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Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition)

Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition)

Titel: Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Falke
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Sie das nicht als Zurücksetzung empfinden, sondern als Herausforderung.«
    Ich versuchte in den etwa zwei Dutzend Gesichtern zu lesen, die mir abwartend und mit erkennbarer Reserviertheit entgegenblickten.
    »Ich weiß«, sagte ich laut, dass meine Worte in der Halle ein leichtes Echo hervorriefen, »ich weiß, dass viele von euch dieses Kommando als Strafversetzung aufgefasst haben. Ihr kommt euch vor, als würde man euch am Arsch der Welt zurücklassen. Unter der Hand macht sogar das Wort vom Himmelfahrtskommando die Runde!«
    Einige Mienen verzogen sich zu Grimassen des Ertapptseins. Ein dunkles Raunen lief durch die kleine Einheit. Eine gewisse Bewegung ließ die Leute schwanken, als sie sich gegenseitig anstießen und sich grobe Bemerkungen zuflüsterten. Aber ich sah auch Zeichen der Zustimmung.
    »Ich kann euch nur sagen«, fuhr ich fort, »dass dem nicht so ist. Die gesamten Ressourcen der MARQUIS DE LAPLACE, vertreten durch das Kleine Drohnendeck stehen euch zur Verfügung. Ein ENTHYMESIS-Explorer aus meiner eigenen Flotte, die Endurance, ist abkommandiert, sich im Orbit bereitzuhalten. Ihr seid also alles andere als abgeschnitten.«
    Ich ließ wieder eine Pause entstehen, um die Reaktionen zu beobachten. Noch überwog das Murren, aber es deutete sich schon der Umschwung an, an dem man sich der eigenen Unzufriedenheit genieren würde. Man musste die Leute bei der Ehre packen und ihren sportlichen Ehrgeiz wecken.
    »Nicht zuletzt«, holte ich den letzten Trumpf aus dem Ärmel, »wird der Leiter des Sondenprogramms selbst mit euch auf diesem Planeten bleiben und die Fortschritte persönlich überwachen. Die meisten von euch kennen ihn bereits. Es handelt sich um WO Reynolds, mit dem mich selbst eine mehr als zwanzigjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit verbindet.«
    Einzelne Hurra-Rufe wurden laut. Ein dünner Applaus brach sich Bahn. Reynolds nickte linkisch zu der Einheit hin. Jennifer warf mir einen warnenden Blick zu.
    Ich schöpfte Atem und wartete ab, bis die Unruhe sich gelegt hatte. Solange sah ich vor mich auf den Boden, eine hellblaue Elastilfolie, die den steinigen Untergrund durchscheinen ließ. Als es ganz still geworden war, blickte ich wieder auf. Ich sprach jetzt so leise, dass ich gerade noch sicher sein konnte, auch in den hinteren Reihen verstanden zu werden.
    »In der Wüste von Nevada«, sagte ich, »wurden einst Männer und Frauen ausgesetzt, die dort in äußerster Verlassenheit und bei strengster Geheimhaltung arbeiten mussten. Sie entbehrten aller Annehmlichkeiten der Zivilisation und arbeiteten an einem Projekt, dessen Realisierung von vielen als unmöglich angesehen wurde. Aber sie rauften sich zusammen. Die brillantesten Wissenschaftler ihrer Zeit waren unter ihnen. Und sie waren erfolgreich. Ihr Projekt hörte auf den Namen Manhattan-Projekt, und ihr Leiter war eine gewisser Robert Oppenheimer.«
    Es war totenstill. Selbst die Mitglieder meiner Crew hörten mir gebannt zu.
    »Sie, WO Reynolds, haben das Zeug dazu, ein neuer Oppenheimer zu werden! Wenn irgendjemand, dann Sie, wenn irgendwo, dann hier, wenn mit irgendeiner Unterstützung, dann mit diesem Team!«
    »Bravo!«, rief Lambert dazwischen und klatschte demonstrativ zu Reynolds hin Applaus.
    »Die gesamte Besatzung der MARQUIS DE LAPLACE schaut auf euch«, wandte ich mich wieder an die Allgemeinheit. »Die Union schaut auf euch. Die Menschheit schaut auf euch!«
    Jetzt brach Jubel aus. Die Leute lachten und johlten und schwenkten ihre Masken in der Luft. Ich ging zu Reynolds, drückte ihm die Hand und wünschte ihm Alles Gute. Er salutierte förmlich. Ich klopfte ihm auf die Schulter und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. Der Captain stand plötzlich vor mir.
    »Ich danke Ihnen, Sir«, sagte er mit glühenden Wangen. »Das wird die Leute aufbauen.«
    Ich nickte und ließ ihn wegtreten.
    »Kann ich noch irgendetwas für Sie tun?«, fragte er sichtlich bewegt. »Möchten Sie im Casino mit uns zu Mittag essen?«
    »Ist schon gut«, gab ich zurück. »Aber wir müssen zurück. Die MARQUIS DE LAPLACE wird noch heute in einen neuen Quadranten verlegt.«
    »Verstehe«, gab er zackig zurück. »Dann erlauben Sie, dass ich Sie zu Ihrem Schiff eskortiere.«
    Das konnte ihm niemand verwehren. Reynolds deutete an, dass er nicht mehr mit hinauskommen wolle. Er wollte sich direkt an die Arbeit machen. Jennifer und Lambert schlossen ihn in die Arme und verabschiedeten sich von ihm. Beide hatten Tränen in den Augen. Dann legten wir die

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