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Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl’s Diner: Roman (German Edition)

Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl’s Diner: Roman (German Edition)

Titel: Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl’s Diner: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Kelsey Moore
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ihrem Vater und hielten sich bei den Händen, wie sie es als kleine Kinder getan hatten, wenn sie die Straße überquerten. Barbara Jean und Clarice hockten am Fußende des Bettes und massierten mir die Beine. Richmond und mein Bruder Rudy standen mit hängenden Köpfen hinter den beiden. Der Pfarrer hatte den Posten gegenüber von James auf der anderen Bettseite bezogen und las aus der Bibel vor, mit einer Stimme, die viel zu laut für dieses kleine, überfüllte Krankenzimmer war. Aufgrund der elenden Gesichter und der Tatsache, dass die Krankenschwestern die Zwei-Besucher-Regelung aufgehoben hatten, war mir klar, dass all diese Leute hier waren, um sich von mir zu verabschieden.
    Hinter dem Kreis aus schniefenden und betenden Leuten plapperten meine toten Bekannten, ohne sich die Mühe zu machen ihre Stimmen zu senken. Inmitten der plaudernden Geister stand mein Vater, fit und zäh, in seinem Arbeitsoverall voller Sägemehl. Als Papa merkte, dass ich meine Umgebung wieder wahrnahm, bahnte er sich den Weg durch die Menge zu meinem Bett. »Hallo, Liebling, wie ich sehe bist du zurück. Du hattest eine schlimme Nacht, Schatz.«
    Lester, der flott aussah in seinem rostfarbenen Dreiteiler und sich auf einen goldenen Gehstock stützte, trat neben Papa und sagte: »Ich behellige dich nur sehr ungern, Odette, aber ich denke, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, um mit Barbara Jean zu sprechen, wie du es versprochen hast.«
    Papa schnauzte ihn an: »Das ist jetzt wohl kaum der Moment, dass sie sich darum Gedanken macht, Lester.«
    Carmel Handy war da anderer Meinung. »Sie hat Versprechungen gemacht, und die muss sie auch halten. Das war eine der wichtigsten Lektionen, die ich meinen Schülern erteilt habe: Steh zu deinem Wort .«
    Nun mischte sich Mama ein: »Wenn sie mit irgendjemandem redet, dann sollte sie doch wohl mit diesem Betrüger da anfangen.« Sie zeigte auf Richmond. »Ich war schließlich die Erste, die sie darum gebeten hat.«
    Jetzt fingen alle an, herumzudiskutieren. Alle diese toten Leute gaben ihren Senf dazu, was ich mit meinen letzten Stunden anfangen sollte. Mrs Roosevelt war die Einzige, die sich raushielt. Sie saß bloß mit überschlagenen Beinen auf einem stetig piepsenden Gerät neben meinem Bett und summte vor sich hin.
    Ich versuchte, sie alle zu ignorieren und mich auf meine eigenen Absichten zu konzentrieren. Während des letzten langen Nickerchens hatte ich darüber nachgedacht, wie dieses Endspiel ausgehen sollte. Wenn ich es wie geplant hinbekäme, sollten sogar diese armen Geister ihren Willen bekommen.
    Ich musste nur für eine Weile noch einmal richtig aufwachen. Aber das war viel verlangt. Mein Körper wollte mich nicht mehr. Je mehr ich mich bemühte aufzuwachen, desto mehr stieß mich meine äußere Hülle ab. Ich rang und rang mit ihr, klammerte mich an jeden belebenden Gedanken, den ich aufbringen konnte. Ich blickte weit zurück und stellte mir Mama als junge Frau vor, wie sie mich anschnauzte, ich solle meinen Hintern aus dem Bett schwingen und in die Schule gehen. Ich beschwor den Geruch des wässrigen Kaffees herauf, den James an kalten Morgen zusammenbraute. Ich benetzte mein Gesicht in Gedanken mit dem eiskalten Wasser aus dem Bach hinter Mamas Garten. Ich konzentrierte mich auf die eine Sache, die ich mehr als alles andere tun wollte, und versuchte Kraft daraus zu ziehen.
    Vor mir tauchte ein winziger klarer Punkt im Dunstschleier auf. In Gedanken rannte ich auf diesen offenen Punkt zu und zerrte mit den Fingern daran, bis ich meinen Kopf hindurchstecken konnte. Dann strampelte und wand ich mich zurück in mein altes Leben, während Lester, Miss Carmel und Mama mich lauthals anfeuerten.
    Das Erste, was ich sagte, war: »Jetzt haltet alle mal den Mund.«
    Mein Pfarrer schaute verwundert und beleidigt und hörte auf, zu lesen. Eigentlich hatte ich mit den toten Leuten im Raum gesprochen, die immer noch zeterten und schnatterten. Aber ich wusste nicht, wie viele Worte ich noch übrig hatte, also verschwendete ich sie nicht auf die verletzten Gefühle des Reverend.
    Beim Geräusch meiner krächzenden, heiseren Stimme rief James meinen Namen und fing an mein Gesicht zu küssen.
    Denise rannte hinaus, um Dr. Soo zu holen. Ein paar Sekunden später quetschte sich Alex zusammen mit einer Krankenschwester ins Zimmer und horchte mich mit einem kalten Stethoskop ab.
    James sagte zu dem Arzt: »Siehst du, ich hab dir doch gesagt, dass mein Mädchen noch nicht aufgibt.« Doch der finstere

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