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Mutter des Monats

Mutter des Monats

Titel: Mutter des Monats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gill Hornby
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Eingangstür.
    Auch sie hatte offenbar geweint. »Aha. Sie haben es also schon gehört. Dem Rektor wäre sehr daran gelegen, die Angelegenheit in der Schule so behutsam wie möglich zu behandeln. Also hat er mich gebeten zu fragen, ob Mrs …«
    Sie hielt inne, um die Brille aufzusetzen und den Namen auf ihrem Notizblock zu entziffern. Ihre Hand zitterte. Die Gruppe hielt den Atem an. Georgina ballte die Hände zu Fäusten. Bea hatte die Finger schon aufs Geländer der Eingangstreppe gelegt, als kämpfte sie in den Fluten um ihr Leben und Mrs Black hielte den Rettungsring.
    »… Spencer? Ja, vielleicht könnte Melissa Spencer den Angehörigen in dieser schweren Zeit mit ihrem professionellen Sachverstand zur Seite stehen?«

Zweites Trimester

Erster Schultag
8.45 Uhr: Vor Schulbeginn
    »Euch allen ein frohes neues Jahr!« Es dämmerte, aber der Tag hatte noch keine Konturen angenommen. Rachels Atem gefror im eiskalten Morgengrauen.
    »Danke. Aber weißt du was?« Heather kaute kopfschüttelnd auf der Unterlippe herum, während sie versuchte, mit Rachel Schritt zu halten. »Ich glaube, dieses Jahr wird gar nicht froh.«
    »Na prima! Weiter so! Hast du schon mal über eine Karriere als Sonnenstrahl nachgedacht? Du hast echt Talent.«
    »Tschuldige. Tut mir leid. Frohes neues Jahr.«
    »Schon besser. Das habe ich nämlich verdient, nachdem das letzte Jahr so beschissen war.«
    Poppy und Maisie hielten sich an den Händen und hüpften vorneweg. Wie schön für sie, dass sie so gut miteinander auskamen.
    »Jetzt mal im Ernst.« Rachel hakte sich bei Heather unter und schlug einen freundlicheren Ton an. »Erzähl mir von deinen Problemen, und wir schauen, welche wir auf dem Weg zur Schule lösen können.«
    »Rachel, du bist einfach super. Sind Freunde nicht das Beste, was es gibt? Ich habe dich in den Ferien vermisst. Jetzt geht es mir schon viel besser.«
    Heather war natürlich eine alte Heulsuse, völlig klar. Jammerlappen. Triefnase. Rachel machte sich langsam Sorgen, weil sie sich immer öfter gegenseitig Trost spendeten. Aber die Ferien waren echt die Hölle gewesen, oder zumindest fast. Ihr erstes Weihnachtsfest nach Chris hatte aus einem hektischen Mittagessen, einer tränenreichen Übergabe der Kinder und einem freudlosen, spielzeuglosen, schier endlosen Nachmittag mit Mum auf dem Sofa und der Queen im Fernsehen bestanden – schwierig, die beiden auseinanderzuhalten. Doch sie hatte durchgehalten. Dann die vielen todlangweiligen Tage zwischen den Jahren: Josh auf Klassenfahrt, Poppy mit einer fürchterlichen Erkältung im Bett … Es war wirklich gut, dass die Schule losging.
    »Gut, dann schieße ich mal los.« Heather atmete tief durch. »Erstens: Bea hat mir gestern Abend eine SMS geschickt, in der stand ›Morgen Sport. Langsamer Einstieg. Mit dem Hund Gassi gehen‹, dann ein x und ein Smiley.«
    »Okay. Eine Frage: Hast du sonst noch Probleme? Weil …«, Rachel schlug die Hände vors Gesicht und schüttelte sich, »… ich bin nicht sicher, ob ich noch mehr ertragen kann.«
    » ICH HABE KEINEN HUND !«, rief Heather. »Ich wollte immer einen haben, immer schon, aber Guy ist allergisch dagegen, deshalb haben wir uns nie einen angeschafft, und jetzt schau, was wir davon haben.«
    »Gut, gut. Nur ruhig Blut. Wie ist unser Zeitplan? Neun Uhr? Also können wir keinen mehr kaufen. Wir könnten uns die senile Töle von The Old Stables mopsen, das liegt sogar auf dem Weg. Oder als absolute Notlösung: Warum nicht einfach ohne Hund mitgehen? Vielleicht ist es den anderen ja völlig egal?«
    Heathers Gesichtszüge entspannten sich. »Glaubst du, die anderen hätten nichts dagegen?«
    »Hey, vertrau mir. Sonst noch was?«
    »O je!« Heathers Miene hatte sich wieder verdunkelt. »Also, die Sache ist die, ich weiß zufällig, dass Bea übernächsten Freitag ihren vierzigsten Geburtstag feiert.«
    Stimmt, dachte Rachel. Genau. Letztes Jahr waren wir mit unseren Männern indisch essen gewesen. Bea hatte es so gewollt.
    »… und natürlich müssen wir alle was machen. Aber niemand hat was organisiert.«
    Oder doch, aber sie haben dich nicht eingeweiht. Mich offenbar auch nicht, dachte Rachel.
    »… soll ich es also jemandem erzählen? Colette vielleicht? Oder Tony? Ich kenne ihn ja. Vom Sehen. Oder sollte ich selbst was machen? Soll ich? Kann ich? Bin ich die Auserwählte? Die Organisatorin ?«
    Wäre Heather die einzige Überlebende eines Atomunglücks gewesen, dann vielleicht. Aber unter den gegebenen Umständen

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