München Manhattan #1
Feierabend. Freddy und Jossie sind in ihren Zimmern und spielen zusammen irgendein super spannendes PC Spiel. Anno irgendwas. Mit PC Spielen hat Sophie so gar nichts am Hut.
Gavin ist noch bei einem seiner Musikkumpel. Vielleicht gibt es heute Abend einen guten Film. Ja genau, das wäre ihr perfekter Abend. Sophie fischt die Fernsehzeitung vom Couchtisch. Sie blättert und sucht nach dem heutigen Programm.
Bling . SMS.
Sophie durchfährt es wie ein Blitz. Bitte nicht schon wieder eine SMS, die irgendetwas mit Charlotte zu tun hat. Sie blättert weiter in dem Fernsehprogramm.
Aber was, wenn die SMS von Gavin ist? Oder von einem Kunden? Sophie beugt sich zum Couchtisch auf dem das Handy liegt.
Tatsächlich. Die SMS ist von Charlotte. Hört das denn nie auf? Mit klopfendem Herzen liest sie die Nachricht.
MISTSTÜCK! DU HAST
ÜBER MICH GEREDET! DAS
SOLLTEST DU IN ZUKUNFT
LIEBER LASSEN. SONST …
„Sonst was, Charlotte?“, schreit Sophie den Text an. „Sonst ruinierst du mein Leben? Da bist du doch schon mittendrin!“
Oh, wie ich diese Frau mittlerweile verabscheue. Und das war mal meine Freundin!
Sophie geht in die Küche. Sie braucht jetzt dringend ein Glas Wein.
***
TIEF IN MEINEM HERZEN
MANHATTAN. 2 STUNDEN SPÄTER
Zuhause zieht sich Kristin als erstes um. Jeans, einen dicken kuscheligen Malo Kaschmirpulli und gemütliche Wollsocken. Sie macht sich einen heißen Tee und legt sich mit einer Decke aufs Sofa. Es ist 22 Uhr in München. Da kann sie jetzt noch bei Sophie anrufen.
Peter und Elisa sind im Kino und der Film fängt gerade erst an. Da hat sie Zeit ungestört zu telefonieren. Entschlossen greift Kristin zum Telefon und wählt die vertraute Nummer.
„Sophie! Gut, dass ich dich erreiche!“
„Kristin, was ist passiert? Du hörst dich so merkwürdig an. Geht es dir gut?“
„Du Sophie, ich muss dir etwas sagen.“ Kristin macht eine Pause und muss erstmal tief Luft holen.
„Ja, was denn?“ Sophies Stimme hört sich sofort angespannt an.
„Ich habe mich vorhin mit Charlotte getroffen.“ Kristin legt eine Pause ein.
„Oh.“ Mehr sagt Sophie nicht.
„Das Zusammentreffen hatte Ähnlichkeit mit einer Schlammschlacht, und ich muss zu meinem Bedauern zugeben, dass sie den Kampf klar für sich entschieden hat.“
„Was ist denn passiert?“ Sophies Stimme ist nur noch ein Flüstern.
„Ach, ich dachte ich bin ganz besonders schlau und drohe ihr mit der Stalking Affäre, so dass sie gezwungen ist, zuzugeben, dass sie Schuld an Peters Kündigung ist.“
Kristin hört nur Sophies tiefes Atmen. „Sophie, bist du noch dran? Hast du gewusst, dass sie außerdem meine Putzfrau bestochen hat? Sie behauptet das zumindest.“
„Wieso deine Putzfrau?“, fragt Sophie.
„Na ja, die Sache mit dem Post-it. Ich hatte dich doch gebeten, dass für mich rauszubekommen. Aber darauf hast du dich ja nie gemeldet.“
„Kristin, ich weiß. Das tut mir auch echt leid. Aber ich konnte einfach nicht …“
„Was konntest du nicht? Mir helfen? Ich habe immer gedacht wir wären Freundinnen.“
„Das sind wir ja auch. Aber Kristin, hör mir zu! Bitte geh dieser Frau aus dem Weg. Sie bringt nur Ärger und Kummer“, sagt Sophie mit Nachdruck.
„Also Ärger und Kummer haben wir ja nun schon durch sie erlebt. Trennen kann sie uns allerdings nicht. Peter und ich bleiben zusammen und stehen das hier gemeinsam durch.“
„Das freut mich sehr zu hören. Ich habe ein so schlechtes Gewissen wegen dieser Sache. Bitte, bitte Kristin verzeih mir.“ Sophie ist den Tränen nahe.
„Sophie, jetzt sag mir doch bitte mal – was in aller Welt hat Charlotte gegen dich in der Hand? Dieser fallengelassene Stalking Fall ist es doch nicht, habe ich Recht?“
Auf der anderen Seite der Leitung hört sie nur Sophies schweres Atmen.
„Sophie, bitte, ich bin deine Freundin. Du kannst mir doch alles sagen.“
„Nein, Kristin. Das kann ich nicht. Da ist etwas, das betrifft nur mich allein. Das habe ich ganz tief in meinem Herzen verschlossen. Unglücklicherweise weiß es Charlotte. Aber sie wird es nicht ausplaudern solange ich tue was sie will.“
„Aber Sophie, das kann doch nicht ewig so weitergehen. Kann dir da nicht vielleicht ein Anwalt helfen? Was ist, wenn du mal mit Robert sprichst. Oder mit einem fremden Anwalt. Du kannst doch nicht dein Leben lang vor dieser Frau Angst haben.“
„Da kann mir keiner helfen. Und bitte, bitte Kristin, belass es dabei. Ich kann darüber nicht
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