My Story - Streng geheim - Verliebt in einen Cowboy
leichtes Lüftchen. Von einem Gewitter war nicht die geringste Spur zu sehen.
»Komm, ich habe neulich einen tollen neuen Reitweg entdeckt, der am Fluss entlangführt. Der ist echt wunderschön«, erzählte Floh begeistert und lenkte Red Pepper Richtung Fluss.
»Was soll das denn für ein Reitweg sein?«, wunderte ich mich.
»Ãhm, na ja... ein offizieller ist es wohl nicht«, gab Floh grinsend zu. »Red Pepper ist mir ein bisschen durchgegangen und dabei sind wir auf dem Weg gelandet. Dann bin ich einfach weitergeritten und... lass dich überraschen!«
»Wow! Du machst es aber spannend«, meinte ich kichernd.
Wir verlieÃen unseren gewohnten Weg und folgten einer Schneise mitten durch eine kniehohe Wiese. Bald darauf
hatten wir das Flussufer erreicht und ritten auf einem Sandweg dahin, der von mächtigen Trauerweiden beschattet wurde. Auf der gegenüberliegenden Flussuferseite befanden sich Weiden mit Kühen, die träge in der Sonne lagen und wiederkäuten. Vögel hörte man kaum. Anscheinend war es ihnen zu heiÃ. Auch unsere beiden Wallache schritten sehr ruhig und einträchtig nebeneinanderher.
Floh und ich unterhielten uns über alles Mögliche, schwiegen aber manchmal auch eine Zeit lang.
»Wohin führt der Weg denn nun?«, fragte ich ihn ungeduldig, als wir bereits fast eine Stunde geritten waren. Zwischendurch hatten wir die Pferde traben und galoppieren lassen, doch wegen der zunehmenden Hitze waren wir die meiste Zeit nur im Schritt geritten.
»Wir sind bald da!«, versprach Floh augenzwinkernd.
Inzwischen ritten wir quer durch die Wildnis und von einem Weg konnte schon lange keine Rede mehr sein. Plötzlich machte der Fluss eine Biegung und wir mussten unter tief hängenden Ãsten reiten. Zum Glück waren unsere Pferde daran gewohnt und zuckten nicht einmal mit der Wimper. Als wir durch das Baumdickicht hindurch waren, blieb Florian stehen, und ich schaute mich verwundert um.
»Wow, das ist ja wie im Paradies!«, entfuhr es mir. Hinter dem Baumdickicht befand sich eine kleine Lichtung, die mitten im Schutz der Bäume lag. Der Fluss verbreiterte sich hier und umfloss träge eine kleine Insel.
»Ja, so ungefähr stelle ich mir das auch vor«, sinnierte Floh und stieg ab.
Da die Lichtung ringsherum von Bäumen umgeben war, lieÃen wir unsere Pferde frei grasen. Unterdessen packte Florian seinen Rucksack aus, der die ganze Zeit auf Red Peppers Sattel gebunden war.
»Jetzt zeig mal her, was du alles mitgeschleppt hast!«, befahl ich und inspizierte den Inhalt.
»Hast du etwa die Vorratskammer deiner Mutter geplündert?«, wollte ich wissen und zog ein Baguette hervor.
»So ähnlich«, grinste Floh und zauberte weitere Köstlichkeiten aus dem Rucksack.
Ich breitete die Decke aus, die er ebenfalls mitgebracht hatte, und anschlieÃend lieÃen wir uns zu unserem Festmahl nieder.
Es war wirklich paradiesisch: wunderbares Wetter, herrliches Essen, und Floh war so gut drauf, dass er mich ständig zum Lachen brachte.
Nach dem Essen lagen wir mit dicken Bäuchen im Gras und blinzelten schläfrig vor uns hin. Inzwischen war es so heià geworden, dass sich die Pferde ans Flussufer zurückgezogen hatten und mit den Fesseln im Wasser standen. Träge verscheuchten sie mit ihren Schweifen die lästigen Fliegen und schüttelten hin und wieder die Köpfe.
»Hm, vielleicht hat die Vorhersage doch recht und es kommt tatsächlich noch ein Gewitter«, meinte ich und schaute in den immer noch strahlend blauen Himmel. Es war drückend heià geworden und mittlerweile regte sich kein Lüftchen mehr.
»Vielleicht, aber wenn, dann erst gegen Abend«, gähnte Floh.
Wir dösten noch ein Weilchen, bis es Zeit wurde, zusammenzupacken. Wir hatten noch einen zweistündigen Heimweg vor uns, und im Westen fing der Himmel bereits an, sich dunkel zu färben. So ein Gewitter auf dem Land konnte manchmal schneller aufziehen, als man dachte.
Floh packte seinen Rucksack, während ich mich um die Pferde kümmerte. Schon bald saÃen wir im Sattel und ritten
zügig los. Auch unsere Wallache schienen das herannahende Unwetter zu spüren, denn sie drängten vorwärts. Flott trabten wir am Flussufer entlang, während ein plötzlich aufkommender Wind die Ãste der Bäume schüttelte und Blätter herunterriss. Mir kam der Weg nun doppelt so lang vor und
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