Entschieden »nicht Virginia«.
    »Er hatte einen farblich abgestimmten Jogginganzug an. Wirklich, was der Mann immer für Sachen trägt!« Miranda schnaubte. »Roscoe ist mit ihm gejoggt.«
    Harry lachte. »Vermutlich hat er die Zeitung nicht gelesen.«
    »Nein.« Sie hielt inne. »Ist das nicht höchst sonderbar? Sollte Sean auch diesmal dahinterstecken, wusste er, dass er die Todesanzeige nicht mehr telefonisch aufgeben kann. Er kann es aber nicht getan haben – sein Vater würde ihn umbringen.« Sie sprach ihre Gedanken laut aus.
    »Und er hat seinen Job als Zeitungsausträger verloren. Gefeuert. Hab ich zumindest gehört«, fügte Harry hinzu.
    »Aus der Bahn!« Pewter katapultierte sich von der Anrichte auf den Tisch, landete auf der Zeitung und riss sie entzwei. Die beiden Katzen und die Zeitung schlitterten vom Tisch.
    »Pewter!«, rief Fair aus.
    »Aha!«, rief Mrs Hogendobber, als sie Fairs Stimme im Hintergrund hörte. »Hab ich’s doch gewusst, dass ihr zwei wieder zusammenkommt«, jubilierte sie Harry ins Ohr.
    »Keine voreiligen Schlüsse, Miranda.« Harry knirschte mit den Zähnen. Sie wusste, dass man sie im Postamt ordentlich in die Mangel nehmen würde.
    »Wir sehen uns bei der Arbeit«, trällerte Miranda.

 
14
     
    »Nicht schon wieder ein Streich!«, kommentierte Reverend Herbert Jones die Todesanzeige, die als Beiblatt in seiner Zeitung lag, als

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