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Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition)

Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition)

Titel: Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Falke
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Masken an und duckten uns durch die Schleusenkammer ins Freie. Der Captain und einige seiner Leute begleiteten uns zur ENTHYMESIS, die wie ein riesiger schwarzer Scarabäus im gleißenden Sand stand.
    Auf der Brücke ließ ich Jennifer und Lambert antreten. Nachdem sie widerwillig Formation gebildet hatten, rief ich Taylor, ließ ihn Haltung annehmen und überreichte ihm die Ernennungsurkunde zum WO des Explorers ENTHYMESIS. Er strahlte über beide Ohren und ließ meine Hand überhaupt nicht mehr los. Als auch das geregelt war, fiel ich in den gravimetrischen Sessel des Kommandanten.
    »Okay«, sagte ich zu Jennifer, »das war’s. Bring’ uns von hier fort!«
    Die beiden Pilotinnen nahmen ihre Plätze ein. Als die Triebwerke gezündet wurden, stiegen riesige Vorhänge aus glitzerndem Staub rings um uns auf und das Camp verschwand hinter Massen wirbelnden Sandes. Dann hoben wir ab und stiegen rasch höher. Die grelle Lichtflut der Atmosphäre fiel zurück, und wir schwebten in die wohltuende Dunkelheit des Kosmos hinauf. Niemand sprach ein Wort. Selbst Jennifer und Lambert verzichten auf die sonst üblichen Absprachen, sondern handelten schweigsam und routiniert. Dann tauchte das Drohnendeck vor uns auf, das im irrwitzigen Glanz der weißen Sonne dahing. Indem wir darüber hinwegsetzten, schob sich die MARQUIS DE LAPLACE in den Blick. Obwohl eines Segmentes beraubt, bot sie immer noch einen beeindruckenden Anblick. Ihre silbernen Flächen spiegelten und funkelten. Winzige Details, die nur dem Fachmann auffielen, wiesen darauf hin, dass sie unmittelbar vor einem größeren Sprung stand. So waren die DeepSpace-Sensoren bis zum Anschlag ausgefahren. Die Warnlichter am Reaktorblock, die Shuttles und Drohnen anwiesen, die hinteren drei Segmente des Schiffes weiträumig zu umfliegen, zeigten an, dass das Haupttriebwerk hochgefahren wurde. Es waren auch keine kleineren Fahrzeuge mehr unterwegs. Der Verkehr zwischen dem Mutterschiff und dem Kleinen Drohnendeck war eingestellt. An dem ausgekoppelten Segment waren sämtliche Hangartore geschlossen. Die MARQUIS DE LAPLACE trieb in Seitwärtsbewegung langsam von der ausgesetzten Kolonie fort, um den Sicherheitsabstand für den bevorstehenden Sprung zu vergrößern. Auch am Großen Drohnendeck waren alle Schotte geschlossen bis auf das eine, in das wir in wenigen Augenblicken einschweben würden.
    Die Stimmung auf der Brücke war jetzt wieder so eisig wie während des Hinfluges. Das Schweigen meiner Crew erlangte haptische Präsenz. Man hätte kleine Würfel herausschneiden und zum Kühlen des abendlichen Whiskys verwenden können. Kurz bevor wir in den Hangar einflogen, seufzte Lambert in ihrer theatralischen Art auf.
    »Ob wir ihn jemals wiedersehen?«
    Dann glitten wir in den Bauch des Mutterschiffes hinein und die Hangartore schlossen sich hinter uns.
     
     
     
     

Kapitel 3. Die Dunkelwolke
     
    Eschata III war ein großer dunkelroter Gasplanet, der, von purpurfarbenen Wolkenstreifen gebändert, gemächlich seine Bahn zog. Sein Zentralstern war ein Roter Zwerg, der nur ein schwaches, blutiges Licht aussandte, das die intensiven Töne des Planeten noch verstärkte. Eine düstere, unstoffliche Welt wie ein Interieur aus schwerem Brokat und Samt, das im denkbar größten Kontrast zu der steinernen Helle von Eschata I stand. Wir setzten hier Segment VIII aus, in dem ein Großteil der Fermentoren und Syntheseaggregate untergebracht war. Die Aufgabe dieser Kolonie würde es sein, Wasserstoff aus den oberen Atmosphäreschichten des roten Riesen zu filtern, es zu Plasma anzureichern und davon Depots von jeweils einer Million Tonnen anzulegen. Diese sollten an festen Plätzen des Systems stationiert werden. Einige der Tanks würden auch mit selbststeuernden Ionentriebwerken vom Typus Lambda ausgestattet werden, die eine zügige Verlegung innerhalb mittlerer Radien gestatten würde. Falls Reynolds Sondenprogramm erfolgreich verlaufen sollte, konnten die Depots entsprechend aufgerüstet werden. Das bereitgestellte Plasma würde dann in nahezu unbegrenzter Menge und Reichweite auf Abruf bereitstehen.
    Die Einheit umfasste kaum mehr als fünfzig Mann. Die Gewinnung, Reinigung, Aufbereitung und Abfüllung des Plasmas erfolgte automatisch, sodass sogar eine noch kleinere Mannschaft genügt hätte. Aber wir hatten Bedenken, was die psychosoziale Stabilität einer solchen Gemeinde anging, die über Jahre hinweg auf sich gestellt sein würde.
     
    Eschata IV und V, die wir in den

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