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Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl’s Diner: Roman (German Edition)

Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl’s Diner: Roman (German Edition)

Titel: Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl’s Diner: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Kelsey Moore
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ihm. Ich versprech’s. Ich wollte nur so lange warten, bis ich die Kraft dazu habe.«
    »Mach’s jetzt. Und wenn du erst einmal mit der Vergangenheit abgeschlossen hast, dann kümmere dich um das Hier und Jetzt. Es wird höchste Zeit, dass du ein für alle Mal herausfindest, wie diese Sache zwischen dir und Chick ausgehen soll.«
    »Dafür ist es längst zu spät, Odette«, erwiderte Barbara Jean. »Viele, viele Jahre zu spät.«
    Da meldeten sich die toten Leute, die sich mit uns im Zimmer befanden, zu Wort und riefen, ich solle meiner Freundin sagen, sie irre sich. Es sei nie zu spät, nicht bevor man aus diesem Leben geschieden sei und vielleicht noch nicht einmal dann.
    Also sagte ich zu Barbara Jean: »Meine Eltern und Big Earl und Miss Thelma sagen alle, du täuschst dich.« Mrs Roosevelt ließ ich lieber unerwähnt, denn ich wusste, wenn ich sie erwähnte, würde die ganze Sache von unheimlich nach durchgeknallt kippen. Dann, genauso wie ich schon einmal die Krebskarte gezogen hatte, um sie zur Teilnahme bei den Anonymen Alkoholikern zu bewegen, spielte ich sie wieder aus. »Barbara Jean, du musst mit Chick sprechen und die Dinge richtigstellen. Leg alles auf den Tisch, die ganze Wahrheit. Ich werde keinen Frieden finden, bis du das für mich getan hast.« Ich war einfach schamlos.
    Barbara Jean nestelte am Stoff ihres weiten Rockes herum, während sie auf meiner Bettkante sitzend nachdachte. Eine Weile glaubte ich schon, sie würde sich trotzdem weigern. Dann kam sie zu mir und küsste mich auf die Stirn. »Also gut, ich mach’s.« Sie klang nicht gerade begeistert, aber zumindest schien sie sich damit abgefunden zu haben, zu tun, was ich wollte. Und das genügte. Als sie ging, wurde sie von Mama, Papa und den McIntyres begleitet, die sich eng an sie schmiegten, als wollten sie sie stützen.
    Dann war ich allein mit Richmond Baker und Mrs Roosevelt.
    Richmond schaukelte nervös auf den Fersen vor und zurück und sah so aus, als wäre er in diesem Moment lieber überall anders auf der Welt. »Hör mal«, sagte er, »wieso hole ich nicht erst mal den Arzt für dich her?« Und schon steuerte er auf die Tür zu.
    »Nein, Richmond. Ich brauch dich hier noch.«
    Eleanor Roosevelt zückte wieder ihre Popcorntüte und machte sich darauf gefasst, noch mehr schlüpfrige Geschichten aus Richmonds Nähkästchen zu hören.
    Er trottete zurück in meine Richtung. »Odette, ich weiß nicht, wie viel von dem Zeug, das ich dir neulich erzählt habe, du noch weißt, aber lass mich nur so viel sagen: Ich weiß, dass ich ein schlechter Ehemann war, und vielleicht war ich auch ein schlechter Freund. Können wir uns drauf einigen, dass es mir leidtut, und es dann dabei belassen? Du brauchst mir nicht zu sagen, was sie davon halten.« Er sah sich im Zimmer um, als erwarte er, dass jeden Moment schwebende Bettlaken aus den Wänden hervorkamen, die »Buh!« schrien.
    Mit dem bisschen Stimme, das mir noch geblieben war, sagte ich: »Herrgott noch mal, Richmond. Ich will nicht mit dir reden. Ich brauch bloß deine Muskeln. Ich möchte, dass du die Tür schließt und alle Vorhänge zuziehst. Und dann, wenn ich es geschafft habe, all diese Schläuche aus mir herauszuziehen, möchte ich, dass du dir den Rollstuhl da draußen im Flur schnappst, ihn herbringst und mir hineinhilfst. Dann kannst du mich zum Auto bringen. Und wenn irgendwer versucht, dich aufzuhalten, dann möchte ich, dass du groß, schwarz und furchteinflößend bist.«
    Richmond stieß einen lauten Seufzer der Erleichterung aus, als ihm klar wurde, dass ich ihn nicht hierbehalten hatte, damit wir beide ein vertrauliches Gespräch führen konnten. Als er nach den Vorhängen griff, die sich in einer Ecke bauschten, sagte er: »Gott sei Dank. Ich hätte mir beinahe in die Hose gemacht bei der Vorstellung, was du und deine Geister euch als Nächstes einfallen lasst.«

36
    Erst als Barbara Jean das kurze Stück vom Krankenhaus zu dem alten umgebauten Turm, in dem Chick arbeitete, zurückgelegt hatte und den verdutzten, leicht beunruhigten Gesichtsausdruck der jungen Frau am Empfangstisch sah, fiel ihr wieder ein, was sie anhatte. Als James sie heute Morgen anrief, hatte sie sich gerade für eine ehrenamtliche Schicht als Buttermacher-Darstellerin vor einer Busladung von Schulkindern im historischen Museum von Plainview bereit gemacht. James war fast nicht in der Lage gewesen, etwas zu sagen, aber dann hatte er Barbara Jean berichtet, dass Odettes Arzt meinte, sie sei zu

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