Murray,Paul
und
Spinnweben. Aber im nächsten Moment hört die Musik einfach auf... und der Duft
auch. Und sie stehen in einem leeren Raum.« Dennis hält inne und fährt dann
fort: »Seitdem sagt Nialls Schwester immer wieder, die Musik müsste von woanders
gekommen sein. Vielleicht aus dem Zimmer von einem von den Mädels oder durch
einen Luftschacht oder durch die Rohrleitungen. Aber die Internatszimmer sind
ganz weit weg auf der anderen Seite. Nialls Schwester ist sich sicher, dass die
Musik irgendwie aus dem Raum gekommen ist.«
»Wow!«, macht Geoff.
»Aber wie kann das sein?«, fragt Mario.
»Der Raum muss über dem alten Grabhügel liegen«,
antwortet Geoff. »Das ist die einzig logische Erklärung.«
»St. Brigid's war ein Kloster, bevor da eine Schule
reinkam, das wissen wir.« Dennis ist jetzt vollkommen ernst. »Aber was war davor?
Dieser Druidentyp sagt, dass in grauer Vorzeit alle diese sogenannte Weiße
Göttin verehrt haben und dass die Hügel und alles ihr gehört haben. Dann ist
die Kirche gekommen und hat das Christentum im Land verbreitet und die ganzen
magischen Orte in Beschlag genommen. Hat die Namen verändert und aus den alten
Legenden Geschichten von Gott und so gemacht. Oder die Hügel komplett
verschwinden lassen. Ist ja klar. So ein Haufen Nonnen oder Mönche oder was,
die wollen, dass die Leute in der Gegend ihren Befehlen gehorchen und tun, was
sie sagen. Wenn da so eine mystische Feenburg in der Nähe ist, wo so komischer
Scheiß passiert, dann soll niemand was davon wissen. Sie bauen das Kloster
direkt drüber und sperren es zu, und niemand kommt mehr ran.«
Ruprecht unterbricht seine Wanderung und fährt Dennis
an: »Also, selbst wenn das die verschollene Feenburg ist, selbst wenn Nialls
Schwester da Musik gehört hat - na und? Was hat das alles mit meinem Experiment
zu tun?«
»Mann, Ruprecht«, gibt Geoff zurück, »du hast doch
selber gesagt, dass gestern Nacht vielleicht irgendein unbekannter Faktor das
Ergebnis beeinflusst hat...«
Ruprecht öffnet den Mund zu einer Antwort, hält dann
aber inne und wendet sich wieder ab, murmelt etwas Unverständliches und
schwenkt die Hände wie ein Obdachloser in einer Unterführung. »Kraftlinien,
Feen - das ist doch keine Wissenschaft! Hat man schon jemals was von einem
Experiment mit Feen gehört?«
»Es klingt tatsächlich etwas unorthodox«, räumt Dennis
ein, »aber hast du nicht selber gesagt, als Wissenschaftler muss man für jede Möglichkeit
offen sein, egal, wie komisch sie ist?«
»Genau, Ruprecht.«
»Und hast du nicht gesagt, die M-Theorie ist komischer
als jede andere Theorie in der Geschichte der Wissenschaft?«, beharrt Dennis.
»Und hat dein Professor Tamashi nicht immer gesagt, wahrscheinlich die einzige
Möglichkeit, wie wir den Hyperraum noch rechtzeitig beherrschen können, um die
Erde zu retten, wäre, dass eine höhere Zivilisation kommt und uns die Technologie
dafür gibt? Aber was ist, wenn die Technologie schon da ist? Wenn die
Außerirdischen vor dreitausend Jahren hier waren und wieder verschwunden sind,
aber ihre Pforte dagelassen haben? Wenn die Lösung für die M-Theorie die ganze
Zeit direkt vor unserer Nase lag?«
»Hügel werden doch auch Mugel genannt, und die fangen
mit M an«, bemerkt Mario nachdenklich.
»Meine Fresse, Ruprecht - Musik auch!«
»Ist ja gut!« Ruprechts Widerstand bröckelt, und er
rudert voller Selbstekel zurück. »Angenommen, es ist möglich. Wieso hat dieser Mugel - wieso hat der dann plötzlich keinen
Einfluss mehr auf das Experiment?«
»Keine Ahnung. Vielleicht...« Dennis tippt sich an die
Schläfe, als versuchte er, eine kaputte Uhr zum Laufen zu bringen. »Vielleicht
schwankt der Einfluss. Vielleicht war er beim ersten Experiment gerade
besonders stark, aber normalerweise reicht er nicht über den kleinen Raum
raus.«
»Wenn man also irgendwie in den Raum reinkäme ...«
Zum ersten Mal, seit Optimus Prime verschwunden ist,
erfüllt den Keller wieder die Spannung vom Abend zuvor, das Gefühl, dass etwas Überwältigendes
ganz nahe ist; es dringt in alle Ecken und baut sich langsam auf...
Da piept Skippys Handy, und noch ehe die anderen
Skippys sprachlose Miene sehen, ist ihnen klar, dass er weiß, von wem die SMS
kommt.
In der Nacht der Trennung schlief Halley auf dem Sofa;
ins Bett wollte sie nicht, sosehr er sie auch anflehte. Dass sie am liebsten
gegangen wäre, wenn sie nur die Energie dazu hätte aufbringen können, war
offenkundig. Die Art, wie sie
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