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My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu

Titel: My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Anders
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klären, als Moritz aus der Küche gerannt kam.
    Â»Wir gehen in den Zoo, wir gehen in den Zoo, wir gehen in den Zoo!«, rief er begeistert und hüpfte dabei wie aufgezogen auf einem Bein um mich rum.
    Â»Wer sagt das?«, wollte ich wissen.
    Â»Mama! Und dafür nerve ich auch nicht mehr rum, das habe ich ihr versprochen. Ich will auch gar nicht mehr die neue Show von Dirki sehen, Dirki ist sowieso doof! Und jetzt gehen wir in den Zoo und gucken uns die Eisbären an! Glaubst du, dass sie bei uns im Zoo vielleicht auch gerade kleine Eisbären haben? Könnte doch sein, oder? Dann könnten wir ein Foto machen, wie ich vor dem Wasserloch von den Eisbären stehe und hinter mir gerade der kleine Eisbär Köpper übt!«
    Â»Was übt er?«
    Â»Köpper, Mann! Kopfsprung! So...!«
    Moritz kletterte auf den Schuhschrank, streckte die Arme vor und ließ sich auf den Fußboden fallen. Allerdings schien ihm der Aufprall nicht besonders gut bekommen zu sein, jedenfalls war er erst mal für einen Moment still und japste nur noch nach Luft. Tutnix kam wedelnd an und leckte Moritz übers Gesicht. Wahrscheinlich war er auch froh, dass Moritz mal ausnahmsweise nicht rumbrüllte. Aber irgendwie dauerte mir Moritz’ Stillphase dann doch zu lange, also fragte ich sicherheitshalber: »Ist alles okay? Bist du noch da?«
    Ich hatte ja schon einige Übung mit der Frage, nach dem Telefonat mit Bitchie, meine ich. Und ich war echt froh, dass ich diesmal eine Antwort bekam.
    Â»Geht so«, sagte Moritz auffällig leise, rappelte sich hoch und verschwand auf dem Klo.
    Tutnix guckte mich fragend an.
    Â»Merk dir«, sagte ich, »wenn du Köpper machen willst, dann achte drauf, das unter dir auch wirklich Wasser ist.«
    Tutnix wedelte mit dem Schwanz und bleckte die Zähne. Es sah fast so aus, als würde er grinsen. Und als wollte er sagen: »Ich bin doch nicht vollkommen bescheuert!« Aber ich glaube ja sowieso, dass Hunde viel mehr kapieren, als wir immer denken. Und kein Hund käme auf die Idee, mit einem Köpper vom Schrank auf den Fußboden zu springen oder so. Das kriegen echt nur kleine Brüder hin. Und manche von ihnen machen es wahrscheinlich auch noch, wenn sie schon längst nicht mehr klein sind. Was immerhin erklären würde, warum sie auch im fortgeschrittenen Alter meistens einen leicht bescheuerten Eindruck hinterlassen.
    Als dann mein Vater aus der Küche geschlappt kam, drängte sich mir der Verdacht auf, dass er früher auch häufiger Köpper vom Schrank runter gemacht haben musste. Und zwar eindeutig einmal zu viel!
    Â»Es hat eben so gerumst«, sagte er und guckte erst mich an und dann Tutnix. »War irgendwas?«
    Â»Nee«, sagte ich, »es war nichts. Nur dein hoffnungsvoller Sohn, der schon mal ein bisschen für den Zoo geübt hat.«
    Â»Stimmt«, nickte mein Vater und hatte offensichtlich nur »Zoo« verstanden, »wir gehen in den Zoo! Als Kompromiss, verstehst du? Damit Moritz endlich mal von der Glotze wegkommt.«
    Â»Eigentlich soll man ja nicht eine Sucht einfach durch eine andere ersetzen«, versuchte ich, ein bisschen Erziehungsweisheit anzubringen. Aber die Mühe hätte ich mir genauso gut sparen können.
    Â»Was?«, fragte mein Vater und kapierte gar nichts.
    Â»Vergiss es. Zoo ist schon okay. Und ich habe lieber einen kleinen Eisbären zum Bruder als den dicken Dirki.«
    Â»So sehe ich das auch«, meinte mein Vater zufrieden und schnappte sich die Hundeleine, um eine Runde mit Tutnix zu drehen.
    Ich wollte gerade vorsichtig im Badezimmer nachsehen, wie es Klein-Moritz nach seinem missglückten Köpper inzwischen ging, als wieder das Telefon klingelte, das ich ja immer noch in der Hand hielt.
    Diesmal war es Angel, die vor Kichern kaum reden konnte.
    ANGEL (kichernd): »Stimmt das wirklich?«
    ICH: »Was?«
    ANGEL: »Na, das mit dir, gestern im Supermarkt!«
    ICH: »Ich war im Supermarkt, das stimmt.«
    ANGEL: »Und das andere, stimmt das auch?«
    ICH: »Was meinst du genau?«
    ANGEL: »Das mit dem Typen natürlich!«
    ICH: »Mit welchem Typen? Ich war mit drei Typen da, nein, warte...«
    Ich rechnete schnell nach. Spucke-Boris. Alex. Pablo. Und der Schlachtergeselle! Ich fand, dass ich den Schlachtergesellen ruhig dazuzählen konnte.
    ICH: »Mit vier Typen! Welchen meinst du?«
    ANGEL (zwischen beeindruckt und fassungslos):

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