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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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absolut schön.«
    »Ja, sieht toll aus, der Wagen.« Er hielt den Blick auf die anderen Schüler gerichtet.
    »Ich möchte einen knallroten.« Sie lächelte mädchenhaft, was ihr blendendes Aussehen noch unterstrich.
    Er hielt einen Augenblick die Luft an, atmete dann scharf aus. Sie kniff ihn ins Knie, dann sprang sie anmutig auf und gesellte sich wieder zu ihren Kameradinnen.
    Karen Jensen schob ihre Gesichtsmaske hoch und funkelte Jody an, die zurückfunkelte. »Hast du schon aufgegeben?«
    »Nein, die Hallvard hat mir den Säbel weggenommen.«
    Roger, in Position, griff Brooks an. »Kräftige Schenkel.«
    »Klingt wie – äh -« Brooks kicherte und sprach ihren Satz nicht zu Ende.
    »Man weiß nie, was in St. E. passiert.« Mit Sean im Schlepptau trat Karen zu ihnen. »Das hier ist jedenfalls besser, als diese Kurzfilmchen zu drehen. Das war so ätzend.«
    »Du magst nichts, was nicht mit Sport zu tun hat«, lautete Jodys kühler Kommentar zu Karens Haltung.
    »Dauerte einfach zu lange.« Karen wischte sich mit einem Handtuch die Stirn ab. »Der ganze Aufwand mit dem Licht. Für mich gehört diese Woche Filmstudium zum Langweiligsten, was wir je gemacht haben.«
    »Wann war das?«, fragte Brooks.
    »In der ersten Schulwoche«, sagte Karen. »Sei froh, dass du’s verpasst hast.«
    »Deswegen sind, ich meine, waren Mr Fletcher und Mr McKinchie so dicke miteinander«, sagte Sean. »Mr Fletcher meinte nämlich, wenn wir eine moderne Schule sein wollen, müssen wir moderne Kunstformen unterrichten.«
    »Halt dich an mich, ich mach einen Star aus dir«, äffte Jody den verstorbenen Direktor nach.
    »Mr McKinchie hat gesagt, er wollte versuchen, eine alte Ausrüstung als Spende für die Schule aufzutreiben.«
    »Ich fand es nicht langweilig«, sagte Sean zu Brooks.
    »Mr Fletcher sagte, wir wären dann die einzige Schule im Land, die eine praktische Filmausbildung bietet«, fügte Karen hinzu. »He, bin gleich wieder da.« Sie ging, um mit einem jungen Mann von der Fechtmannschaft zu sprechen. Sean schäumte.
    Jody setzte nach: »Sie mag ältere Männer.«
    »Wenigstens mag sie Männer«, knurrte Sean gereizt.
    »Komm, hör auf, Hallahan«, sagte Roger.
    Jody, die erstaunlich ruhig war, wenn man ihr Benehmen in den vergangenen beiden Wochen bedachte, erwiderte: »Er kann mir nachsagen, was er will, Roger. Ist mir so was von egal. Diese blöde Schule ist nicht die Welt, weißt du. Sie ist bloß seine Welt.«
    »Was soll das heißen?« Sean ließ seine Wut an Jody aus.
    »Du bist ein dicker Frosch in einem kleinen Teich. Wie – ach, egal.« Sie lächelte, eine Spur Gehässigkeit in den Augen. »Karen ist auf was Höheres aus als einen Läufer der St.-Elizabeth-Footballmannschaft.«
    Sean folgte Karen mit den Augen.
    »Sie ist nicht die einzige Frau auf der Welt«, sagte er gespielt gleichgültig.
    »Nein, aber sie ist die einzige, die du willst«, sagte Jody und brachte ihn noch mehr auf.
    Roger nahm Brooks sanft am Arm und überließ Sean und Jody ihrer Kabbelei. »Gehst du mit mir auf den Halloween-Ball?«
    »Ah -« Sie strahlte. »Ja.«

 
30
     
    Harry warf die Futterkelle ins Frischfutter, als das Telefon in der Sattelkammer klingelte. Sie lief hin und nahm ab. Es war morgens um halb sieben.
    »Miranda, ich wusste, dass Sie es sind.«
    »Es ist genau, wie Rick Shaw gesagt hat, die Geschichte von Roscoes Vergiftung steht heute in der Zeitung. Aber das Wort ›Mord‹ kommt nirgends vor.«
    »Ah – und was steht drin?«
    »Es besteht die Möglichkeit, dass das Gift durch Zufall eingenommen wurde, aber eine vorsätzliche Vergiftung kann nicht ausgeschlossen werden. Rick spielt es herunter.«
    »Das Motiv ist mir ein Rätsel. Roscoe war ein guter Direktor. Er mochte seine Schüler. Er war bei ihnen beliebt, und bei den Eltern auch. Irgendwas fehlt da – oder wer weiß, vielleicht war es tatsächlich Zufall, wie damals, als ein verärgerter Angestellter Gift in ein Schmerzmittel getan hat.«
    »Das war abscheulich.«
    »Bloß – ich weiß nicht –, ich tappe im Dunkeln. Ich kann mir keinen Grund denken, weshalb er ermordet wurde.«
    »Er war nicht reich. Er schien keine richtigen Feinde zu haben. Er hatte Meinungsverschiedenheiten mit Leuten wie Sandy Brashiers, aber« – Miranda hielt inne, um zu husten – »na ja, ich denke, dafür haben wir ein Sheriffbüro. Wenn etwas vorliegt, werden sie es herausfinden.«
    »Sie haben recht«, erwiderte Harry ohne die geringste Überzeugung.

 
31
     
    Das wiederholte

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