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My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei

Titel: My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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das Königsschloss unterhielten, wie lange man warten müsse und dass man sich nicht mal ein Eis oder’ne Cola im Schlosshof besorgen könne. Den Rest könnt ihr euch denken; ich bin ja morgens immer durch die Klamm gegangen, um mir den Schwindel abzutrainieren. Da hab ich auf dem Parkplatz den Milchlaster gesehen. Das war’ne coole Mitfahrgelegenheit.«
    Â»Für die Hin- und Rückfahrt?«
    Â»Nur für die Hinfahrt. Aber die Rückfahrt hat auch immer einwandfrei funktioniert«, sagte Emir stolz. Ȇberhaupt war Neuschwanstein ein Glücksfall. Gleich beim ersten Besuch habe ich die Brücke über die Schlucht gesehen. Damit konnte ich zwei Fliegen mit einem Schlag erledigen. Zuerst habe ich jongliert …«
    Â»Im Schlosshof?«, erkundigte sich Franzl.
    Â»Da versuchte ich es, wurde aber sofort rausgeworfen«, antwortete Emir. »Ich stellte mich zwischen Parkplätze und Kartenschalter. Das war ein guter Ort, denn meistens müssen die Besucher ein, zwei Stunden warten, bis ihre Nummer aufgerufen wird.«
    Â»Und nach dem Jonglieren hast du dir auf der großen Brücke den Schwindel abgewöhnt? Mensch, Emir, wenn ich nicht absolut und für immer und ewig in Franzl verliebt wäre, würde
ich mich in dich verlieben«, sagte meine beste Freundin. »Du bist einfach toll!«
    Â»Marta!«
    Â»Jedenfalls hatte ich am Freitag genügend Geld für die Fahrkarte nach München und den Blumenstrauß. Ich stellte mir vor …«
    Â»Wusstest du, dass Zippi eine Karte geschrieben hat?«, erkundigte sich Marta. »Was wolltest du ihrer Mutter eigentlich sagen?«
    Â»Nur sagen?«, wiederholte Emir. »Ohne Zippis Mutter wäre ich nicht zurückgefahren!«
    So entschieden wie Emir das behauptete, glaubten wir ihm sofort.
    Â»Ich hätte ihr gesagt, ihre Tochter sei längst alt genug, um die Wahrheit zu erfahren.«
    Auch das glaubten wir Emir.
    Â»Alles hatte ich mir so toll ausgedacht! Und dann fährt Ignaz daher - und wer sitzt auf dem Rücksitz? Zippis Mutter. Damit war mein schöner Plan im Eimer. Alles umsonst!«
    Â»Bist ein toller Kumpel, Emir«, sagte Franzl. »Hast viel auf dich genommen.«
    Â»Du aber auch«, sagte Marta sofort. »Du bist mit drei Mausefallen im Rucksack …«
    Â»Schon gut«, wehrte Franzl bescheiden ab. »Wollten die beiden nicht noch ein bisschen knutschen? Komm, Marta, wir müssen los.«
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    Â 
    Als wir allein waren, schauten wir eine Weile lang die Dunkelheit an. »Ich kapier’s nicht«, flüsterte ich irgendwann mal. »Kommt meine Ma einfach auf die Jägeralpe. Das nach zwei Jahren … Es ist ein Wunder.« Ich legte meinen Kopf an Emirs Hemd, und auf einmal spürte ich, wie meine Tränendrüsen in
die Gänge kamen. Ich heulte, ohne traurig zu sein. Ich heulte, bis meine Tränendrüsen die Arbeit einstellen mussten, weil alles Wasser verbraucht war.
    Â»Besser?«, fragte Emir.
    Â»Viel besser.«
    Â»Gut.«
    Â»Ja.«
    Â»Zippi? Zippi, liebst du mich?«
    Â»Tausendpro.«
    Â»Ehrlich?«
    Â»Echt ehrlich.«
    Â»Weil ich um dich gekämpft habe?«
    Ãœber Emirs Frage dachte ich eine ganze Weile nach. »Weil ich in dich verliebt bin.«
    Â»Aber Ignaz?«
    Â»Kurzzeitig war ich in Ignaz verliebt«, gab ich zu. »Aber alles in allem war’s ein Irrtum. Du hast dich auch geirrt, gib’s zu, Emir.«
    Â»Mein Irrtum war kürzer als deiner.«
    Â»Und wenn schon … Jetzt sind beide Irrtümer zu Ende. Ist doch super. Oder?«
    Â»Zweitausendpro«, sagte Emir.
    Â»Weiß Nele von deinem Irrtum?«
    Emir seufzte.
    Â»Sag schon!«
    Â»Nnnicht so direkt«, stotterte er.
    Â»Dann wird’s aber Zeit!«
    Â»Zippi, jemandem zu sagen, dass man sich entliebt hat, ist nicht einfach.«
    Ich lachte kurz. »Weiß ich. Man fühlt sich absolut scheußlich. Aber da Nele sich als Cas’ Muse fühlt …«
    Â»Pah! Als seine Muse!« Jetzt lachte Emir. »Mensch, Zippi,
Nele liebt nur mich, sie küsst nur mich - ein Lover ist doch was ganz anderes als eine Muse für einen Dichter.«
    Â»Trotzdem«, drängte ich. »Sag’s ihr so schnell wie möglich. Bring’s hinter dich, dann geht es dir besser.«
    Â»Wenn du meinst?«
    Als wir zum Haus gingen, schimmerte Licht durchs Küchenfenster, was bewies, dass es schon reichlich spät

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