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My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark

Titel: My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Besuch kriegen.
    Â»Ah, dann hat es dich also auch erwischt.«
    Â»Kann man sagen. Allerdings weiß ich nicht, wo ich ihn finden kann. Da hast du es sicher besser.«
    Mamas Grinsen wird zu einem feinen Lächeln, das mehr nach innen als nach außen leuchtet.
    Â»Ja, seine Adresse habe ich. Ich habe ihn rechtzeitig gefragt.«
    Aber dazu hatte sie sicher auch mehr Gelegenheiten als ich und außerdem ist sie älter und erfahrener. Und nicht so feige, wie ich es war.
    Es passiert selten, dass ich mit Mama über Jungs rede. Wenn ich ehrlich bin, ist es jetzt das erste Mal, dass ich von mir aus anfange. Bislang habe ich die meisten Jungs auch doof gefunden, aber bei Mark ist das was anderes.
    Â»Dann musst du etwas tun, um ihn wiederzusehen, das finde ich auch.«
    Wahrscheinlich sagt sie sich: endlich! Sie will mich nicht so offensichtlich verkuppeln wie Bine und Nico, die im Moment ja nicht mal selbst feste Freunde haben. Aber wahrscheinlich wartet jede Mutter darauf, dass das Kind sich jemanden sucht, mit dem es glücklich werden kann. Außerhalb des Nestes, das sie gebaut hat.
    Â»Und was meinst du zu der Sache mit der Annonce?«
    Mama lässt sich eine ganze Weile Zeit mit ihrer Antwort. Wichtige Sachen, oder zumindest Dinge, von denen sie meint, dass sie wichtig sind, durchdenkt sie immer ganz genau.
    Â»Es ist ein Glücksspiel, aber wenn du meinst, dass es etwas bringt, tu es. Manchmal muss man sich halt auf das Schicksal verlassen.«

    Â»Und wenn das Schicksal ihn die Annonce nicht lesen lässt?«
    Â»Die Chancen stehen fifty-fifty, würde ich sagen. Kein schlechter Prozentsatz.«
    Â»Dann gibst du mir also das Geld?«
    Mama lächelt noch immer, doch bevor sie mir diese Frage beantwortet, stellt sie mir eine Gegenfrage: »Was meinst du denn, wie er sonst so ist?«
    Â»Ich denke, er ist ganz nett. Er sieht gut aus und ich würde gern ein wenig mehr über ihn erfahren.«
    Â»Okay.« Sie erhebt sich von dem Sofa, verschwindet kurz im Schlafzimmer und kommt mit zwei Zehnern zurück.
    Â»Hier, ich denke, damit solltest du eine Anzeige aufgeben können.«
    Â»Danke!« Ich strahle sie an und lasse die Geldscheine in der Tasche verschwinden. Dann kuschele ich mich wieder an sie. Sie streicht mir übers Haar, und ich frage mich, ob sie mir meine Verliebtheit angesehen hat, ebenso wie ich ihr ihre.
    Â»Es ist doch komisch, dass es einen mit einem einzigen Blick so erwischen kann, nicht wahr?«
    Da kann ich ihr nur zustimmen, komisch ist das ganz sicher.
    Â»Manche Menschen sieht man jeden Tag, man redet mit ihnen, lacht vielleicht mit ihnen, aber nie trifft es einen so wie manchmal bei einem Menschen, den man nur wenige Sekunden getroffen hat«, fährt sie etwas verworren fort, und ich habe den schweren Verdacht, dass sie damit auch ihren Neuen meint. Wenn das stimmt, muss es sie ziemlich schlimm erwischt haben.
    Â»Du wirst deinen Mark finden, wenn er der Richtige ist, da bin ich mir sicher.«

    Beinahe den ganzen Abend sitzen wir nebeneinander und starren auf den Film. Ein bisschen was kriege ich nun auch davon mit. Es geht um einen Mann und eine Frau, um eine Wendeltreppe, die wohl ein Symbol für das Leben sein soll, und ein altes Mietshaus, das nur von einem alten Kauz bewohnt wird, der lieber in einem Eisenbahnwaggon wohnen will.
    Wer jetzt meint, Mann, ist das öde - der hat recht. Am Schluss ist der alte Kauz tot und wird in einem führerlosen Eisenbahnwaggon durch die Landschaft gerollt. Der Mann und die Frau gehen in verschiedene Richtungen der Treppe und damit ist der Film aus.
    Mama hat der Streifen richtig vom Hocker gerissen - sie ist mittendrin eingeschlafen, und zwar so fest, dass ich sie wecken muss.
    Später, im Bett, frage ich mich, ob ich Bine noch mal schreiben soll. Doch bevor mir was Gutes einfallen kann, schlafe ich über meinen Überlegungen ein und träume, dass Mark und ich eine Wendeltreppe entlanglaufen. Er nach unten, ich nach oben. Bis ich meinen Irrtum bemerkt habe und nach unten laufe, ist es natürlich zu spät, Mark ist weg.
    Und da sage noch mal einer, dass Träume einfach nur Hirngespinste sind!
    Â 
    Am nächsten Tag geht der Annoncenterror los.
    Bine und Nico erwarten mich gut gelaunt im Bus - und haben, ganz untypisch für sie, bereits einen Schreibblock auf den Knien.
    Â»He, lasst euch nicht dabei erwischen, dass ihr Hausaufgaben im Bus macht!«, sage ich und lasse mich

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