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MUH!

MUH!

Titel: MUH! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Safier
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dass ich euch liebe!», hörten wir plötzlich eine Stimme von oben sagen.
    Wir blickten blitzartig hoch: Dort, zwischen den Gitterstäben eines der kleinen Fenster, saß Giacomo und lächelte uns breit an.

Kapitel 49
    «Giacomo! Was machst du denn hier?», rief ich erfreut aus.
    «Ich sitze zwische die Gitterstäbe von eine kleine Fenster und lächele euch breit an», lächelte er uns noch breiter an.
    «Und machst dabei alberne Sprüche», seufzte Hilde, die sich, obwohl sie die Augen rollte, auch über das überraschende Auftauchen Giacomos freute. Sein Anblick gab uns Hoffnung. Eine völlig alberne Hoffnung, zugegeben, denn wie sollte uns so ein kleiner Kater aus dieser furchtbaren Situation schon befreien können, aber nichtsdestotrotz Hoffnung.
    Giacomo sprang auf meinen Rücken und sah in die Runde: «Mamma mia, ihr seie ja geworde noch fetter.»
    «Und du noch charmanter», gab Hilde zurück.
    «Jetzt weiß ich», schnaubte Susi, «was ich all die Vollmonde nicht vermisst habe.»
    «Und Ihr, Signorina», lächelte Giacomo sie an, «seie geworde die Fetteste von alle.»
    Susi schnaubte, doch bevor sie etwas kontern konnte, drängelte sich Radieschen durch die Wagju zu uns hindurch und lächelte: «Ich finde es schön, dass du da bist.»
    «Und ich finde», mischte sich nun Champion ein, «dass wir darüber reden sollten, wie wir hier rauskommen.» Er kam ganz und gar nicht mit der Enge hier im Zugwagen klar, war er doch schon mal so eingesperrt gewesen, damals in dem Audoo von dem Bauern. Auch wenn sein Gedächtnis sich nicht daran erinnern konnte, irgendetwas in seinem Körper tat es: Das konnte man daran erkennen, dass seine Augen hektisch hin-und herwanderten und Schweiß auf seine Stirn trat.
    «Ah», lachte Giacomo, «Trottelo ist auch da.»
    «Wen nennst du hier Trottelo?», schnaubte Champion.
    «Nur ein Trotello würde diese Frage stellen», lachte der Kater nun noch lauter und irgendwie künstlich.
    Ich bemerkte, dass Giacomo uns irgendetwas verheimlichte. Nicht dass dies schwer zu bemerken war: Immerhin war er weit weg von seinem Frauchen – hatte er sie überhaupt gefunden? Aber sei es drum, dachte ich mir, Trottelo … äh … Champion hatte recht: Wir hatten dringlichere Probleme als das merkwürdige Verhalten des Katers. Daher fragte ich ihn: «Kannst du uns hier heraushelfen?»
    Er schaute sich in dem Wagen um, sah die ganzen Kühe, und sein Gesicht verfinsterte sich dabei. Sehr, sehr ernst antwortete er: «Sì, aber no.»
    «Geht es vielleicht ein bisschen klarer?», fragte Hilde.
    «Ja, aber auch nein», antwortete der Kater.
    «Das nennst du klarer?»
    Er flüsterte nun leise: «Ich kann euch rausbringe, aber nicht alle.»
    «Das», stammelte Radieschen, «war mir jetzt etwas zu klar.»
    «Was heißt nicht alle?» Ich begriff es nicht so schnell wie meine Freundin.
    «Die meiste müsse bleibe hier.»
    Susi reagierte am schnellsten: «Wenn ich nicht zu ‹die meiste› gehöre, geht das voll in Ordnung!»
    Ja, so war sie, die Susi, hatte immer ein Herz für ihre Mitkühe.
    Uns andere beschlich ein mulmiges Gefühl: Andere sterben zu lassen, während wir selbst überlebten? War das in Ordnung? Falls wir überhaupt zu denjenigen gehören würden, die es schafften zu fliehen?
    Anstatt über diese Fragen weiter nachzudenken, schob ich sie erst mal weit von mir und fragte den Kater das Naheliegende: «Wie kommen wir überhaupt hier heraus?»
    Giacomo hüpfte zu der großen Tür des Zugwagens, durch die wir vermutlich alle von den Cowgirls hereingebracht wurden, als wir bewusstlos gewesen waren. An dieser Holztür war ein ganz kleiner Eisenbalken befestigt. Giacomo deutete auf ihn, nannte ihn «Riegel» und grinste: «Es iste ganze einfach, ihr müsse den nur mit eure Schnauze hochdrücke.»
    Ich eilte sofort hin und drückte den Riegel hoch. Die Tür schob sich ganz leicht zur Seite, und durch den schmalen Spalt zog ein unglaublich starker Wind hinein. Die Menschen hatten uns Kühen wohl nicht so viel Intelligenz zugetraut, dieses Riegel-Dingsbums zu durchschauen, womit sie ja auch leider völlig richtiggelegen hatten; ohne den Kater hätten wir nie begriffen, wie diese Tür zu öffnen war. Ich wollte mich gerade dranmachen, sie ganz aufzudrücken, da warnte Giacomo: «Attenzione!»
    Mittlerweile wusste ich ja, was dieses Wort zu bedeuten hatte: Gleich gibt’s jede Menge Scherereien mit irgendeinem Mist, den ich bis jetzt noch nicht kannte.
    Ich drückte die Tür also vorsichtig auf. Der Wind

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