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Mundtot nodrm

Mundtot nodrm

Titel: Mundtot nodrm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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hast, die dir zeigt, wo’s lang geht«, flüsterte sie weiter und sah ihn mit funkelnden Augen an.
    Linkohr legte einen Arm um sie. »Manchmal gibt man alles, ohne zu wissen, warum. Wir Männer, das weißt du, haben manchmal den Verstand in der Hose.«
    Sie lachte laut auf. »Du bist verrückt, mein kleiner Mike.« Sie zog ihr linkes Knie an, sodass ihr Kleidchen gar nichts mehr bedeckte. Linkohr stockte zum zweiten Mal der Atem. Sie trug keinen Slip.
    Joanna hatte mit seiner Überraschung gerechnet. »Hab ich den Kriminalisten jetzt ins künstliche Koma versetzt?«, stichelte sie.
    Linkohr hatte sich schnell gefasst. »Wo denkst du hin? Mich haut so schnell nichts um.«
    »Och«, kokettierte sie. »Das finde ich aber schade.« Sie drückte mit der Hand gegen seine Brust, um seinen Oberkörper flach auf die Couch zu legen. Er gab diesem Druck willenlos nach. »Ich mag es, wenn du vor mir liegst.«
    Sie kam über ihn – und als er lag, kuschelte sie sich auf ihn, küsste ihn auf den Mund und ließ ihn ihre Brüste spüren. Er war jetzt so wehrlos, wie er es sich in seinen Mails von ihr gewünscht hatte. Doch dass dies jemals geschehen würde, hätte er nicht gedacht. Genau genommen, so jagte ihm ein Gedanke durch den Kopf, war es natürlich unverzeihlich, sich hier in ihrer Wohnung in diese hilflose Lage bringen zu lassen. Mit einem Schlag musste er an die Pistole denken, die sie gewiss in Reichweite haben würde. Und er fragte sich, ob die angebliche Vergewaltigung durch Bleibach auch so raffiniert begonnen hatte.
    Sie knüpfte sein Hemd vollends auf und fuhr mit ihren warmen Händen über seine Brust, dann über seinen Nabel und näherte sich der Gürtellinie. Spätestens jetzt wäre es an der Zeit gewesen zu stoppen, was bald nicht mehr zu verhindern sein würde. Linkohr legte seine Arme um ihren Oberkörper. Er kämpfte mit sich, ob er zulassen sollte, was mit ihnen beiden geschah, oder ob er die Vernunft walten lassen sollte. Aber was war schon Vernunft? Oft zeigte sich doch erst hinterher, was vernünftig gewesen wäre. Allzu viel Vernunft zerstörte die Romantik.
    »Du bist so still«, hörte er ihre Stimme, während sie den Gürtel seiner Hose löste. »Hast du vielleicht Angst vor mir?«
    Was für eine Frage!, dachte er. Wie kam sie denn ausgerechnet jetzt dazu, ihn dies zu fragen?
    Linkohr zögerte und spürte, dass sein Verlangen die Angst besiegt hatte. »Wieso sollte ich Angst vor dir haben?«, flüsterte er und sah – weil er an der Lehne der Couch in eine leichte Schräglage geraten war – an ihren blonden Haaren vorbei zu der Regalwand, in der ihm ein großformatiger Bildband auffiel, der nicht in die Reihe der Bücher einsortiert war, sondern an der Rückwand lehnte, sodass er das Cover erkennen konnte. ›Down Under‹ stand da zu lesen. Und das Foto zeigte eine rostbraune Steppenlandschaft.
    Ihre Hand war jetzt damit beschäftigt, den hartnäckigen Knopf seiner Jeans zu öffnen, die ihn erheblich einengte. Er hatte intuitiv damit begonnen, ihr weiches Kleidchen millimeterweise höher zu ziehen.
    Doch noch bevor sie das Ziel ihrer Begierde erreichte, worauf sich Linkohr mit geschlossenen Augen konzentrierte, zerriss der schrille Ton eines Handys die erotisch geladene Atmosphäre. Er spürte, wie ihre zärtlichen Finger erschlafften und zurückwichen. »Tut mir leid, Mike«, sagte sie unerwartet sachlich, während das Gerät unablässig schrillte, als handle es sich um einen Alarmton. Sie wandte sich von ihm ab und stolzierte mit ihren hochhackigen Schuhen, die sie nicht abgestreift hatte, energisch um den Couchtisch herum zu einem der Regale. »Ich erwarte einen dringenden Anruf«, erklärte sie, während sich Linkohr langsam aus der Liegeposition erhob und ihr verwundert nachblickte.
    »Ja, ich höre«, meldete sich Joanna an dem Smartphone. Ihr Gesicht hatte den sanften Ausdruck verloren. Eine halbe Minute verging, ohne dass sie etwas sagte. Linkohr wunderte sich, dass sie kein einziges Mal durch ein ›Ja‹ oder ›Mhm‹ das Gehörte kurz bestätigte. Schließlich beendete sie das Gespräch grußlos mit: »Okay, ich habe verstanden. Ende.«
    Das klang nicht gerade nach einem privaten Plausch, dachte der junge Mann und überlegte, ob er seinen Hosenknopf wieder schließen sollte.
    Joanna legte das Gerät in das Regal zurück und setzte sich wieder neben Linkohr. »Geschäftlich«, kommentierte sie das Telefonat und lächelte. »Du hast doch nicht etwa die Lust verloren?« Sie runzelte die

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