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My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark

Titel: My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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öden Ferien auch sonst tun? Mama hat mir heute Morgen gesagt, dass sie zwischendurch vielleicht einen Tag freibekommen kann, damit wir mal an die Ostsee fahren können.
    Aber halt, da kommt mir noch eine andere Idee.
    Eigentlich müsste ich mich auch mal wieder in Potsdam bei Oma blicken lassen. Nicht nur weil ich die Zeugnisprämie bei ihr abgreifen will. Ich habe meine Oma lieb, und au ßerdem hat sie einen prächtigen Garten, in dem man herrlich nachdenken, zeichnen und alles andere machen kann. Selbst an einem so grauen Tag wie diesem. Vielleicht schaffe ich es in anderer Umgebung ja sogar, die Gedanken an Mark und Thomas zu verdrängen.
    Ich packe also meine Sachen, inklusive Zeugnis, in meinen Rucksack, der über und über mit Buttons und Aufnähern bedeckt ist (meine Oma hat zum Glück kein Problem damit), schicke meiner Mama eine SMS, dass ich nach Potsdam fahre, und mache mich auf den Weg zur U-Bahn.
    Â 
    Der neue Hauptbahnhof ist riesig, ein Koloss aus Stahl, Glas und Beton. Als letztes Jahr der große Sturm über Deutschland
hinweggezogen ist, ist einer der Stahlträger abgeknickt und einer der Eingänge musste geschlossen werden. Aber davon ist jetzt nichts mehr zu sehen.
    Ich frage mich wirklich, warum unsere Kunstlehrerin noch nicht auf die Idee gekommen ist, dass wir ihn zeichnen sollen. Interessant wäre es allemal. Allein schon die vielen Fenster sind ein Kunstwerk für sich. Aber wahrscheinlich will sie damit warten, bis er richtig fertig ist. Hier und da gibt es noch ein paar Baustellen, bei denen noch nicht raus ist, wann sie fertiggestellt werden. Vielleicht schaffen wir es aber doch irgendwann einmal, herzukommen und uns mit dem Block in der Hand vor das Gebäude zu setzen, wie es die ausländische Schülergruppe gerade tut, der es offensichtlich egal ist, ob da noch Baustellen sind oder nicht. Wahrscheinlich sind sie auf Klassenfahrt, und der Lehrer hat nichts Besseres zu tun, als ihnen Aufgaben zu geben. Oder tun sie das etwa freiwillig? Bei unserer Klasse kann ich mir das nicht vorstellen.
    Ich beobachte die Jungen und Mädchen, die etwa in meinem Alter sind, einen Moment lang, und tatsächlich sind unter den Jungs einige, die ganz nett aussehen. Als sie sich etwas zurufen, höre ich, dass es Franzosen sind. Wenn ich Bine und Nico erzähle, dass ich eine Truppe Franzosen am Bahnhof gesehen habe, werden sie wohl für den Rest der Ferien darauf bestehen, vor unseren Einkaufsbummeln erst einmal zum Hauptbahnhof zu fahren, um nach französischen Jungs Ausschau zu halten. Sie glauben nämlich immer noch an das Gerücht, dass die am besten küssen sollen... Ich möchte echt mal wissen, wer das in die Welt gesetzt hat. Nur weil Paris angeblich die Stadt der Liebe ist, heißt es noch lange nicht, dass die Jungs sich dort nicht genauso dumm anstellen wie hier!

    An der Anzeigetafel des Bahnhofs sehe ich, dass in fünf Minuten eine Bahn nach Potsdam fährt. Jetzt heißt es flitzen, denn ich brauche noch ein Ticket. Als ich zum Bahnsteig hochspurte, gerate ich in eine Gruppe Japaner, die offenbar auf Urlaub hier sind und die Architektur des Bahnhofes bewundern. Sie gucken nicht mal böse, obwohl ich beinahe ihren Reiseleiter umstoße.
    Ich entschuldige mich, auch wenn ich mir sicher bin, dass sie nicht wissen, was dieses verrückte deutsche Mädchen sagt, und laufe dann zu meiner S-Bahn, die schon bereitsteht.
    Â 
    Â 
    Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach. Ja, irgendwie bin ich schon wieder bei der Mark-Thomas-Sache. Der Spruch ist jedenfalls eine der Redensarten meiner Oma. Und davon hat sie wirklich viele auf Lager. Manchmal frage ich mich, wie Leute jemals darauf kommen konnten, solche Weisheiten zu verbreiten, die nur in den allerseltensten Fällen zutreffen. Aber vielleicht haben die Sprüche doch recht.
    Ich bin mal gespannt, was Oma zu meinem Fall zu sagen hat.
    Sie ist zwar schon über siebzig, aber manchmal sind ihre Ansichten wie die einer Sechzehnjährigen, und wenn sie nicht gerade wieder vom Rheuma geplagt wird, hat sie die eine oder andere lustige Geschichte auf Lager.
    Bisher hat sie nicht viel über ihr Liebesleben erzählt, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich sie auch noch nicht danach gefragt. Ist ja auch irgendwie komisch, sich von der eigenen Großmutter vorzustellen, dass sie mal verliebt war. Aber vielleicht hat sie ja mal etwas Ähnliches erlebt wie ich und

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