Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
»Roscoe Fletcher ermordet …« Er schüttelte den Kopf.
    »In der Zeitung steht nicht, dass er ermordet wurde – lediglich vergiftet«, sagte Harry.
    »Harry, ich kenne Sie, seit Sie auf der Welt sind. Sie glauben genau wie ich, dass er ermordet wurde.«
    »Stimmt. Ich wollte bloß sehen, ob Sie etwas wissen, was ich nicht weiß«, erwiderte sie kleinlaut.
    »Glauben Sie, dass seine Frau ihn umgebracht hat?« Herb schloss das Postfach, ohne auf Harrys Ausrede einzugehen.
    »Ich weiß nicht«, sagte Harry langsam. »Weibergeschichten, darauf gehe ich jede Wette ein«, bemerkte Miranda.
    »Eine Menge Männer haben Weibergeschichten. Deswegen werden sie noch lange nicht umgebracht.« Herb schlug mit den Umschlägen leicht gegen seine Handfläche.
    Miranda schüttelte den Kopf. »Vielleicht ist Vergeltung im Spiel, aber es war schon unheimlich, dass Roscoes Todesanzeige in der Zeitung erschien. Der Mörder hat inseriert!«
    »Eine Art Machtbeweis.« Herb hielt inne und sah auf seine Hände. »Und Sean Hallahan ist der Handlanger.«
    »Ja, Herb, so ist es.« Miranda setzte ihre Halbbrille ab, um sie zu putzen. »Ich weiß, ich bin Harry wegen der Todesanzeige auf die Nerven gegangen, aber die beunruhigt mich so sehr. Sie geht mir nicht aus dem Kopf.«
    »Der Mörder, der für mich nach wie vor ein Feigling ist, hat uns also verhöhnt?«
    »Nein, Harry, der Mörder hat Roscoe verhöhnt, aber ich bezweifle, dass er es gemerkt hat. Ich glaube wirklich, dass er es für einen Scherz hielt. Der Mörder war oder ist jemand, den er unterschätzt hat.« Herb wedelte schwungvoll mit seinen Umschlägen. »Und Sean Hallahan war der Sündenbock.«
    »In diesem Fall möchte ich nicht in Maury McKinchies oder Seans Haut stecken.«
    »Ich auch nicht«, pflichtete Harry Miranda bei.
    »Dann ist der Mörder vielleicht jemand, den wir unterschätzt haben.« Reverend Jones deutete mit seinen Umschlägen auf Harry.
    »Man muss bis zum Äußersten getrieben werden, bevor man einen Mord begeht. Ignoriert oder herabgesetzt zu werden ist kein ausreichendes Motiv, um zu morden«, sagte Harry.
    »Hierin stimme ich Ihnen zu.« Herbs tiefe Stimme füllte den Raum. »Da steckt mehr dahinter. Glauben Sie, dass Rick McKinchie bewachen lässt?«
    »Ich frage ihn.« Miranda griff zum Telefon. Sie legte Rick ihre Überlegungen dar, worauf er erwiderte, auch er sei auf den Gedanken gekommen, dass Maury und Sean in Gefahr sein könnten. Er habe in seiner Dienststelle nicht genug Leute für einen Personenschutz, habe aber Beamte zur Farm geschickt, die dort Streife fuhren. Maury hatte selbst einen Leibwächter engagiert. Zum Schluss verbat sich Rick, dass Miranda, Harry und Herb sich als Amateurdetektive betätigten.
    Miranda wiederholte, was der Sheriff gesagt hatte, mit Ausnahme des Seitenhiebs auf die Amateure. »Cooler Bursche«, sagte Herb.
    »Wie bitte?«
    »Harry, Maury hat nie etwas von einem Leibwächter erwähnt.«
    »Ich würde es bestimmt rumerzählen – und wenn aus keinem anderen Grund als der Hoffnung, dass der Mörder es erfährt. Ich würde ihn darauf aufmerksam machen.«
    »Miranda, der Mörder könnte inzwischen in Paris sein«, sagte Herb.
    »Nein.« Miranda schob den Postkarren beiseite. »Dann würden wir wissen, wer er ist. Der Mörder kann nicht weg, und außerdem will er nicht weg. Oder sie.«
    »Das alte Mädchen ist heute schwer auf Draht, was?« Pewter miaute bewundernd.
    »Die Leiche in dem Toyota hat was mit dieser Geschichte zu tun«, erklärte Mrs Murphy bestimmt.
    »Nee.«
    »Pewter, wenn wir heute Abend nach Hause kommen, geh ich mit dir hin«, versprach Mrs Murphy.
    »Ich latsche nicht in der Kälte über die Felder.«
    »Na schön.« Mrs Murphy stapfte fort von ihr.
    Susan kam durch die Hintertür. »Harry, du musst mir helfen.«
    »Wieso?«
    »Danny ist dieses Jahr für den Halloween-Irrgarten an der Highschool verantwortlich. Ich hatte es vergessen und habe idiotischerweise versprochen, beim Halloweenball von St. Elizabeth Aufsicht zu führen.«
    »Hast du immer noch nicht rausgekriegt, wie du an zwei Orten gleichzeitig sein kannst?« Harry lachte sie aus. Da sie Roscoes Dahinscheiden ausgiebig am Telefon besprochen hatten, bestand kein Grund, ihre Überlegungen zu wiederholen.
    »Sämtliche Schüler von St. Elizabeth werden durch den Irrgarten gehen und dann weiter zu ihrem Ball.« Susan hielt inne. »Ich kann mir einfach nicht von allen die Termine merken. Ich würde mich nicht mal an meinen eigenen Namen erinnern,

Weitere Kostenlose Bücher