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Mutter bei die Fische

Mutter bei die Fische

Titel: Mutter bei die Fische Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Matisek
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ohne den derzeit angesagten Teenie-Sex-Appeal von Robert Pattinson.
    Schmerz war für Falk ohnehin zweitrangig gewesen. Er verspürte im Moment nur Glück. Gina wollte ihn heiraten, das war alles, was zählte. Sie würden sich eine gemeinsame Zukunft aufbauen, wie und wo auch immer. Das waren im Moment Details, die Falk für völlig nebensächlich hielt. Er hatte am Sonntag vom Strand aus mehrmals mit seiner Liebsten in Berlin telefoniert, die in Tränen aufgelöst gewesen war und ihm immer wieder versicherte, wie sehr sie ihn liebte. Über Ginas seit neuestem aufgetauchten Hang zur Hysterie wollte Falk sich lieber keine Gedanken machen.
    Â»Sagen Sie bloß, waren Sie auch an der Prügelei in der Bar von Ole Reents beteiligt?«
    Â»Wonach sieht’s denn aus?«, gab Falk zurück.
    Der Apotheker legte die Salben und Mittelchen auf den Tresen und gab die Preise in die Kasse ein. Er lachte. »Soll ja hoch hergegangen sein, wie man hört.«
    Falk grinste. »Ich konnte mich rechtzeitig durch K.o. retten.«
    Â»Siebzehn fünfzig.« Der Apotheker wiegte bedenklich den Kopf. »Andere sind nicht so glimpflich davongekommen.«
    Â»Ach ja?« Falk wurde neugierig.
    Â»Der Herr Limpinsel«, konkretisierte der Mann im weißen Kittel, »wie man hört, musste in eine Klinik aufs Festland gebracht werden. Hubert hat selbst dafür gesorgt.«
    Â»Oje, hat Ole ihn so schlimm erwischt?« Falk dachte an den Schwung, mit dem Gernot Limpinsel von Ole Reents durch die Tür befördert worden war. Dagegen war der Rums von Berties Hinterkopf auf Falks Nase wie eine leichte Berührung mit der Fingerspitze gewesen.
    Â»Kieferbruch«, klärte der Apotheker Falk düster auf. »Das ist natürlich ganz tragisch für die Dreharbeiten.«
    Das wagte Falk zu bezweifeln, schließlich spielte Gernot ja nicht mit, er coachte die Schauspieler lediglich, machte Sprechtraining und solche Sachen.
    Â»Die eine Schauspielerin, Jasemina oder wie die heißt, hat nämlich noch an Ort und Stelle einen Nervenzusammenbruch bekommen.« Jetzt hob der Apotheker, der offensichtlich nicht gerne als Plaudertasche dastehen wollte, unschuldig beide Hände. »Habe ich von meiner Frau gehört. Die hat es von Thea. Aber ob es stimmt, weiß ich natürlich nicht.«
    Und mir kann es herzlich egal sein, dachte Falk bei sich. Ich heirate nämlich! Aber er schwieg, zahlte und verließ freundlich grüßend die Apotheke. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße lag die Sparkasse, und Falk musste dort hinüber, um Geld abzuheben.
    Er würde gleich noch in die Kurverwaltung gehen und seinen beziehungsweise Maritas verwaisten Schreibtisch abarbeiten. Viel lag nicht an, auch die Anrufe, die er in seiner Funktion als Tourismusmanager bekam, waren nicht der Rede wert. In der Regel waren es Firmen, die sich nach den Möglichkeiten erkundigten, auf der Insel Seminare und »Incentives« abzuhalten, oder aber Eventmanager auf der Suche nach der passenden »Location« für ihre Super-Mega-Hyper-Ü-30-Single-Beach-Party. Derartige Ansinnen lehnte Falk in Absprache mit Jörn generell ab. Dafür war Heisterhoog nicht die geeignete Insel, da waren sich alle Insulaner – mit Ausnahme der von Boisterns – einig. Sie wollten nicht zum Nordsee-Ballermann werden.
    Falk verstaute sein Geld in der Brieftasche und wandte sich zum Gehen. Doch dann blieb sein Blick an den Immobilienangeboten hängen. Nur mal gucken, dachte er, rein interessemäßig. Es waren vier Angebote, immerhin. Bei zwei davon handelte es sich um Einzimmerapartments mit Kochnische für einen völlig überzogenen Preis. Das dritte war eine historische Mühle, wunderschön, aber mit einem großen Makel: Sie lag auf der Nachbarinsel. Bei dem vierten Angebot handelte es sich um eine heruntergekommene Frühstückspension, sehr schön am Watt gelegen, aber neben der Million, die das Objekt kosten würde, hätte man noch einige Hunderttausend reinstecken müssen, um es auf Vordermann zu bringen. Falk seufzte. Niemals würde er mit seiner Strandkorbvermietung so viel verdienen, dass er sich auf der Insel mit Gina würde niederlassen können. Denn seine Kate war auf Dauer viel zu klein für zwei. Oder mehr. Falls Gina das überhaupt wollte. Momentan hörte sich alles an nach: Heiraten ja, aber du ziehst nach Berlin.
    Falk wollte die Sparkasse gerade

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