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My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei

Titel: My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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umso besser schmeckt er mir«, erklärte ich ernsthaft und fragte mich, warum meine Knie, nein, meine Beine weich wurden, wo doch Emir den Arm um Nele gelegt hatte und ich seine Augen und somit die grünen Funken darin nicht sehen konnte. »Was’n das für ein komischer Tee?«, murmelte ich.
    Â»Tee?«, wiederholte Rosi, nahm mir die Tasse ab und kostete. »Das ist nicht der Tee!«, rief sie. »Nele, du hast Zippi Glühwein eingeschenkt!«
    Â»Tee oder Glühwein … was macht das schon.« Meine Ohren waren voll mit Watte. »W… Wer hat den Kleinen gefunden?«, erkundigte ich mich, wobei meine Stimme überhaupt nicht so klang, wie ich es gewohnt war.
    Gundi drückte mir ein Stück trockenes Brot in die Hand. »Zippi, stell den Becher weg, der Glühwein ist nichts für dich. Wir, Marta und ich, haben ihn gefunden. Nicht weit den Berg hinauf saß er auf einem Stein, der tapfere kleine Junge.«
    Â»Aaaber warum hat ihn sein Vater vvverloren? Hat er denn nicht gggerufen?«
    Emir und ich erfuhren, dass der Vater genau wie Emir und ich ausrutschte, ein Stück weit in die Tiefe sauste und von niederen Föhren und Gebüsch aufgehalten wurde. Zum Glück hatte er die Hand seines Kleinen losgelassen, somit rutschte er nicht mit dem Vater hangabwärts. Nicht auszudenken, was hätte geschehen können!
    Der Junge rührte sich nicht vom Fleck, allerdings fand ihn der Vater im dichten Hagel nicht mehr. Er rief natürlich nach ihm, der Junge schrie sich auch fast die Lunge aus dem Leib, aber in dem Toben hörte keiner vom anderen.
    Das machte Sinn. »Uuund wo ist jetzt der Vvater?«

    Â»Er zieht sich um. Neles Vater hat ihm was zum Wechseln gegeben.«
    Himmel, hatte ich weiche Knie! Ich setzte mich zu dem Kleinen und lehnte meinen Kopf an den Sessel.
    Der Junge beugte sich zu mir herunter. »Ist dir schlecht?«
    Â»Irgendwie schon.«
    Â»Macht nichts. Gleich kommt die Bergwacht. Dann kannst mit uns ins Tal fahren.«
    Na super! Als ob die Bergwacht das Summen in meinem Kopf abstellen und meine Beine gehfähig machen könnte! »Nele, dein Glühwein ist einsame Spitze«, sagte ich anerkennend. Plötzlich war alles so schön, plötzlich fand ich Nele wahnsinnig sympathisch, sie kochte den besten Glühwein der Welt und war mindestens so nett wie meine Marta.
    Die klatschte mir gerade einen nassen, sehr kalten Lappen an die Stirn. »Zippi, wie kann man nur so unvernünftig sein und Glühwein in sich hineinschütten, als wäre es Wasser vom Brunnen!«
    Â»E… es war Früchtetee. Weißt du was, Marta? Meine Füße waren eiszapfenkalt, aber schwups, hat sie Neles Glühwein-Tee warm gemacht. Ist doch toll, was?«
    Â»Du hast einen Schwips, Zippi!«
    Â»Ich hab’s doch nur gut gemeint, es war ein Versehen«, jammerte Nele gerade, da erschien die Bergwacht. Die Männer polterten ins Haus, berichteten, dass unten im Tal die Bäche über die Ufer getreten, jede Menge Bäume entwurzelt und viele Keller vollgelaufen seien und sie deshalb sofort die Vermissten einsammeln und zurückfahren müssten.
    Bis Neles Vater und Rosi ihnen die Sachlage erklärt hatten, blieb die Haustür offen stehen, was mich in Kombination mit kaltem Lappen und trockenem Brot wieder normal denken ließ und die Watte aus meinen Ohren entfernte. Der Abend
war wirklich empfindlich kalt und Zugluft ist absolut nichts für mich. Außerdem schämte ich mich. Wie konnte ich nur Früchtetee mit Glühwein verwechseln!
    Ich rappelte mich vom Boden hoch und zog meinen Anorak an. »Ich geh jetzt auch.«
    Sofort war Marta an meiner Seite. »Ich bin müde. Danke, nein, niemand muss uns begleiten. Wir finden den Weg allein.«
    Aber davon wollte Emir überhaupt nichts wissen. Er bestand darauf, mit uns bis zur Jägeralpe und dann gleich weiter bis zu seinem Schlafsack im Stadel zu gehen. Das beruhigte Rosi, Gundi und Yasmina, die sichs, Glühweinbecher in der Hand, vorm Kamin gemütlich machten.
    Vor der Jägeralpe küsste Marta ihre Fingerspitzen und legte den Kuss in Emirs Handfläche. »Den Gutenachtkuss gibst bitte meinem Franzl. Vergiss ihn nicht, hörst du?«
    Â»Ich vergesse ihn bestimmt nicht, Ehrenwort«, versicherte Emir feierlich. »Was ist mit dir, Zippi? Willst mir auch einen Kuss für Ignaz mitgeben?«
    Emir konnte manchmal so fies sein, dass ich ihn nur

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