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Mutter des Monats

Mutter des Monats

Titel: Mutter des Monats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gill Hornby
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Auktion. Mehr nicht. Kein Grund zur Aufregung.«
    Ach, wirklich? Georgina hoffte inständig, dass der Rektor sich in Zukunft anständig benahm, sonst bekäme er es mit ihr zu tun!
    Wieder öffnete sich die Tür. »Da seid ihr ja! Ich habe mich schon gefragt, wo ihr abgeblieben seid. Vor wem versteckt ihr euch denn?« Deborah marschierte ins Zimmer und ließ sich vor der Kommode nieder. »Der Nachtisch ist auch alle. Ich muss schon sagen, für meine fünfzehn Pfund habe ich herzlich wenig bekommen. Na ja, ich habe im Moment fast ein halbes Pfund zuviel auf den Rippen. Es kommt mir ganz gelegen, mal zu fasten.«
15.15 Uhr: Schulschluss
    Heather marschierte den Hügel hinab, Maisie an der einen und den kleinen Archie Stuart an der anderen Hand. Scarlett lief ein paar Schritte voraus und führte die kleine Gruppe an. Schade, dass Bea Heather ausgerechnet heute gebeten hatte, auf die Kinder aufzupassen. Seit Monaten hatte sie sich darauf gefreut, Maisie natürlich auch. Endlich war es so weit, aber gerade heute passte es irgendwie nicht. Sie hatte so viel um die Ohren.
    »Darf Poppy auch zum Abendbrot kommen?«, quengelte Maisie. »Wir spielen gerade dieses Spiel mit den Stofftieren.«
    »Sei nicht albern, Maisie.« Das hätte Heather gerade noch gefehlt – ein Problemkind. »Heute ist Scarlett da. Sie spielt bestimmt auch mit Stofftieren, oder, Scarlett?«
    »Tja, früher habe ich total gern mit Stofftieren gespielt.« Scarlett, die rückwärts lief, schmunzelte gerührt. »Dafür bin ich schon zu alt. Können wir nicht lieber auf Facebook gehen?«
    »Huch! Na, ich glaube nicht. Du bist doch erst zehn! Ich bin sicher, deine Mama hat was dagegen. Ihr könnt im Garten spielen.«
    Sie hatte nicht gefragt, wo Bea gerade war – sie war doch keine Stalkerin, meine Güte, Bea konnte schließlich tun, was sie wollte. Heather hatte sich den Schlamassel mit der Geburtstagsfeier heute noch mal durch den Kopf gehen lassen und war zu dem Schluss gelangt, dass es sich dabei ganz offensichtlich um ein Missverständnis gehandelt hatte, das zum größten Teil, wie immer, ihre Schuld gewesen war. Die ganze Geburtstagsdeko würde schon noch zu irgendwas gut sein. Irgendwann. Nur die Heliumballons nicht. Und die Torte auch nicht. Die riesige Torte.
    Heather öffnete die Haustür und stapelte Ranzen, Schuhe und Jacken zu ordentlichen kleinen Haufen. Ehrlich, schalt sie sich, du solltest die nächsten Stunden genießen, solange du es noch kannst. Weil das Leben von außen betrachtet ganz normal weiterlief. Aber bald würde Guy nach Hause kommen, und Maisie würde ins Bett gehen.
    Dann wäre der Zeitpunkt gekommen, ihm zu erzählen von ihrem … von dem, was sie entdeckt hatte. Ab da wäre alles anders. Weil es, das Ding, danach kein tief in ihrem Körper verborgenes Geheimnis mehr wäre. Nur sie allein wusste momentan, was sich irgendwo zwischen ihrer Angstzentrale und ihrer Fantasie versteckte. Wenn sie es erst Guy erzählt hätte, würde aus dem »es« etwas viel, viel Schrecklicheres: eine Tatsache.
    Die Mädchen verschwanden in Maisies Zimmer, und der kleine Archie setzte sich vor den Fernseher. Heather öffnete den Kühlschrank, um nachzusehen, was sie zum Abendessen anbieten könnte, fand aber nichts. Natürlich war es mittags bei ihr so voll geworden, dass sich einige Gäste an ihrem Kühlschrank zu schaffen gemacht und sich alles unter den Nagel gerissen hatten, was sie kriegen konnten, wie Aasfresser nach einem Atomkrieg. Das Mittagessen war wirklich was Besonderes gewesen – die bei Weitem erfolgreichste Veranstaltung der gesamten Aktion. Sie hatten ein absolutes Vermögen verdient. Heather versuchte, sich an alles zu erinnern, weil Guy sich bestimmt gleich nach dem Heimkommen danach erkundigen würde. Das würde die ernstere Unterhaltung über den … du-weißt-schon-was ein wenig hinauszögern. Das Traurige war, dass sie das Fest gar nicht richtig genossen hatte. Wirklich ärgerlich, weil ihr kleines Haus tatsächlich zwei Stunden lang das Zentrum des kleinen Universums von St. Ambrose gewesen war und nicht mehr dieser winzig kleine Satellit, der immer nur außen rum kreiste. So hatte sie sich nämlich die meiste Zeit gefühlt.
    Chicken Nuggets oder Fischstäbchen? Die Mädchen durften es sich aussuchen. Sie war schon fast an der Treppe, da hörte sie plötzlich ein Klicken im Esszimmer. Wer war das? Ach so, Scarlett am Computer auf dem Schreibtisch in der Ecke.
    »Hi!« Scarlett drehte sich um und schenkte Heather ein

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