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My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht

Titel: My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Mannel
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ihn zu stellen.
    Â»Auf drei!«, sagt er und zählt vor. Tatsächlich gelingt uns ein gemeinsamer Einstieg. Er dreht sich von mir weg, dreht
mich ein, hebt mich, und weil ich mich so stark darauf konzentriere, Raum einzunehmen, singe ich sogar weiter, als er aufhört, und lasse meine Stimme durch den Raum schweben, beinahe so, als würde sie jemand anderem gehören.
    Als ich zu Ende gesungen habe, sehen wir uns an.
    Â»Na also, geht doch!«, sagt er und grinst schon wieder so spöttisch.
    Â»Allein hätte ich das bestimmt nicht hingekriegt.«
    Â»Stimmt, ohne mich wärst du verloren.« Er wischt sich den Schweiß mit dem Arm von der Stirn, dabei fällt sein Blick auf die Uhr. »Mist, ich bin noch verabredet! Du musst doch jetzt bestimmt nach Hause, oder macht sich deine Mutter keine Sorgen, wo ihr Küken bleibt?«
    Es war schon nach elf. Mama flippt garantiert aus. Hoffentlich hat sie noch nicht bei Ix angerufen, um zu fragen, wo ich stecke.
    Wir beeilen uns mit dem Umziehen, löschen überall die Lichter und schließen die Schule ab.
    Auf dem Weg zu meinem Rad überlege ich, ob es jetzt angesagt ist, ihm rechts und links zwei Küsschen zu geben, oder soll ich ihm die Hand reichen oder vielleicht einfach nur lässig »Tschüss« sagen und auf mein Rad steigen?
    Während ich noch nachdenke und mich über das Schloss von meinem Rad beuge, geht er schon hastig weiter und ruft mir über seine Schulter hinweg zu: »Mach’s gut, Nele. Wir sehen uns bestimmt.«
    Was für ein seltsames Ende für diesen Abend. Nachdenklich fahre ich nach Hause und schmettere die ganze Zeit »Ich hab getanzt heut Nacht« in die Dunkelheit, und es ist mir völlig egal, ob mich jemand hört.

11. Mama, I’m a big girl now (Hairspray)
    D arf ich fragen, junges Fräulein, wo du jetzt herkommst?«
    Mama steht im Flur, ihre Haare auf Papilloten aufgedreht, die Hände zu Fäusten geballt, die die Taschen ihres schwarzen Seidenmorgenmantels ausbeulen. »Glaub ja nicht, dass du mich hinters Licht führen kannst, irgendwas ist hier im Busch, du bist seit Tagen dermaßen schlapp und unkonzentriert im Training!«
    Sie schaltet unser extrem helles Flurlicht an, legt ihre Hand unter mein Kinn, dreht meinen Kopf hin und her und mustert meinen Hals. »Keine Knutschflecken, immerhin.«
    Mama ist soo peinlich.
    Â»Ich war bei Ix«, stammle ich und hoffe, dass er gut für mich gelogen hat.
    Â»Das hat er auch gesagt, aber das war vor über einer Stunde. Wo warst du also, nachdem du von Ix weg bist?«
    Â»Ich... ähhh.« Gedanken blitzen durch meinen Kopf. Es würde ihr gefallen zu hören, dass ich trainiert habe. Aber wie erkläre ich das mit dem Schlüssel? »Ich hatte einen Platten!« - Ja, das ist gut. Niemand kann mir das Gegenteil beweisen, ich muss nur daran denken, morgen früh die Luft aus dem Reifen zu lassen.
    Â»Oh nein, das ist ja ärgerlich! Warum hast du nicht angerufen?
Tut mir leid, dass ich so hässlich zu dir war. Aber ich war verrückt vor Sorge.«
    Â»Ja, Mama, mir tut’s auch leid. Der Akku von meinem Handy war leer.« Ich umarme sie ganz fest, und auf einmal möchte ich so gern wieder vier Jahre alt sein, auf ihrem Schoß sitzen und hören, wie sie in mein Ohr flüstert: »Margot-Emanuelle, alles, alles wird wieder gut.«
    Â»Vorhin hat ziemlich spät noch eine Isabella Sowieso für dich angerufen. Ich habe ihr gesagt, dass du noch nicht daheim bist. Wir haben sehr nett miteinander geplaudert, und sie hat mir erzählt, dass sie dich zu ihrer Party nächstes Wochenende einladen möchte. Ist das Mädchen in deiner Klasse? Warum hast du noch nie von ihr erzählt? Sie klang so freundlich.«
    Â»Sie ist nicht freundlich, nur eine gute Schauspielerin«, erkläre ich müde.
    Â»Wirst du dann zu ihrer Party gehen?«
    Â»Klar, Ix geht ja auch hin.«
    Mama zuckt mit den Schultern, spart sich aber einen Kommentar, der ihr ganz sicher auf den Lippen liegt. Denn sie findet es natürlich nicht ehrlich, mit jemandem zu feiern, den man nicht mag.
    Sie schaltet das Flurlicht aus und geht zur Küche. »Willst du noch etwas essen?«, fragt sie und mustert mich. »Du wirst gerade etwas zu dünn, mein Schatz. Das ist auch nicht gut. Wie wäre es mit einem Betthupferl?«
    Obwohl ich gar keinen Hunger spüre, sage ich Ja, um sie zu beruhigen. Wieso hat Isa

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