My Story - Streng geheim - Kein Kuss fuer Finn
Weniger Rosa und WeiÃ. Und definitiv mit Spinnweben und Fledermäusen!«
»Fledermäuse?« Ich begann zu lachen. »Du spinnst ja!«
»Na, hör mal!«, rief er in gespielter Empörung. »Immerhin tust du ja alles, um in der Schule als Braut aus der Gruft
anzukommen. Ich hätte gleich bei deiner rosa Schultasche misstrauisch werden sollen.«
»Ich hatte keine andere«, gab ich zu.
»Aber Spongebob ist bei euch Goth-Leuten ziemlich angesagt, oder?«, fragte er mit Blick auf meinen Stoff-Spongebob, der bei mir auf dem Bett saÃ. »Bringt Farbe in die Gruft.« Langsam kam er ins Zimmer, dabei sah er sich immer noch genau um. Ich war froh, dass ich gestern erst aufgeräumt hatte. Andernfalls wäre er vermutlich über irgendwelchen Kram gestolpert und hätte sich der Länge nach hingelegt.
Während er noch damit beschäftigt war, sein Erstaunen niederzukämpfen, stellte ich Teller und Gläser auf den Schreibtisch und schenkte schon einmal ein. Als ich mich wieder umdrehte, stand Finn vor der Pinnwand und betrachtete ein Foto von Jenny und mir, das im Heidepark entstanden war. Auf dem Bild waren meine Haare lang und braun und ich trug ein Paar verwaschener Jeans und ein orangefarbenes Trägertop.
»Das bist ja du!« Er hatte das Foto von der Wand genommen und wedelte jetzt vor meiner Nase damit herum.
Nachdem ich es kaum leugnen konnte, nickte ich und wollte es ihm aus der Hand nehmen, doch er zog den Arm zurück. Er hielt das Foto vor sich in die Höhe und betrachtete abwechselnd mich und das Bild. Das tat er so lange, dass mir dabei ganz mulmig wurde.
»Könntest du wohl aufhören, mich wie einen Freak anzustarren!«
»Tu ich doch gar nicht.«
»Doch!«
Trotzdem lieà er sich nicht davon abbringen, weiter die Charlie auf dem Foto mit der Echten zu vergleichen. Ich versuchte, ihm das Foto abzunehmen, doch er musste nur den
Arm nach oben strecken, und schon hatte ich keine Chance mehr, es zu erreichen. Den Arm in der Luft, schielte er weiter zwischen mir und dem Bild hin und her. Dann streckte er plötzlich die freie Hand aus und griff nach meinen Haaren. »Ich mag die grünen Strähnen.«
Auf einmal war er so nah, dass sich unsere Nasen fast berührten. Er streifte so vorsichtig durch meine Haare, dass meine Knie ganz weich wurden. Am liebsten hätte ich mich ihm in die Arme geworfen. Nur ein winziger Schritt nach vorne - ach was, ein halber winziger Schritt! Als ich jedoch spürte, wie mir die Hitze ins Gesicht schoss, wandte ich den Blick ab.
Ich elender Feigling! Das wäre meine Gelegenheit gewesen! Vielleicht hätte er mich geküsst, wenn ich mich nicht weggedreht hätte!
Finn zog die Hand zurück und hängte das Foto wieder an die Pinnwand. War auch er rot geworden?
»Du bist so ganz anders, als du die Leute glauben lässt«, sagte er, als er sich wieder zu mir herumdrehte.
Falls er die Gesichtsfarbe gewechselt hatte, war davon jetzt nichts mehr zu sehen.
Dafür zitterten meine Knie immer noch. Immerhin hatte ich mich wieder so weit unter Kontrolle, dass ich es schaffte, ein Stirnrunzeln zu fabrizieren.»Was siehst du mich denn so an?«
Er griff nach einem der Nietenarmbänder, die auf meinem Nachttisch lagen, und machte es versuchsweise an seinem Handgelenk fest.
»Du bist wirklich merkwürdig«, rutschte es mir heraus. Das hatte ich nun gerade nicht sagen wollen! Wie konnte ich erwarten, dass er mich je um ein Date bat, wenn ich ihn für merkwürdig erklärte?!
Finn sah mich erstaunt an. »Weil ich dich mag, bin ich merkwürdig?«
Schmetterlingsalarm! In meinem Bauch ging es plötzlich so hektisch zu, dass es mir die Sprache verschlug. Ich musste heftig schlucken, bevor ich überhaupt wieder einen Ton herausbrachte.
»Mich mögen?« Ich glaube, mein Stirnrunzeln wurde stärker, zumindest fühlte sich mein Kopf ziemlich seltsam an. Vielleicht war das auch noch die Nachwirkung seiner Worte. Trotzdem konnte ich den Mund nicht halten. »Klar. Die Braut aus der Gruft.« Und weil du mich so gern hast, willst du auch nicht mit mir ausgehen.
Sein Blick wanderte zur Pinnwand zurück und heftete sich erneut auf das Foto. »Warum diese Veränderung? Wie kam es dazu?«
»Komme ich davon, ohne das beantworten zu müssen?«
Er schüttelte den Kopf. »Eher nicht.«
»Du würdest ständig weiterbohren, bis ich mich
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