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Muscheln für Mutti: Roman (German Edition)

Muscheln für Mutti: Roman (German Edition)

Titel: Muscheln für Mutti: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Dörr
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mitmachen …?«
    » … ja klar, und dann verdammt in alle Ewigkeit!«
    Kurt haut seinem Freund eher großspurig als loyal auf die Schulter. » Walter, du Chauvi! Wir Männer können doch auch mal die Hausarbeit erledigen.«
    » Ruhe, jetzt wird’s interessant …«, hakt seine Mechthild ein.
    Alle lachen. Okay, die Stimmung ist gut, da setze ich doch gleich noch einen drauf. » Is doch wahr, obwohl Mutti dabei ist, kümmere ich mich selbst um meine Schmutzwäsche …« Kleine Kunstpause, Spannung aufbauen. » … die gebe ich nämlich gleich an der Rezeption in die Reinigung!« Jetzt lachen nur noch die Männer, die Frauen schauen mich dagegen kollektiv grimmig an.
    Mutti reagiert am schnellsten – indem sie mich mit strenger Stimme zurechtweist: » Andi, ab aufs Zimmer!«
    Nun, da wollte ich ja eh hin. Ich zerre das Gepäck durch die Tür und drehe erst mal die Klimaanlage runter. So kühl muss die ja nun auch nicht eingestellt sein.
    » Mutti, Contenance bitte.« Muffig knalle ich meine Tasche aufs Bett. » Sonst werde ich noch für ein Muttersöhnchen gehalten.«
    » Schon gut, mein Junge. Das Zimmer ist ja kein Laufstall, du darfst es also gerne verlassen.«
    » Ja wie, willst du mich jetzt etwa rausschmeißen?«
    Rein ins Zimmer, raus aus dem Zimmer, Mutti ist so unentschlossen wie alle Frauen.
    » Wer weiß, es könnte doch sein, dass ich wilden Sex haben will.«
    » Was? Du meinst … äh … also, um in deiner Sprache zu reden … ein amouröses Rendezvous?«
    » Nein, ich meine wilden Sex.«
    » Na, doch kein Stubenarrest?« Das Grinsen auf Janas Gesicht ist so breit wie bei einem Smiley, als ich in Badehose zum Hotelpool schreite. Jedenfalls hoffe ich, dass es wie »schreiten« wirkt. Meistens gelingt mir nur dackeln, holpern oder stolpern. Ich sollte also vorsichtshalber ablenken.
    » Ist gerade spannend«, sage ich und halte kurz meinen Krimi hoch.
    Da liegt sie also bereits, ganz alleine, im knappen Bikini. Was für eine … doch, ja … sexy Figur. Mit den Rundungen an den dafür vorgesehenen Stellen.
    » Hammer.« Ich kriege Phantasien, die nicht stubenrein sind.
    » So gut?« Jana rollt sich auf die Seite, sie liegt nun da wie eine Meerjungfrau.
    » Genau, äh, starke Story und so.«
    Was für ein knackiger Bauch, solche mag ich besonders. Bäuche können viel erotischer sein als andere weibliche Körperpartien, die sonst ein anerkennendes »Geil!« bei Männern hervorrufen.
    » Du liest also gerne?« Sie nickt meinem Buch zu.
    Mist, Poolnudel-Alarm! Jana erregt mich, das macht sie doch extra. Oh gut, ich habe mein Handtuch am Mann. Unterhalb der Gürtellinie, da liegt doch eigentlich nicht mehr meine Chefetage. Wie erkläre ich ihr jetzt nur, dass meine Konzentration gerade nicht Schritt halten kann? Das würde sie als Frau sowieso nicht verstehen.
    » Nordpol! Oder Antarktis. Warste da schon mal? Soll ja echt kalt sein, eiskalt. Bibber, bibber.« Gut, es funktioniert und kühlt meinen Unterleib zum Glück etwas runter.
    » Andi, bist du okay?« Sie hält eine Hand an die Stirn, um nicht von der Sonne geblendet zu werden. Dabei hat sie sich geräkelt, ganz leicht nur, unmerklich, aber dennoch geräkelt. Kleine Schweißtropfen rinnen ihr von der Brustwölbung ins Bauchtal. Au weia, mein Kopf muss ganz schnell wieder das Kommando übernehmen.
    » Völlig okay.« Ich sollte endlich lesen!
    Ein Moment flirrender Stille zwischen uns. Wie löse ich nur meinen Blick von ihr? » Öhm, ich hol uns mal zwei Drinks.«
    Jana neigt den Kopf leicht zur Seite. » Oh, gute Idee. Hier, nimm mein Portemonnaie, ich geb einen aus.«
    » Musst du nicht.« Ich habe doch selber Geld dabei.
    » Ich weiß, will ich aber.«
    Weil nichts los ist, bekomme ich fix zwei Fruchtcocktails auf die Bambustheke serviert. Die drei Minuten an der Bar sind eine gute Ablenkung, ich warte ab, bis die Erektions-Ebbe einsetzt.
    Puh, na endlich. Entspannt gehe ich zu den Liegen zurück.
    » Danke und Prost«, sage ich und setze mich.
    » Zum Wohl.« Jana hebt ihr Glas leicht an.
    Auf einmal lärmt es hinter uns. Oha, Aufmarsch der Aliens.
    » Du im Bikini? Mutig.« Kristins Ironie ist unschlagbar.
    » Meinst du, weil ich zu dick bin?« Bedröppelt schaut Antje an sich herunter.
    » Unter Sumo-Ringern geht’s!« Kristin lacht lapidar, dann wird sie auf uns aufmerksam.
    » Hey Jana, hey Bruder! Der Pool ist kühl, ne?«
    Schwestern-Hinterhalt muss jetzt echt nicht sein.
    » War noch nicht drin«, antwortet Jana.
    » Wir joggen zum Meer!

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