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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Cameron
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übel! So blass, wie du bist. Ich meine, da ist doch nichts dran an Shonas Gerede, oder? Also, wenn es so wäre, dann müsstet ihr unbedingt noch im Januar heiraten. Es soll ja nicht gleich in ganz Inverness bekannt werden, dass bereits etwas Kleines unterwegs ist …«
    »Keine Sorge, das ist völlig unmöglich«, unterbrach Lili Lady Caitronias Redeschwall. »Ich bin nur noch etwas müde …«
    »Ja, das kommt davon, wenn du das Bett mit Isobel teilst.«
    »Woher wissen Sie das denn schon, Lady Caitronia?«
    »Isobel hat es eben stolz beim Frühstück erzählt. Es sitzen übrigens schon alle am Tisch, und es wäre wünschenswert, wenn du dich in Zukunft an unsere Zeiten hieltest. Und ich denke, es ist der richtige Zeitpunkt, dass du mich nicht mehr so förmlich anredest. Schließlich wirst du bald meine Schwiegertochter. Ich bevorzuge die Anrede Mutter.«
    Lili schwieg verlegen. Es schien ihr unmöglich, diese fremde und herrische Frau in Zukunft Mutter zu nennen, aber sie nickte artig und beschloss, die Anrede ab sofort gänzlich zu vermeiden.
    »Ja, worauf wartest du noch? Komm mit! Man hat dich schon vermisst.« Damit hatte sich Lilis Plan, sich leise in ihr Zimmer zurückzuziehen, zerschlagen. Lady Caitronia hakte sich zu allem Überfluss bei ihr unter und stolzierte mit ihr zum Esszimmer.
    »Kind, du bist wirklich viel zu dünn. Da könnte es bei den Geburten zu Komplikationen kommen. Das habe ich auch immer zu Caitlin gesagt, aber die wollte nicht hören, und was war sie geschwächt nach der Geburt! Sie hatte ja gar nichts zuzusetzen.«
    Lili schluckte ihren Ärger über die taktlose Äußerung tapfer hinunter. Auf der einen Seite macht man in diesem Haus ein Riesengeheimnis um alles, was an Caitlin erinnert, und auf der anderen Seite vergleicht man mich ständig mit ihr, dachte Lili erbost.
    »Ach, Mutter, ich hätte sie doch geholt«, bemerkte Niall beinahe entschuldigend. »Ich habe verabsäumt, ihr unsere Essenszeiten zu nennen.«
    »Jetzt bin ich ja da«, seufzte Lili, während sie sich auf ihren Platz neben Niall setzte.
    Er tätschelte ihr flüchtig die Hand. »Vielleicht kannst du noch heute mit dem Unterricht beginnen«, bemerkte er wie nebenbei.
    »Aber in vier Tagen ist doch schon Hogmanay. Sollen wir nicht erst danach anfangen?«, murrte Isobel.
    »Nein, das Lernen sollte man nie verschieben. Ihr könnt mein Arbeitszimmer benutzen. Dort habt ihr Ruhe.«
    »Und du?«, fragte Lili.
    »Ich habe bis zu den Festtagen einiges zu erledigen und werde auch zum Abendessen nicht anwesend sein«, erklärte er geschäftig und erhob sich rasch von seinem Stuhl.
    »Vielleicht kann ich mich später bei den Vorbereitungen zum Fest ebenfalls etwas nützlich machen«, bemerkte Lili.
    »Nein, das ist meine Aufgabe. Noch stehe ich dem Haushalt vor. Darum musst du dich nicht kümmern. Shona geht mir zur Hand. Wir haben schon so manches Hogmanay auf die Beine gestellt«, erwiderte Lady Caitronia in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
    »Ja, gut, dann werden wir nach dem Frühstück mit dem Unterricht beginnen«, seufzte Lili, und ihr Blick fiel auf Großmutter Mhairies leeren Stuhl. Hatte die alte Dame es vorgezogen, wieder in ihrem Zimmer zu bleiben? Schade, dachte Lili. Mit ihr hätte ich gern ein paar Worte gewechselt, denn sie kommt mir alles andere als verrückt vor.
    Niall gab ihr noch einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor er gemeinsam mit Craig eilig das Zimmer verließ.
    »Geht es Ihnen heute besser? Sie sind immer noch sehr blass.« Shonas Stimme klang lauernd, während sie Lili eingehend musterte.
    »Ich erwarte kein Kind, falls Sie das andeuten wollten«, entgegnete Lili bissig.
    »Da gibt es gar nichts zu feixen«, ermahnte Lady Caitronia ihre Enkelin schroff, denn Isobel hatte Lilis Erwiderung mit leisem Gekicher quittiert.
    Schweigend nahm Lili ihr Frühstück ein und war froh, als sich danach auch Lady Caitronia und Shona erhoben.
    »Wonach steht dir der Sinn?«, fragte Lili das Mädchen, nachdem die beiden Frauen das Zimmer verlassen hatten. »Literatur vielleicht?«
    Isobel kräuselte die Stirn, doch dann erhellte sich ihr Gesicht.
    »Ich würde zu gern noch einmal den Gillie Cullum üben. Schließlich soll ich ihn vor der ganzen feinen Gesellschaft vorführen.«
    »Das ist ein guter Vorschlag. Hast du denn zwei Schwerter?«
    Isobel sprang auf, hüpfte aus dem Zimmer und kehrte mit zwei Schwertern zurück. »Die bewahrt Daddy in seinem Arbeitszimmer auf – sie haben seinem Großvater

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