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Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition)

Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition)

Titel: Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Falke
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übersehen. Ich schloss das Visier meines Helmes, aktivierte die Lokale Kommunikation und rief Jennifer auf einem offenen Kanal.
    »Was siehst du?«, fragte sie.
    Ich spähte über den Lauf meiner Waffe in die Tiefe. »Sechs schwitzende Sineser, die ihren Kommandanten verfluchen«, entgegnete ich lachend. »Sag’ wann du soweit bist.«
    Ich hielt den anrückenden Trupp im Auge und lauschte gleichzeitig auf die Geräusche, die aus meinem Rücken herandrangen. Unten kam Bewegung in das Häuflein. Sie hatten irgendwelche Meldungen auf ihren Instrumenten, über die sie sich tuschelnd zusammenbeugten. Scheinbar wurden sie auch von ihrem Schiff gerufen, denn sie spähten aufgeregt zwischen diesem und unserer Höhle hin und her. Man hatte uns geortet. Jetzt konnte der Tanz beginnen. Ich trat in das volle Sonnenlicht und gab mich zu erkennen. Einem Offizier der Union sollte niemand vorwerfen, er habe einen Gegner aus dem Hinterhalt erschossen.
    »Wir sind enttarnt«, sagte ich.
    Die Sineser zeigten auf mich. Sie sahen sich nach einer Deckung um. Ihr Haufen geriet in Unordnung. Einige wollten zum Angriff übergehen, während andere einen Schutz suchten. Ich gab einige Salven ab und streckte zwei von ihnen nieder. Die anderen erwiderten das Feuer, aber sie schienen nur leichte Waffen zu haben, die mir nicht gefährlich werden konnten. Aus der Deckung des Felsblocks schickte ich einen Feuerstoß nach dem anderen hinunter. Ich traf einen dritten, während ein anderer ebenfalls einen großen Stein fand, hinter dem er sich verschanzen konnte. Er brachte einen Feldwerfer in Stellung, den er auf mich abbrannte. Der Energiestrahl schlug über mir in die Felswand und löste einen Steinschlag aus. Ein zweiter Strahl detonierte vor mir auf dem steilen gerölldurchsetzten Hang und ließ eine Fontäne von Sand und Felsklumpen aufsteigen, die prasselnd auf mich zurückstürzte. Es wurde Zeit, dass ich mich zurückzog.
    »Jennifer«, rief ich fragend in die Kommunikation. »Wie lange brauchst du noch?«
    Es knisterte und krachte in der Leitung. Die schweren Werferstöße, die der Sineser pausenlos auf mich abgab, störten die Verbindung. Ich versuchte ihn in Schach zu halten. Rückwärts gehend, ununterbrochen aus beiden Waffen feuernd, zog ich mich in den Höhleneingang zurück. Jennifer kam noch immer nicht. Rechts und links, über und unter mir schlugen die Garben in das Felsmassiv, das in den Fugen ächzte. Indem ich mich auf den Rhythmus des gegnerischen Feuers einstellte, gelang es mir, meine Gegenwehr effizienter zu gestalten. Ich traf den vierten und fünften Sineser. Nur der mit dem Feldwerfer hielt sich noch verbissen. Aus dem Augenwinkel sah ich etwas, was mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Das Schiff draußen in der Ebene schwenkte seinen Geschützturm und nahm uns ins Visier.
    »Liebling«, schrie ich in meinen Helm. »Es wäre jetzt angenehm, von hier zu verschwinden!«
    Der Kreuzer griff noch nicht in das Gefecht ein, aber der Infanterist mit seinem verfluchten Werfer machte mir genug zu schaffen. Ich hielt mich im Höhleneingang verschanzt und feuerte, was die beiden Pistolen hergaben. Und dann geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Während der verschanzte Sineser eine Salve nach der anderen auf mich abgab und der Richtkanonier des Schiffes in aller Seelenruhe seine vier Zwillingsläufe hochkurbelte, tauchte aus dem Nichts ein viersitziger Scooter auf. Er musste abseits in der Ebene unterwegs gewesen und vom Leitstand des Zerstörers hierher beordert worden sein. Mit heulendem Generator kam er direkt auf mich zugeschossen. In blinder Panik ergriff ich die Flucht. Ich gab noch einige ungezielte Schüsse nach hinten ab. Einer davon traf den Scooter in der Luft. Das Gefährt taumelte und überschlug sich. Die Besatzung purzelte heraus. Zwei Mann stürzten in die Tiefe, während die anderen unmittelbar vor dem Höhleneingang zum Stehen kamen. Mit einem kurzen knurrenden Schütteln berappelten sie sich und eröffneten das Feuer. Ich lief tiefer in die Höhle hinein und versuchte sie durch wilde Salven in Schach zu halten. Dabei schrie ich aus Leibeskräften nach Jennifer.
    Plötzlich war das Shuttle vor mir in dem engen schlauchartigen Gang, den es beinahe ganz ausfüllte. Jennifer saß am Steuer und dirigierte das Schiff zentimeterweise durch den schmalen Schacht. Sie konnte hier nicht schneller fliegen. Aber sie machte mir mit wedelnden Handbewegungen Zeichen, aus der Schusslinie zu gehen. Ich sprang zur

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