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Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition)

Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition)

Titel: Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Falke
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wimmerte Lambert.
    »Nirgends«, sagte Jennifer leise. »Gestrandet im Nirgendwo ...«
    Ich spürte, wie mir das Blut in den Kopf stieg und meine Gesichtshaut zu brennen begann.
    »Statt melodramatische Statements abzugeben«, knurrte ich drohend, »könntest du lieber Meldung machen!«
    »Frank«, wiederholte sie. »Du hast es doch gehört ...«
    Sie hatte sich umgedreht und sah mich an. Mühsame Beherrschung zuckte in ihrem Gesicht. Ich bemerkte, dass ihre Augen flackerten. Reflexe wie von zerborstenem Eis glitzerten darin.
    »Und damit gibst du dich zufrieden?«, polterte ich los.
    Jennifer war blass geworden. Sie kämpfte für einige Sekunden mit sich, in denen ihre Hände zu zittern begannen. Dann knallte sie wieder die Fäuste auf die Konsole. Es geschah mit solcher Kraft, dass sie davon aus dem Sitz gehoben wurde. Sie straffte sich, richtete sich ruckhaft auf und schleuderte ihr Haar aus dem Gesicht.
    »Du schreist mich nicht an!«, zischte sie mit aufeinander gepressten Zähnen. »Du nicht!« Damit wirbelte sie herum und stapfte in Richtung Messe davon.
    »Major Ash«, tobte ich. »Wie können Sie es wagen, Ihren Platz zu verlassen?!«
    Im Durchgang zur Messe blieb sie stehen, wandte sich in aufreizender Langsamkeit um und fixierte mich mit Augen, aus den die Strahlenbündel einer Handfeuerwaffe blitzten.
    »Ach ja?«, sagte sie in ätzender Herablassung.
    Die Silben troffen wie Speichel von ihren verzerrten Lippen. Sie schien sie mir vor die Füße zu spucken. Schließlich wies sie mir die Schulter und verschwand im Gang zur Messe. Ich blieb vernichtet auf der Brücke zurück.
    Indem ich die Augen schloss und einige Male tief durchatmete, brachte ich mich wieder zur Besinnung.
    »Lambert«, sagte ich heiser.
    »Nach allem, was ich sagen kann, Sir«, sprudelte sie pflichteifrig hervor, »haben wir den Sprung gemäß der programmierten Zieldaten durchgeführt und abgeschlossen. Wir sind dort, wo wir hinwollten.« Sie warf mir einen ängstlichen Blick zu. »Mehr kann ich wirklich nicht sagen, Commander. Eine unmittelbare Gefährdung scheint nicht zu bestehen.«
    Ich winkte ab.
    »Ist gut, Lambert«, nickte ich. »Danke.« Plötzlich fühlte ich mich sehr müde. »Taylor?«
    »Keine externen Daten«, meldete unser frischgebackener WO, der nun wahrlich eine angemessene Feuertaufe zu bestehen hatte.
    »Gar keine?«, hakte ich nach.
    Er sah von seiner Konsole auf. »Überhaupt keine«, sagte er. »Das macht mich auch stutzig, Sir. Das Deepfield registriert absolut keine Radarechos.« Und indem er auf seinem Bedienplatz herumschaltete, setzte er hinzu: »Entweder wir sind in einem Vakuum, das noch wesentlich reiner ist als im intergalaktischen Raum.«
    Er stockte. Ich ging an die Backbordseite und spähte aus dem Fenster. Es war, als wäre man blind.
    »Oder?«, fragte ich mechanisch, als er seinen Satz nicht weiterführte.
    »Oder wir sind von einer völlig neuartigen und unbekannten Form von Materie umgeben.«
    »Eine konventionellere Erklärung haben Sie nicht?«, fragte ich.
    Er sah mich hilflos an. In diesem Augenblick erschien Jennifer wieder.
    »Reynolds hätte schon längst eine griffige Hypothese formuliert«, sagte sie. Sie lehnte im Durchgang und nippte an einem Becher aus selbsterhitzendem Elastil. Ihre zur Schau getragene Lässigkeit war eine einzige Provokation.
    »Jetzt gehen Sie wirklich zu weit, Major«, meldete sich Lambert zu Wort.
    Ich hatte gerade bei mir beschlossen, auf Jennifers Verhalten nicht näher einzugehen, als die Zweite Pilotin von sich aus aufbrauste und den neuen WO in Schutz nahm.
    »Taylor hat nicht mehr Informationen als Sie und ich. Lassen Sie ihn aus dem Spiel!«
    Jennifer warf einen amüsierten Blick zwischen ihrer Stellvertreterin und Reynolds Nachfolger hin und her. Dann schlenderte sie quer über die Brücke und nahm in demonstrativer Coolness ihren Platz wieder ein.
    »Sie brauchen ihn nicht in Schutz nehmen«, flötete sie, ohne die neben ihr Sitzende anzusehen. »Kann er nicht für sich selber sprechen?«
    Ich fing einen panischen Blick Taylors auf und machte ihm ein Zeichen, die Sache auf sich beruhen zu lassen.
    »Was schlägst du denn vor?«, fragte ich, um sie in die Defensive zu drängen. »Bis jetzt habe ich von dir auch noch nichts Konstruktives gehört.«
    Sie musterte mich im Spiegelbild der Frontscheibe mit unnachahmlicher Herablassung.
    »Ich bin nur Pilotin«, säuselte sie, »keine Kommandantin. Ich befolge Befehle und erlasse sie nicht.«
    Ich blieb

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